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Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Titel: Behemoth - Im Labyrinth der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Keith; Westerfeld Andreas; Thompson Helweg
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wie die Kreuzung zwischen einem Butler-Affen und einem Kuscheltier.
    »Brüllende Spinnen«, entfuhr es Deryn. Das fehlende Tierchen von Dr. Barlow hatte sie ganz vergessen. »Ist es das, wofür ich es halte?«
    » Mr Sharp«, sagte das Tierchen mit besonderer Betonung.
    Deryn blinzelte. »Woher zum Teufel kennt es mich?«
    »Eine höchst interessante Frage«, sagte Alek. »Bovril muss schon gelauscht haben, während es noch im Ei war. Aber es hat deine Stimme auch auf der Aufzeichnung gehört, die dieser Reporter mit seinem schrecklichen Ochsenfrosch gemacht hat.«
    »Willst du damit sagen, dieser Trottel hat uns aufgenommen?«
    Alek nickte und Deryn fluchte leise. Welche Drohungen von Volger hatte der Ochsenfrosch wohl wiederholt?
    Das fremde Mädchen schien sich nicht im Geringsten über Bovril zu wundern. Sie holte eine Tüte Erdnüsse aus der Tasche und das Tierchen kam herüber und begann zu futtern.
    Deryn erinnerte sich an ihr Gespräch mit Dr. Barlow an Bord der Luftyacht des Sultans. Die Wissenschaftlerin war sehr im Vagen geblieben, was den Zweck des Tiers anging. Deryn hatte zwar noch immer nicht erfahren, was »perspikuitiv« bedeutete, und da war auch noch diese Sache mit der Fixierung und die Prägung nach dem Schlüpfen, die ein wenig unheimlich geklungen hatte, auch wenn Entenküken das ebenfalls machten.
    Sie musste das Tierchen im Auge behalten.
    »Du hast es Bovril genannt?«, fragte sie Alek.
    »Eigentlich habe ich ihm den Namen gegeben«, sagte das Mädchen langsam in zaghaftem Englisch. »Der blöde Junge hat es immer nur ›das Tier‹ genannt.«
    »Aber man darf Tierschöpfungen keinen Namen geben! Wenn man sich zu stark an sie gewöhnt, kann das zu Beeinträchtigungen bei ihrem Gebrauch führen.«
    » Gebrauch ?«, fragte Lilit. »Wie kann man nur so herzlos über Tiere reden.«
    Deryn verdrehte die Augen. Hatte sich Alek jetzt mit Affen-Ludditen eingelassen? »Aye, Kleine, hast du noch nie Fleisch gegessen?«
    Das Mädchen runzelte die Stirn. »Natürlich habe ich schon Fleisch gegessen. Aber das ist ja wohl eine ganz andere Geschichte.«
    »Nur weil du daran gewöhnt bist. Und warum hast du es Bovril genannt? Das ist doch eine Marke für Rinderbrühe!«
    Das Mädchen zuckte mit den Schultern. »Ich fand, es sollte einen englischen Namen bekommen. Und Bovril-Rinderbrühe ist das einzige Englische, das ich mag.«
    »Eigentlich ist Bovril schottisch«, murmelte Deryn.
    »Wo wir gerade über Namen sprechen, ich habe vollkommen meine guten Manieren vergessen.« Alek verneigte sich leicht. »Lilit, dies ist Kadett Dylan Sharp.«
    »Kadett?«, fragte sie. »Dann bist du von der Leviathan .«
    »Aye«, antwortete Deryn und sah Alek scharf an. »Was ich allerdings lieber geheim gehalten hätte.«
    »Geheim«, wiederholte Bovril und gluckste.
    »Keine Sorge«, sagte Alek. »Lilit und ich haben keine Geheimnisse voreinander.«
    Deryn starrte Alek an und wünschte sich, das würde nicht stimmen. Er konnte diesem Mädchen doch nicht verraten haben, wer seine Eltern waren, oder?
    »Aber wo ist Volger?«, fragte Alek. »Du bist doch vermutlich mit ihm geflohen.«
    »Ich bin überhaupt nicht geflohen , du Oberblicker. Ich bin hier wegen …« Sie sah Lilit an. »Wegen einer Geheimmission. Ich habe keine Ahnung, wo der Herr Graf steckt.«
    »Aber der Ochsenfrosch hat gesagt, du würdest Volger bei der Flucht helfen!«
    Deryn zog eine Augenbraue hoch und hätte zu gern gewusst, was der Ochsenfrosch sonst noch ausgeplaudert hatte. Natürlich konnte Eddie Malone Volgers Drohungen nicht verstanden haben, genauso wenig wie Alek.
    »Mr Sharp«, sagte das Tierchen wieder und gluckste.
    Sie beachtete es nicht. »Ich wollte ihm und Hoffmann bei der Flucht helfen, doch dann hat man mich auf diese Mission geschickt. Vielleicht haben sie es allein geschafft.« Deryn hielt die Zeitung hoch. »Allerdings glaube ich, sie hatten nicht genug Zeit.«
    Alek nahm ihr die Zeitung aus der Hand und betrachtete die Überschrift. »Der Leviathan wurden vier zusätzliche Tage Aufenthalt in der Hauptstadt genehmigt, doch vorletzte Nacht haben tapfere Soldaten der osmanischen Armee darwinistische Saboteure an den Dardanellen entdeckt. Die Männer gerieten in Gefangenschaft oder wurden getötet. In seinem Zorn über diese Beleidigung hat seine Majestät der Sultan den sofortigen Abflug des Luftschiffes verlangt.« Er ließ die Zeitung sinken.
    »Aye, das habe ich mir gedacht«, sagte Deryn. »Volger wollte gestern Nacht fliehen,

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