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Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Titel: Behemoth - Im Labyrinth der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Keith; Westerfeld Andreas; Thompson Helweg
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aber da das Schiff schon gestern abfliegen musste …«
    »Dann ist er weg«, sagte Alek leise.
    Deryn nickte. Die Leviathan war ebenso weg, wurde ihr bewusst.
    »Wo bringen sie ihn hin? Nach London?«
    »Nein. Sie kehren zurück ins Mittelmeer«, sagte Deryn. »Dort fliegen sie Patrouille.«
    Natürlich würde es nicht nur um Patrouille gehen. Das Luftschiff wartete auf die Ankunft des Behemoths . Es würden Wochen voller Übungen folgen, in denen trainiert wurde, das riesige Tier durch die schmale Meerenge zu führen. Kampfübungen und mitternächtlicher Probealarm. Und sie war hier und saß in dieser fremden Stadt fest, ganz allein, wenn man von Alek und seinen Männern absah und von dem Perspikuitiven Loris und diesem unbekannten Mädchen.
    »Aber Dylan«, fragte Alek, »wenn ihr nicht geflohen seid, warum bist du dann hier?«
    »Verstehst du denn nicht?« Jetzt mischte Lilit sich ein. »Das ist eine deutsche Matrosenuniform – eine Verkleidung.« Sie wandte sich an Deryn. »Du bist einer der Saboteure, oder?«
    Deryn runzelte die Stirn. Das Mädchen war jedenfalls nicht auf den Kopf gefallen.
    »Aye. Ich bin der Einzige, den sie nicht erwischt haben. Die drei armen Kerle waren meine Männer.«
    Alek setzte sich auf einen mit Troddeln verzierten Sessel und fluchte leise auf Mechanistisch. »Tut mir leid wegen deiner Männer, Dylan.«
    »Aye, mir auch. Und ebenso wegen Volger«, sagte Deryn, obwohl sie nicht sicher war, ob sie es wirklich so meinte. Der Wildgraf war für ihren Geschmack ein wenig zu clever. »Er wollte sich hier mit dir treffen.«
    Alek nickte langsam und starrte auf den Boden. Einen Moment lang wirkte er viel jünger als fünfzehn, so wie ein kleiner Junge. Doch sofort erlangte er seine Beherrschung wieder und sah sie an.
    »Na ja, dann werde ich wohl mit dir vorlieb nehmen müssen, Dylan. Schließlich bist du ein guter Soldat. Und unsere Komitee wird sich über dich freuen.«
    »Was denn für ein Komitee?«
    »Das Komitee für Einheit und Fortschritt. Es versucht, den Sultan zu stürzen.«
    Deryn blickte Lilit an, dann wieder Alek und riss die Augen auf. Den Sultan stürzen? Wenn Graf Volger nun recht hatte und Alek sich einem Haufen hirnbeschränkter Anarchisten angeschlossen hatte? Anarchisten, die gleichzeitig Affen-Ludditen waren!
    »Alek«, sagte Lilit leise, »du kannst diesem Jungen nicht unsere Geheimnisse verraten. Zumindest musst du ihn vorher Nene vorstellen.«
    Alek winkte ab. »Dylan kann man vertrauen. Er weiß schon ewig, wer mein Vater war, und er hat mich nicht an seine Offiziere verraten.«
    Deryn bekam den Mund nicht mehr zu. Alek hatte dieser Anarchisten-Göre alles über seine Eltern erzählt? Dabei war er erst drei Tage in Istanbul unterwegs!
    »Erörterungen im Hotel.«
    Plötzlich fragte sie sich, ob sie nicht einfach durch die Tür gehen und verschwinden sollte. Sie hatte ein Dutzend Frachtschiffe unter britischer Flagge gesehen. Vielleicht konnte sie auf einem davon ins Mittelmeer zurückkehren und diesen Wahnsinn hinter sich lassen. Warum hatte sie sich wegen eines brüllenden Prinzen von der Truppe entfernt?
    Alek erhob sich und legte Deryn eine Hand auf die Schulter. »Außerdem hat das Schicksal Dylan nach Istanbul verschlagen. Sicherlich ist es ihm vorherbestimmt, uns zu helfen!«
    Deryn und Lilit blickten sich an und verdrehten beide die Augen.
    Alek beachtete ihre skeptischen Blicke nicht. »Hör mal zu, Dylan. Ihr Darwinisten wollt doch verhindern, dass die Osmanen in den Krieg eintreten, oder? Das ist doch der Grund, weshalb Dr. Barlow uns hierhergebracht hat.«
    »Aye, aber das ist in die Hose gegangen. Im Gegenteil, eher haben wir den Sultan noch den Deutschen in die Arme getrieben.«
    »Vielleicht«, sagte Alek. »Aber wenn der Sultan nun gestürzt wird? Seit der letzten Revolution sind die Rebellen hier nicht mehr gut auf die Deutschen zu sprechen. Sie haben sich nie auf die Seite der Mechanisten geschlagen.«
    »Die Briten sind genauso schlimm«, wandte Lilit ein. »Alle Großmächte wollen uns nur ausnutzen. Immerhin stimmt eins: Wir wollen nichts mit eurem Krieg zu tun haben. Wir wollen bloß den Sultan loswerden.«
    Deryn starrte das Mädchen an und fragte sich, ob sie ihr vertrauen konnte. Alek war davon anscheinend überzeugt. Aber wenn er sich irrte?
    Na ja, in dem Fall brauchte er jemanden, auf den er sich ohne Wenn und Aber verlassen konnte.
    »Großmächte«, murmelte Bovril und fraß weiter Erdnüsse.
    Deryn seufzte leise. Sie war nach

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