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Beherrsche mich - Erotischer Roman

Beherrsche mich - Erotischer Roman

Titel: Beherrsche mich - Erotischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Belle
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ihren Mail-Account aufrief, fragte sie sich, ob sie vielleicht noch eine weitere Nachricht von Brian vorfinden würde. Vielleicht irgendeine selbstgerechte Stichelei oder einen seiner blöden Scherze. Von ihm direkt ließ sich zwar nichts finden, aber sie hatte eine Nachricht von derselben Adresse wie zuvor - vom Controller. Laura spürte plötzlich eine gewisse Enge in ihrer Kehle, als sie die Mail öffnete. Sie rechnete zwar eigentlich mit einem weiteren vorhersehbaren Witz von Brian, betete aber insgeheim, dass es doch etwas anderes war. Und das war es. Sehr hübsch. Aber halterlose Strümpfe sind so unweiblich. Morgen wirst du Strapse tragen.
    Laura erstarrte zu Eis. Ihre Hand lag noch immer auf der Maus, während sie die Mail ein zweites, ein drittes und auch noch ein viertes Mal las und die Bedeutung jedes einzelnen
Wortes in sich aufzunehmen versuchte. Er hatte sie gesehen. Er wusste es. Und wer immer er auch war, es konnte sich bei dem Absender unmöglich um Brian handeln. Die Nachricht war nämlich so ziemlich genau zu dem Zeitpunkt geschickt worden, in dem sie ihn an seinem Schlips vom Schreibtisch hochgezogen hatte. Die junge Frau blickte rüber zu Mr. Henderson. Er saß mit zusammengezogenen Augenbrauen an seinem Schreibtisch und ging mit einem Stift irgendeine Zahlenkolonne durch. Sollte er doch für die Mail verantwortlich sein, war er wirklich ein ausgezeichneter Schauspieler.
    Laura hatte einen richtigen Kloß im Hals, der sie zum Schlucken zwang, bevor sie die Nachricht erneut lesen konnte. Die Art der Formulierung hatte etwas schrecklich Fesselndes an sich, das sie mit Zorn, aber auch mit einem Gefühl von Schwäche und Bedürftigkeit erfüllte. Es hieß nicht »du solltest Strapse tragen«, ja nicht mal »du musst Strapse tragen«, sondern einfach nur »du wirst Strapse tragen«. Die Wortwahl ging über schlichtes Selbstbewusstsein hinaus und war mit der arroganten Sicherheit geschrieben, dass sie der Aufforderung ganz bestimmt Folge leisten würde.
    Ihr erster Impuls bestand darin, ihn einfach abblitzen und ihm vielleicht ein kurze Mitteilung zukommen zu lassen, dass er ein schmutziger Perversling sei und sie seinen Anweisungen niemals Folge leisten würde. Doch das wäre eine Lüge gewesen. Sie wollte seinen Anweisungen unbedingt Folge leisten. Und zwar trotz ihres Ärgers und trotz ihres Wissens, dass es für sie eigentlich überhaupt nicht infrage kam, sich dem Willen eines Mannes zu unterwerfen. Doch in Wahrheit spielten all diese Dinge keine Rolle. Oder zumindest keine Rolle, die groß genug war, um sich ihren Gelüsten zu unterwerfen. Wichtig war jetzt nur, wer die Mail geschickt hatte. Käme sie von Mr. Drake, vielleicht von Darcy oder vielleicht
sogar von Mr. Henderson, würde sie Strapse und alles andere tragen, was er verlangte. Aber sollte es Brian doch irgendwie gelungen sein, sie reinzulegen oder stammte die Nachricht sogar vom Milchschokoladen-Jungen, dann würde einer von ihnen noch heute eine Ohrfeige kriegen.
    Mr. Henderson war noch immer in seine Arbeit vertieft und schenkte ihr nicht das kleinste bisschen Aufmerksamkeit. Laura tat so, als wäre sie beschäftigt, während sie die ganze Zeit verzweifelt versuchte, sich zu überlegen, um wen es sich denn nun bei ihrem Verehrer - oder auch bei ihrem Peiniger - handelte. Es musste jemand sein, der wusste, dass sie heute Strümpfe trug. Halterlose Strümpfe. Wie konnte er das nur so genau gemerkt haben? Weil er damit gerechnet hatte, die Umrisse des Strapsgürtels unter dem Stoff zu sehen? Oder weil er ihr einfach nur weit genug unter den Rock geguckt hatte?
    So oder so, Mr. Drake konnte es nicht gewesen sein. Und sie war so gut wie sicher, dass es auch niemand aus dem Büro war. Vielleicht irgendjemand anders, dem sie heute begegnet war? Laura überlegte, wo sie heute schon überall gewesen war - In der Buchhaltung, in der Kantine, auf der Damentoilette und in der Produktion. Und auf dem Weg durch die Produktion hatte sie außerdem die Galerie über der Fabrikhalle passiert. Dieser Gang war ihr schon immer unangenehm gewesen. Einige der etwas grobschlächtigeren Arbeiter begafften die Mädchen dabei grundsätzlich. Einige ganz offen, einige nur verstohlen. Manche gaben auch laute Pfiffe von sich oder machten anzügliche Bemerkungen. Und wenn sie zu dicht an der Balustrade entlangging, konnten die Männer ihr auch unter den engsten Rock schauen - das hatte Laura schnell gemerkt. Deshalb war sie grundsätzlich so dicht wie möglich an

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