Beherrsche mich - Erotischer Roman
Und schließlich war es ja nicht so, dass die beiden damit eine echte Affäre hatten. Er würde sicher weitergehen wollen. Ja, das war klar. Aber schließlich war es nicht schwer, die Situation unter Kontrolle zu halten. Vielleicht könnte sie ihn ja sogar dazu bringen, die Fantasien auszuleben, die Verschleppt in die Türkei in ihr ausgelöst hatten. Wäre es nicht wundervoll, ins Büro zu kommen, ohne dass sie Marketingberichte schreiben oder Präsentationen zusammenstellen musste, und stattdessen von einem starken Mann übers Knie gelegt zu werden, um sich den nackten Hintern versohlen zu lassen? Danach würde sie ihm auch den Schwanz lutschen. Das wäre schließlich nur fair.
Lauras erotischer Tagtraum wurde von einem plötzlichen, heftigen Ruckeln des Zuges unterbrochen. Sie fuhren in Cambridge ein, ohne dass ihr die anderen Haltestellen weiter aufgefallen wären. Die Realität hatte sie schnell wieder im Griff, und als sie sich in Richtung des EAS -Gebäudes aufmachte, war sie nervös und fühlte sich äußerst unsicher. Ob sie die Sache wirklich durchziehen konnte? In ihre Erregung mischte sich mittlerweile ein immer größerer Ärger darüber, manipuliert zu werden. Außerdem machte sie sich Gedanken um ihren Job, um ihren Ruf in der Firma und hatte durchaus auch ein wenig Angst vor dem Respekt einflößenden Mr. Henderson.
Als Laura schließlich vor dem Gebäude stand, hatte sie sich einen Plan zurechtgelegt. Wenn sie das Büro betrat, würde sie zu den Aktenschränken gegenüber von Mr. Hendersons Schreibtisch gehen und sich mit voller Absicht ganz tief hinunterbeugen, um etwas aus der untersten Schublade zu holen. So würde er ihre Strumpfnähte und vielleicht sogar etwas vom spitzenbesetzten Rand sehen. Er würde wissen, dass sie ein braves, gehorsames Mädchen war. Er würde etwas sagen und dann erst würde sie reagieren.
Nachdem sie die Entscheidung einmal getroffen hatte, ging Laura auf Autopilot. Sie dachte nicht mehr länger, sondern handelte nur noch. Diese Methode hatte ihr schon oft in schwierigen Situationen geholfen. Angefangen von ihrem einzigen Bewerbungsgespräch, bis hin zu ihrem einzigen öffentlichen Striptease. Sie stieß die große Doppeltür zu dem Gebäude auf, begrüßte ein paar Kollegen mit höflichem Kopfnicken und sprach nur, um dem Liftboy ihre Etage zu nennen. Danach betrat sie ohne zu zögern das Büro und begrüßte Mr. Henderson mit einem beherzten »Guten Morgen«. Er sah auf, erwiderte den Gruß und beobachtete sie dabei, wie sie ihre Sachen auf den Schreibtisch legte. Lauras Herz schlug jetzt wie wild, als sie mit drei schnellen Schritten zu dem Aktenschrank hinüberging, ihrem Chef den Rücken zudrehte und sich dann tief hinabbeugte, um ihm das zu zeigen, was er sehen wollte: den Umriss ihres Hinterteils und ihrer Hüften unter dem Rock, die schicken schwarzen High Heels und die strumpfbedeckten Beine mit der verräterischen Naht, die bis zum spitzenbesetzten Rand führte, der unter dem Saum ihres Rockes sichtbar sein würde.
»Gut. Hören Sie, Laura, wir müssen gleich eine Offerte zusammenstellen. Drehschalter für eine Firma in Birmingham.«
4
Die Zeit zog sich den gesamten Rest des Arbeitstages so lange hin wie noch nie zuvor, und Mr. Hendersons Verhalten Laura gegenüber hatte sich in keiner Weise geändert. Zwar schien ihm ihre Aufmachung schon zu gefallen, aber er machte diesbezüglich weder irgendwelche offenen, geschweige denn anzüglichen Bemerkungen. Stattdessen gab er sich durch und durch professionell und nur auf die Arbeit konzentriert. Und dasselbe erwartete er auch von ihr. Das ging so weit, dass Laura sich irgendwann fragte, ob sein Interesse an ihrem Aussehen lediglich aus dem Wunsch heraus entstand, EAS im bestmöglichen Licht erscheinen zu lassen.
Sollte tatsächlich Mr. Henderson hinter der E-Mail stecken, dann hatte ihn entweder der Mut zum entscheidenden nächsten Schritt verlassen, oder er spielte ein ausgesprochen subtiles Spiel mit ihr. Doch keine dieser beiden Möglichkeiten schien zu dem zu passen, was sie bisher mit ihrem Chef erlebt hatte. Denn wäre die Anweisung ohne jeden erotischen Unterton gemeint, hätte er ihr einfach ins Gesicht gesagt, welche Kleidung er von ihr erwartete.
Ihre Gedanken wanderten also wieder zu Brian und der Option, dass das Ganze nur ein Scherz gewesen sein könnte. Doch das schien ebenso unwahrscheinlich. Bei seinem jugendlich versauten Sinn für Humor hätte er sich höchstwahrscheinlich etwas noch
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