Beherrsche mich - Erotischer Roman
Der war ein erpresserischer Mistkerl und zudem noch verheiratet. Und genau das war auch die Antwort auf ihr Problem.
Nein, sie würde ihre Strümpfe nicht zur Schau stellen und auch nicht den nackten Po in die Luft recken, um verhauen
zu werden. Falls der Kerl auch nur andeuten sollte, einen Blick auf den Rand ihrer Strümpfe werfen zu wollen, würde sie ihm sofort damit drohen, alles seiner Frau zu erzählen. Mrs. Henderson war ab und zu auf Betriebsfesten dabei und bestimmt nicht die Art Frau, die sich von ihrem Mann irgendwelche Frechheiten bieten ließ. Sie war groß, recht stark gebaut und Anwältin in einer hiesigen Kanzlei. Die Taktik würde also ohne jede Frage funktionieren.
Jetzt, da die Situation wenigstens teilweise entschärft war, erlaubte sich Laura ein bisschen Entspannung. Einfach war es nicht. Sie hatte Verschleppt in die Türkei die ganze Strecke von King’s Lynn offen vor sich liegen gehabt, aber nicht ein Wort gelesen. Das wirkliche Leben war dazwischengekommen. Und zwar nicht aus irgendeiner langweiligen Notwendigkeit heraus. Sie war zwar verärgert und sogar ein bisschen ängstlich, hatte sich aber seit Jahren auch nicht mehr so lebendig gefühlt. Nicht mehr, seit sie die Universität verlassen und ihr sorgloses Leben gegen die tägliche Routine der Arbeitswelt eingetauscht hatte.
Ihr Blick wanderte von dem aufgeschlagenen Buch zu der Landschaft vor dem Zugfenster. Doch eigentlich sah sie nichts von den schwarzen und grünen Flächen der Felder, die an ihr vorbeirauschten. Stattdessen dachte sie an Freunde und an Plätze, die sie von früher kannte. Sie dachte daran, wie sie ganz in der Nähe des Ortes, den sie immer noch als ihr Zuhause bezeichnete, in den Wäldern gespielt hatte. Sie dachte an die Schulzeit und die komplizierten Verstrickungen, wer wen mochte. An den Kitzel männlicher Aufmerksamkeit und wie Tommy Fuller sie damals langsam dazu gebracht hatte, sich auszuziehen. Bis in die frühen Morgenstunden hatten sie damals Tequila getrunken, bis Laura schließlich irgendwann in den Armen eines Mannes erwachte, den sie kaum kannte.
Sie ließ ihren Gedanken freien Lauf und erinnerte sich, wie Tommy ihr eine Erregung beschert hatte, von deren Existenz sie bis dahin nichts gewusst hatte. Die Jungs vor ihm waren alle überaus vorsichtig, respektvoll und schüchtern gewesen. Höchstens einen Abschiedskuss und eine Umarmung vor der Haustür hatte es mit ihnen gegeben. Doch bei Tommy war das anders gewesen. Er hatte sie mit Bier betrunken gemacht und sie überredet, Strip Poker mit ihm zu spielen. Irgendwann war sie nackt, geil und bereit gewesen, während er breit grinsend und nur noch mit rotem Karohemd und Unterhose bekleidet vor ihr saß. Sein Schwanz zeichnete sich durch die Baumwolle wie eine lange, harte Stange ab. Er holte ihn raus. Und er brachte sie dazu, ihn zu lutschen …
Die Erinnerung jagte einen Schauer durch Lauras Körper. Sie war damals sehr willig gewesen. Mehr als willig, um genau zu sein. Oder auch verzweifelt geil, um es auf den Punkt zu bringen. Und doch war es ihr wichtig gewesen, so zu tun, als hätte er sie dazu gezwungen. Na ja, vielleicht hatte er sie nicht unbedingt gezwungen, sondern ihr vielmehr keine andere Möglichkeit gelassen, als splitternackt auf die Knie zu gehen und seinen herrlich großen Schwanz in den Mund zu nehmen. Laura wusste noch sehr genau, wie es sich damals anfühlte, das harte, männliche Fleisch in ihrem Mund zu spüren. Sie dachte an den Geschmack, und wie sein Schwanz sie dazu gebracht hatte, sich vor Verlangen ganz schwach und so weiblich zu fühlen, wie sie es zuvor noch nie erlebt hatte.
Damals war sie recht wagemutig gewesen und hatte später auf der Universität so ziemlich alles getan, wonach es sie verlangte. Und das mit so ziemlich jedem, nach dem es sie verlangte. Hätte sie die E-Mail seinerzeit bekommen, hätte sie die Anweisung vielleicht aus reinem Amüsement umgesetzt. Zumindest so lange, bis sie dahintergekommen wäre, von
wem sie stammte. Dann hätte sie demjenigen entweder unmissverständlich klargemacht, dass er sich vom Acker machen solle, oder sie hätte sich jedwedem Schmutz hingegeben, der dem Übeltäter vorschwebte. Auf jeden Fall wäre sie nicht sofort zur Polizei gelaufen.
Vielleicht könnte sie Mr. Hendersons Spiel ja mitspielen? Auch wenn es nur für eine kurze Weile war. Nichts Ernsthaftes natürlich. Was war schon Schlimmes dabei, wenn sie ihm ihre Strümpfe zeigte? Es musste ja niemand davon erfahren.
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