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Beherrscher der Zeit

Beherrscher der Zeit

Titel: Beherrscher der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Männer benutzen konnten, die sie durch die gleiche Propaganda eingefangen hatten. Diese Männer mußten vom Typ sein, der sich nicht auflehnte, der sich willig in das Kriegssystem der Ruhmvollen einfügte.
    Verräter waren sie! Mit plötzlichem Haß auf alle Nichtaufsässigen, auf alle nichtpotentiellen Rebellen, die ihre Persönlichkeit hatten behalten dürfen, drehte sie sich um und rannte fort von diesem Büro, so schnell es ihre Füße und die drängelnde Menge erlaubten.
    Tausende solcher Maschinen gibt es, dachte sie. Diese Zahl hatte ihr zuvor überhaupt nichts gesagt. Aber jetzt, da sie noch eine zweite dieser Maschinen als überzeugenden Beweis gesehen hatte, erhob die Wirklichkeit sich wie ein Schreckgespenst vor ihr.
    Nur zu denken, daß es tatsächlich eine Zeit gegeben hatte, da sie sich wahrhaftig gegen sie gestellt hatte! Ganz allein gegen sie gestellt hatte!
    Doch da blieb natürlich immer noch das Problem, Jack Garson aus dieser Hölle eines titanischen Kriegs der Zukunft zurückzuholen, in die er ihretwegen gestürzt war.
     
    Des Nachts wanderte sie viel durch die Straßen, denn die Furcht in ihr war übermächtig, daß man in dem Apartment, so nah der Maschine, ihre aufwühlenden, tödlichen Gedanken abhören könnte. Aber auch weil es ihr unerträglich gewesen war, eingesperrt zu sein in diesen engen Wänden über der furchtbaren Maschine, die bereits unzählige Tausende von Männern verschlungen hatte.
    Also spazierte sie ruhelos durch die Stadt, bis endlich der Schlaf übermächtig wurde und sie zu ihrem Bett zurückkehrte, um todmüde hineinzufallen, ohne daß noch verräterische Gedanken auf sie aufmerksam machen konnten.
    Immer wieder dachte sie bei ihren nächtlichen Spaziergängen an Jack Garsons Brief, den er ihr geschrieben hatte, ehe er persönlich zu ihr kam. Sie hatte diese aufschlußreichen Zeilen bald nach Erhalt vernichtet, aber sich jedes Wort zutiefst eingeprägt. Und von all diesen Worten, von all den Sätzen, beschäftigte sie am meisten der eine Rat:
    In Deiner Lage würde ich mir folgende Frage stellen: Hatte ich etwas bei mir, etwas aus Metall vielleicht, oder überhaupt etwas, das mir der Gegenspieler untergeschoben haben konnte?
    Eines Tages, als sie müde die Tür ihres Apartments aufsperrte, fand sie die Antwort. Vielleicht ließ die an diesem Tag besonders starke Abgespanntheit sie die einfacheren Dinge sehen, die so völlig alltäglichen, die man sonst als selbstverständlich hinnahm.
    Vielleicht hatte ihr Gehirn es aber auch ganz einfach satt, immer und immer wieder das gleiche zu übersehen. Oder möglicherweise brachten die langen Monate angestrengtester Konzentration jetzt endlich einen verspäteten Erfolg.
    Was immer auch der Grund war, als sie den Schlüssel in ihr Täschchen zurückschieben wollte, wurde sie sich des harten metallenen Gegenstands in ihren Fingern bewußt.
    Der Schlüssel – Metall – ein Gegenstand, den sie immer bei sich trug ...
    Verzweifelt bemühte sie sich, jetzt nicht daran zu denken. Heftig schlug sie die Tür wieder hinter sich zu und floh wie ein von wilder Panik erfülltes Tier die dunkle Treppe hinunter in den hellen Schein der Straßenbeleuchtung. Sie konnte unmöglich, so erschöpft sie auch war, in ihr Apartment zurückkehren, solange ihre Gedanken mit dieser Gewalt durch den Kopf wirbelten und diese ungeheure Aufregung sie beherrschte. Nein, sie mußte sich erst vergewissern!
    Nach einer halben Stunde, während derer sie ihre Füße müde durch die Straßen schleppten, konnte sie endlich wieder ein wenig klarer denken. In einem Drugstore, der die ganze Nacht geöffnet hatte, kaufte sie sich eine Reisetasche und ein paar Sachen, um ihr Gewicht zu verleihen. Dazu suchte sie sich noch eine kleine Beißzange aus und eine Pinzette – falls die Beißzange sich doch als zu groß herausstellen sollte. Ein winziger Schraubenschlüssel vervollständigte ihre Ausrüstung. Nachdem sie auch das in der Reisetasche verstaut hatte, machte sie sich auf die Suche nach einem Hotel.
    Gleich um die Ecke des Drugstores fand sie eines. Sie trug sich an der Rezeption für eine Nacht ein und fuhr dann mit dem Lift in den dritten Stock. In ihrem Zimmer machte sie sich sofort an dem Schlüssel zu schaffen.
    Beißzange und Pinzette genügten völlig. Der Bart war fest, aber der zwiebelförmige Griff gab nach mehreren Versuchen nach. Ihre zitternden Finger schraubten ihn mit Hilfe der Beißzange auf. Ihre Augen weiteten sich, als sie im hohlen Schaft

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