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Behzat C. - jede beruehrung hinterlaesst eine spur

Behzat C. - jede beruehrung hinterlaesst eine spur

Titel: Behzat C. - jede beruehrung hinterlaesst eine spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emrah Serbes
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irgendwelchen Fremden anvertrauen, so kommt man auf keinen grünen Zweig. Jetzt werden Sie natürlich sagen, ich sei ein wenig rückständig in meiner Denkweise, aber ich kann auch nicht über meinen eigenen Schatten springen. Ich bin eben Produkt meiner Umgebung, der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen…«
    »Ist ja gut, ist gut… Geh jetzt. Und laß uns deine Nummer da. Wenn wir anrufen, hast du zu kommen.«
    »Sehr wohl, Herr Kommissar. Vielen Dank.«
    Als Necmettin fort war, verließ auch er das Zimmer. Das viele Wasser und der Rakı vom Vorabend hatten seine Blase und seinen Darm enorm strapaziert. Er sah Eda mit einem Schriftstück wedelnd auf sich zukommen. Mit einem verdächtigen Lächeln sagte sie: »Wir haben jetzt das Gutachten zur Waffe vorliegen, Herr Vorgesetzter. Sie ist sauber.«
    »Daran hatte ich keinen Zweifel«, gab er zurück.
    Er warf einen kurzen Blick auf das Gutachten:
Im Zuge der durchgeführten ballistischen Untersuchungen konnten keinerlei ermittlungsrelevante Daten erhoben werden, Datum, Unterschrift, Herr Dingsbums
.
    »Das trägt aber nicht Receps Unterschrift.«
    »Dazu kann ich nichts sagen.«
    Nachdem Eda Behzat Ç mit der Miene einer Expertin von oben bis unten gemustert hatte, sagte sie: »Sie sind aber heute schick.«
    Er verstand die Anspielung und lächelte. Es war ein bitteres Lächeln. Seine Klamotten vom Vortag und sein unrasiertes Gesicht waren im Büro sofort aufgefallen und hatten Anlaß zu Getuschel gegeben, worüber er sich heimlich aufgeregt hatte. Er wollte gerade weitergehen, als Eda sagte:»Außerdem hat das Phantom angerufen. Er kann morgen Muhsins Spur verfolgen.«
    »Was heißt das? Was macht er denn heute?«
    »Das hab ich ihn auch gefragt. Er ist hinter einem Mann her, der ihn zu Muhsin bringen wird.«
    »Gut. Habt ihr Muhsins Adresse aus den Telefondaten ermitteln können?«
    »Ja.«
    »Schön. Bring mir die Adresse. Wir treffen uns in meinem Zimmer.«
    »Außerdem…«, sagte Eda.
    Jetzt kann ich dieser Frau ja schlecht sagen: Genug, ich mach mir gleich in die Hose
. »Jaa?«, sagte er gezwungenermaßen.
    »Außerdem hat Selim mit einer jungen Frau namens Nazlı gesprochen. Sie ist eine Freundin von Betül. Es geht wohl um irgendeine Tonaufnahme. Aber genaueres weiß ich auch nicht.
    »Eine Tonaufnahme? Dann sollen sie die Frau doch herbringen.«
    »Haben sie schon. Sie wartet nebenan. Sie ist aber ein bißchen, na ja…«
    »Ein bißchen was?«
    So wie du
, dachte Eda. »Ein bißchen gereizt.«
    »Der zeig ich gleich mal Gereiztheit. Ich komme sofort…«
    Als er sah, daß Eda noch etwas sagen wollte, machte er sich schnell davon. Er klebte förmlich an der Toilettentür, die aber verschlossen war. Er holte seine Waffe heraus, sprang in die Luft und gab zwei Schüsse auf das Schloß ab – zumindest in seiner Vorstellung.
    Er setzte sich in seinen Sessel, verschränkte die Hände hinter dem Kopf, blickte zur Decke und sagte: »Laßt ihn laufen.«
    Harun stützte seine Ellenbogen auf den Schreibtisch und beugte sich vor: »Wie jetzt? Den können wir doch nicht laufen lassen, warum denn?«
    »Wessen wollen wir ihn denn beschuldigen? Erwerb einer Life-like Vagina?«
    »Mensch, Herr Vorgesetzter. Wo wir ihn schon mal hier haben. Es ist doch offensichtlich, daß er dem Mädchen was angetan hat. Okay, wenn er sie nicht selbst da runtergeworfen hat, dann hat er bestimmt jemand anderen dazu angestiftet.«
    »Das ist vermutlich zutreffend. Nur: Wir haben den Schuldigen, aber keine Beweise. Also müssen wir den Mann freilassen, unter Beobachtung stellen und warten, bis er uns zu den Beweisen führt. Wenn er das nicht macht, hat er irgendwann die Schnauze voll davon, beschattet zu werden, und gesteht.«
    Eda löste ihre Arme, die sie vor der Brust verschränkt hatte und sagte: »Vielleicht hat dieser Dozent auch Verbindungen zum Geheimdienst, das sollte man auch mal überprüfen.« Ihre Worte stießen auf eisiges Schweigen.
    »Paßt auf«, sagte Behzat Ç in väterlichem Tonfall, »ich sag’s euch beiden im guten. Macht was ihr wollt, aber wagt euch nicht auf ein Territorium, das dem Geheimdienst untersteht. Ihr seid noch jung. Versaut euch nicht jetzt schon eure Personalakten. Was ist mit diesem Resul?«
    »Resul der Kommunist?«, fragte Harun.
    »Genau.«
    »Ich hab in der Schule angerufen. Er hat sich für vierzehn Tage krankschreiben lassen und ist noch nicht wieder aufgetaucht. Aber ich hab mit dem Rektor gesprochen, ein guter Mensch. Er wird uns

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