Bei Anruf: Sex: Intime Geschichten 4 (German Edition)
schlägst du vor?«, fragte ich.
Wir saßen in unserem Lieblingscafé, wo wir nach Feierabend oft zusammen einen Kaffee tranken. So auch an diesem Tag.
»Keine Ahnung.« Kerstin strich sich ihr schulterlanges Haar hinter die Ohren. »Vielleicht ins Fitness-Studio...«
»Ohne mich.« Ich protestierte vorsorglich. »Die Beiträge sind mir zu hoch, und ich mag diese Kraftmeier nicht.«
»Dann eben der Sportverein, Alexandra.«
Wahrscheinlich zog ich ein noch längeres Gesicht als zuvor. Jedenfalls strengte sich meine Freundin mächtig an, um mich zu überzeugen.
»Guck‘ nicht so verzweifelt! Da ist nicht nur Tanzen und Springen angesagt. Der Sportverein unserer Stadt ist der größte weit und breit. Die bieten für jeden Geschmack die richtige Sportart an!«
»Woher hast du denn diese Weisheit?«
»Aus der Zeitung. - Also, morgen gehen wir zur Geschäftsstelle. Fragen kostet schließlich nichts!«
Kerstins letzte Bemerkung klang mehr wie ein Befehl.
Seufzend fügte ich mich in mein Schicksal.
Am nächsten Morgen hatten wir beide frei. Im Call Center würden wir erst um 14 Uhr antreten müssen. Zeit genug also, um den Sportverein aufzusuchen.
Meine Freundin und ich betraten das helle, modern und freundlich eingerichtete Gebäude. Eine nette Sekretärin gab uns erste Hinweise.
Der monatliche Mitgliedsbeitrag war tatsächlich viel niedriger als derjenige des Fitnessstudios. An einer Art schwarzem Brett befanden sich Zettel mit Kurzbeschreibungen der angebotenen Kurse.
»Wahnsinn!« Kerstin fasste sich an die Stirn. »Was es nicht alles gibt. - Rugby! Ich dachte, sowas wird nur in England gespielt!«
»Willst du etwa Rugby machen, Kerstin?«
»Bist du verrückt?« Sie kicherte. »Dann kriege ich ja Schultern wie Arnold Schwarzenegger. - Konditionsgymnastik wäre schon eher etwas. Oder hier: Wasserball!«
Wir waren von der Fülle des Angebots überwältigt. Bei mir kam hinzu, dass ich eigentlich überhaupt keine Lust auf sportliche Betätigung hatte. Ich war froh, wenn ich abends die Füße hochlegen und einen spannnenden Krimi im Fernsehen verfolgen konnte.
Aber wo ich nun schon mitgekommen war...
Eine Weile studierten wir schweigend die Aushänge. Dann stieß Kerstin einen Jubelruf aus, der mich an das Kriegsgeschrei eines angreifenden Indianers erinnerte.
»Volleyball! Alexandra, wir müssen unbedingt Volleyball machen! - Habe ich dir nie erzählt, dass ich auf der Schule die absolute Kanone in Volleyball war?«
Prost Mahlzeit!, dachte ich. Ich hatte seinerzeit Volleyball gehasst wie die Pest. Wenn Volleyball auf dem Schul-Sportprogramm stand, hatte ich regelmäßig meine Periode bekommen. Schade nur, dass meine Sportlehrerin schließlich misstrauisch wurde, weil meine Monatsblutung angeblich acht Wochen lang dauerte...
Jedenfalls wollte ich auf keinen Fall Volleyball spielen.
»Nein, das kommt für mich nicht in Frage«, sagte ich.
Aber warum nicht?« Kerstins Augen waren vor Begeisterung weit aufgerissen. »Das macht doch soooo einen Spaß!«
»Weil ... weil ...« - ich blickte mich suchend um - »weil ich lieber Yoga machen will! Das ist ein alter Wunschtraum von mir.«
»Yoga?« Kerstins Kinnlade klappte herunter. »Das sind doch diese indischen Verrenkungen, bei denen man sich mit dem linken kleinen Zeh hinter dem rechten Ohr kratzt, oder? Was soll denn daran toll sein?«
»Du hast doch keine Ahnung!«
Die hatte ich selbst auch nicht, ehrlich gesagt. Der Yoga-Kursus war mir als erster ins Auge gefallen, weil ich direkt vor dem Info-Zettel stand.
Wir stritten eine Weile. Die Fronten verhärteten sich. Ich wollte nicht Volleyball spielen, Kerstin konnte dem Yoga nichts abgewinnen.
Schließlich meldeten wir uns trotzig an. Kerstin für Volleyball, ich für Yoga. Der Kurs-Abend war immer mittwochs.
Eigentlich hatte ich überhaupt keine Lust dazu.
Ich konnte damals nicht ahnen, dass ich schon bald durch Yoga den besten Sex meines Lebens genießen würde...
»Ich bin Dominik.«
Ich weiß nicht, wie ich mir den Yoga-Kursus-Leiter vorgestellt hatte. Vielleicht als einen uralten Inder mit langem Bart und Turban.
Dominik war jedenfalls kein Inder, er war glattrasiert und trug auch keinen Turban auf seiner blonden Kurzhaarfrisur.
Er war ein sportlicher Typ mit einem jungenhaften Lächeln. Ich schätzte ihn auf Anfang dreißig.
Außer mir selbst waren sieben ständige Teilnehmer in dem Kursus. Nicht gerade viel, aber das störte mich nicht.
Ehrlich gesagt hatte ich vom ersten Augenblick
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