Bei Anruf: Sex: Intime Geschichten 4 (German Edition)
gewesen, dachte ich zumindest. Wie sollte ich mich nur entscheiden?
Vor mehr als vier Wochen war ich direkt aus dem deutschen Herbstschmuddelwetter mit meiner Freundin Uschi zu einer 20-tägigen Rundreise durch den Norden Neuseelands gestartet. Wir hatten uns gut vorbereitet, alles war geregelt. Auf der anderen Hälfte der Erdkugel ist im Sommer Winter und im Winter Sommer, wir freuten uns demnach auch auf sonnige Tage. Nach einer halben Weltreise im Flugzeug landeten wir schließlich in Wellington, der Hauptstadt. Wir suchten uns ein kleines Hotel und erkundeten in den nächsten Tagen die Stadt. Es war wunderbar. Sogar der Bienenkorb, das Parlament in Neuseeland, erschien in strahlendem Sonnenschein, als hätte es nur auf uns gewartet.
Dann ging es weiter über New Portland nach Hamilton, Auckland, Takapuna und Tauranga. Wir besuchten Schafzüchter auf ihren einsamen, riesigen Farmen, sahen an den Küsten Pinguine, Kormorane und Albatrosse und genossen jeden Augenblick.
Die Neuseeländer sind überaus freundliche, entgegenkommende Menschen. Wir hatten während unserer Reise niemals Angst und planten noch während wir Urlaub machten, die nächste Reise auf die südliche Insel Neuseelands.
Aber das größte Erlebnis stand uns noch bevor. Wir wollten Rotorua besuchen, die Stadt der Maoris. Aus unseren Reiseunterlagen wussten wir, dass die Maoris seit ungefähr tausend Jahren in Neuseeland beheimatet sind. Allerdings liegt ihre wahre Herkunft im Dunkeln. Man nimmt an, dass sie ursprünglich aus Polynesien stammten. Mich faszinierten diese dunkelhäutigen, schönen Menschen vom ersten Augenblick an. Wir mieteten ein kleines Zimmer in einem Hotel und machten uns auf den Weg.
Das erste Ziel sollte das Whaka, das Whakarewarewa-Kunst- und Kulturzentrum ganz in der Nähe unseres Hotels sein.
Dort sah ich Jaho das erste Mal. Er saß mit vielen anderen Maoris in einer Werkstatt und schnitzte typische Maori-Holzskulpturen. Zuerst fielen mir seine schlanken aber kräftigen Hände auf, dann seine Augen. Sie leuchteten mit einer Glut, die mir bis in die Knie zog. Eine fast animalische Anziehungskraft ging von diesem Mann aus, aber anscheinend ging das nur mir so. Uschi blieb völlig unberührt, obwohl er sie ebenfalls ansah.
Wir wanderten danach noch durch ein bewohntes Maori Dorf und entschlossen uns, abends einen Haka zu besuchen. Das war das Maori Wort für Kriegstanz. Wir hatten unsere Shorts gegen Sommerkleider getauscht und freuten uns sehr auf den Abend. Viele Touristen warteten ebenso gespannt wie wir auf die Vorführung.
Und dann ging es los. Plötzlich war der Platz vor uns voller wilder Männer, die mit den Füßen stampften, uns zur Begrüßung die Zungen herausstreckten und mit ihren Speeren wild in die Luft stachen. Es war überwältigend zu sehen, wie sie spielerisch miteinander kämpften und dabei die Augen weit aufrissen. Dann spürte ich plötzlich, dass etwas anders wurde. In diesem Augenblick sah ich wieder den Maori aus der Werkstatt. Er tanzte direkt vor mir und stand auf einmal ganz still. Dann beugte er sich vor und rieb seine Nase an meiner.
Eine heiße Welle schoss durch meinen Körper.
»Wieso begrüßt er dich und mich nicht?«, fragte Uschi neben mir.
»Keine Ahnung«, sagte ich perplex. Ich war völlig durcheinander. Immer wieder tauchte er direkt vor mir auf, als würde er diesen Kriegstanz nur für mich aufführen. Das merkte inzwischen auch Uschi.
»Wenn du mal ein paar Stunden verschwunden bist, vergiss nicht, wo wir wohnen«, meinte sie lachend und wandte sich wieder dem Spektakel vor uns zu.
Inzwischen war es dunkel geworden und der Zauber der Nacht nahm alle gefangen. Wir wurden mitgerissen von den Aufführungen der Maori, wir machten mit, wir bildeten eine Gemeinschaft.
Es wurde immer lauter, als ich eine Hand in meiner spürte. Eine zweite Hand legte sich leicht auf meine Schulter und zog mich aus dem Gewühl der Menschen. Es war der Maori, der mich mit einem Hongi, dem Nasenreiben, begrüßt hatte.
Hand in Hand gingen wir durch die seidenweiche, wispernde Dunkelheit. Er sagte kein Wort. Mein Herz klopfte bis zum Hals. Es war faszinierend, abenteuerlich und wunderbar. Die üppige Vegetation umschloss uns wie ein schützender Mantel und ich wagte es endlich, ihn nach seinem Namen zu fragen.
»Jaho«, sagte er sanft. Als ich ihm meinen Namen zuflüsterte zog er mich an sich und küsste mich. Wie selbstverständlich streifte er mein Sommerkleid von den Schultern. Leise summend
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