Bei dir kann ich nicht Nein sagen (Bianca) (German Edition)
hielt inne. Noch ein böses Omen. „Darrell ist im Bexar County Gefängnis in San Antonio. Sie haben ihn zum dritten Mal mit Alkohol am Steuer erwischt.“
„So ein Mist!“, rief Jake. Er hatte den Idioten im vergangenen Jahr zweimal rausgepaukt.
„Dwayne will, dass du die Kaution für ihn bezahlst.“
Jake überlegte. Sein Cousin musste endlich lernen, dass es Konsequenzen hatte, wenn man das Gesetz brach. „Kannst du mir einen Gefallen tun?“
„Sag mir nur, was ich tun soll.“
„Würdest du einen Strafverteidiger anrufen und für mich einen Termin ausmachen? Morgen ist früh genug. Ich will Darrell ein bisschen schmoren lassen. Das wird ihm guttun.“
Larry lachte leise. „Ich vermute, da hast du völlig recht.“ Sein Agent hatte nichts für Jakes nichtsnutzige Verwandtschaft übrig.
„Und könntest du mir ein Zimmer im La Mansion reservieren?“ Das Fünf-Sterne-Hotel am Riverwalk war genau das, was Jake jetzt brauchte.
„Alles klar. Ich rufe zurück, wenn ich weiß, wann und wo. Sag mir Bescheid, wenn du sonst noch etwas brauchst.“
„Mach ich. Meinst du, ich könnte weiter Football spielen, wenn ich Darrell erwürge?“
„Lass das lieber. Meine fünfzehn Prozent deines Gehalts sind einer der Gründe, warum ich so ein schönes Leben führe.“
„Du kannst mich mal“, antwortete Jake. Das war seine Standardreaktion, wenn sein Agent wieder mit dem alten Witz aufwartete.
Jetzt musste er nur noch eines erledigen. Er musste CiCi sagen, dass er Urlaub brauchte. Den Grund dafür würde er ihr bestimmt nicht auf die Nase binden. Dwayne hatte sie ja schon kennengelernt. Über Darrell musste sie nicht auch noch Bescheid wissen.
Am nächsten Morgen bog Jake auf den Parkplatz eines Broadway Diners im Norden von San Antonio ein. Er parkte zwischen einem brandneuen Mercedes und einem Pick-up.
Der Duft von unglaublich ungesunden Leckereien hieß Jake willkommen. Allein der Gedanke an Frühstück ließ seinen Magen knurren. Zwei Gäste saßen schon an der altmodischen Theke – einer im Anzug, einer in verblichenen Jeans. Es war so klar, wem welches Auto da draußen gehörte.
Der Mann im tausend-Dollar-Anzug stand auf und streckte die Hand aus. „Cedric Thompson, Strafverteidiger, zu Ihren Diensten. Setzen wir uns, und Sie erzählen mir, was ich für Sie tun kann.“
„Larry hat Ihnen sicherlich die Situation schon dargelegt.“
„Allerdings. Aber ich wollte gerne Ihre Meinung hören“, sagte Cedric. „Wenn ich das richtig verstehe, sitzt Ihr Cousin zum dritten Mal wegen Alkohol am Steuer. Ihr Agent hat gesagt, Sie wollen ihm diesmal nicht mehr aus der Klemme helfen.“
Bevor Jake antworten konnte, tauchte die Bedienung auf. Er musste die Karte nicht gesehen haben, um zu bestellen. „Kaffee, Rührei, gebratener Speck und Grütze. Doppelte Portionen von allem.“
„Hier ist schon mal der Kaffee. Das Essen kommt sofort.“
Jake wartete, bis sie sich dem anderen Gast zugewandt hatte, bevor er weitersprach. „Es geht mir nicht um Geld. Ich will, dass er endlich eine Lektion bekommt. Ich fürchte, ich habe es ihm zu leicht gemacht.“ Jake seufzte. „Er musste nie den Mist ausbaden, den er gebaut hat. Damit muss jetzt Schluss sein. Das nächste Mal könnte er jemanden umbringen.“ Er nahm einen Schluck Kaffee. „Daran will ich nicht schuld sein.“
Cedric starrte ihn ein paar Sekunden lang an. „Gut für Sie. Wenn mehr Leute so denken würden, hätten wir es vielleicht nicht so oft mit Wiederholungstätern zu tun.“
„Sind Sie sicher, dass Sie Strafverteidiger sind? Die meisten Anwälte sind doch nur daran interessiert, ihre Mandanten irgendwie aus dem Knast zu kriegen, ganz egal ob schuldig oder unschuldig.“
„Dafür werden wir bezahlt. Und wenn der Mandant schuldig ist, hat das einen hohen Preis. Ich verspreche meinen Mandanten eine gute Verteidigung, keine Wunder.“ Der Anwalt zückte die Brieftasche. „Nur damit Sie sicher sein können, dass Sie nicht die Katze im Sack kaufen … Hier ist meine Karte.“
Jake hob die Hände. „He, ich glaube Ihnen aufs Wort.“
„Gut. Wollen Sie Ihren Cousin besuchen, oder soll ich das tun?“
„Ich denke, das sollten Sie übernehmen.“ Jake wusste nicht, ob er Darrell gegenübertreten konnte, ohne ihn nach Strich und Faden zu verprügeln.
„Außerdem, und ich will jetzt nicht habgierig erscheinen, würde ich mich gerne vergewissern, dass Sie meine Rechnung bezahlen – und nicht Ihr Cousin.“
„Ich zahle.“
„Gut. Ich
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