Bei dir kann ich nicht Nein sagen (Bianca) (German Edition)
Stolz platzen könnte.“ Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, drückte er sie fest.
Ganz klar, Mac hatte es von ihm, dass sie die Leute mit ihren Umarmungen fast zerquetschte.
Am nächsten Tag war es schon fast Mittag bevor CiCi sah, wie Jake in die Auffahrt zum Camp einbog und dann schnurstracks zu seiner Blockhütte ging. Als er nur ein paar Minuten später die Hütte zum Joggen verließ, wirkte er, als ob er mit den Nerven völlig am Ende war. Egal was los war, es war nichts Gutes.
Beinahe zwei Stunden später ging CiCi zum Fluss hinunter. Dort bemerkte sie Jake, wie er unter einer großen Eiche saß. Obwohl sie es besser wusste, schlenderte sie zu ihm hinüber.
Jake saß an einem der Picknicktische, den Kopf in die Hände gestützt. Sein Haar war noch nass vom Duschen.
„Hättest du gerne ein bisschen Gesellschaft?“, fragte sie unsicher.
„Ja, klar.“ Er rutschte zur Seite.
„Kann ich irgendwas für dich tun?“
Jake warf ihr einen Blick zu. „Tut mir leid. Ich wollte echt nicht unhöflich sein, als ich ohne Erklärung verschwunden bin. Ich musste mich um ein paar Familienangelegenheiten kümmern.“
Mehr würde er anscheinend von sich aus nicht sagen. Also musste CiCi dafür sorgen, dass das Gespräch nicht einschlief. „Mein Vater und Mac waren gestern hier.“
„Ach ja?“ Jetzt hatte sie seine Aufmerksamkeit.
„Er hat gesagt, dass er mit dem Sheriff über Rondelle und die anderen Jungs reden wollte. Aber ich glaube, er wollte nur nach mir sehen. Er ist ein bisschen gluckenhaft.“
Jake lachte. „Ach, wirklich?“
„Ich glaube, er würde uns am liebsten in ein Kloster stecken. Die arme Molly, wenn sie erst mal ein Teenager ist. Die Enkel behütet man ja noch mehr.“
Jake musterte sie prüfend. „Du hast ein Riesenglück, so eine nette Familie zu haben.“ Er stieß ein freudloses Lachen aus. „Meine Mom hat mich ganz allein großgezogen. Sie hatte zwei Jobs, damit sie es geschafft hat, irgendwie über die Runden zu kommen. Trotzdem hat sie meine beiden Cousins aufgenommen, als deren Mutter sie im Stich gelassen hat. Sie konnte es einfach nicht ertragen, die beiden der Fürsorge auszuliefern. Leicht hat sie es nie gehabt. Jetzt wo ich Geld habe, wohnt sie wenigstens in einem schönen Haus und hat keine finanziellen Sorgen mehr.“
„Sie hat Glück, dass es dich gibt.“ CiCi wusste nicht, worauf dieses Gespräch hinauslaufen würde. Also hielt sie ihre Antwort kurz.
„Ich war in San Antonio, weil mein Cousin Darrell im Gefängnis sitzt und ich mit einem Anwalt reden musste.“
„Das tut mir leid. Was ist passiert?“
„Er ist ein Idiot, das ist passiert.“
Einen Augenblick lang dachte CiCi, er würde nichts weiter sagen. Doch dann erzählte er weiter.
„Darrell hat ein Alkoholproblem. Jetzt ist er zum dritten Mal mit Alkohol am Steuer geschnappt worden. Ich habe beschlossen, ihn erst mal schmoren zu lassen, statt ihn gleich rauszupauken. Wenn der Fall vor Gericht kommt, habe ich sowieso keinen Einfluss mehr auf das, was passiert.“ Jake drehte sich um und sah sie an. „Ich persönlich bin der Meinung, dass man ihm einen Riesenschrecken einjagen muss.“
Sie nahm seine Hand. CiCi merkte, dass ihm seine Entscheidung zu schaffen machte, ganz egal ob sie richtig oder falsch war.
„Seit sie Teenager waren, sind Darrell und Dwayne richtige Draufgänger. Ich habe ihnen schon öfter aus der Klemme geholfen, als ich zählen kann. Ich habe das so satt.“ Er seufzte tief.
„Darum setzt dir die Sache mit Rondelle und seinen Freunden auch so zu.“
„Ja. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich einfach nicht gewinnen kann. Zu schade, dass man sich die Familie nicht aussuchen kann.“
Diese Aussage konnte CiCi nun wirklich nicht verstehen. Selbst wenn sie die Wahl hätte, würde sie sich immer für ihre Familie entscheiden. Ohne nachzudenken schlang sie die Arme um Jake. Dieser Mann hatte eine Umarmung nötig. Und was Umarmungen anging, hatte die Familie Hurst wirklich etwas zu bieten.
Jake fragte sich, ob es CiCi bewusst war, dass sie ihm nicht mehr freundschaftlich über den Rücken streichelte, sondern inzwischen zärtlich seinen Nacken berührte. Als sie die Hand an sein Kreuz gleiten ließ, wurde ihm ganz heiß. Frauen mit sehr viel mehr Erfahrung hatten ihn schon verführt. Aber CiCis Berührung war echt und ehrlich.
„Wahrscheinlich wird mir das noch leidtun“, murmelte er und zog CiCi an sich. Sie roch nach Frühling, nach Regen und sehr feminin. Ein
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