Bei dir kann ich nicht Nein sagen (Bianca) (German Edition)
unglaublich erregender Duft. Er küsste ihren Hals und atmete den Geruch ihrer Haare ein. Er hatte das Gefühl, als ob er keine Kontrolle mehr über sich hatte. Wenn er auch nur halbwegs bei klarem Verstand wäre, würde er nicht an ihrem Ohrläppchen knabbern. Sie war immer noch die Tochter seines Chefs. Aber in diesem Augenblick war ihm das egal.
Jake drehte sich auf der Bank zur Seite, bis er sie rücklings auf seinen Schoß ziehen konnte. Das war angenehmer – viel, viel besser. So hatte er sie ganz im Griff, konnte sie überall berühren, liebkosen und küssen. Mit ihrem Nacken fing er an. Schon immer hatte er bei Frauen etwas für einen schönen Hals übrig gehabt. Und CiCi war einfach wundervoll.
Von den langsamen, warmen Küssen, mit denen er die herrliche Haut ihrer Schulter bedeckte, bekam sie spürbar eine Gänsehaut. Der Gedanke, sie nackt in seinem Bett zu haben, steigerte seine Erregung ins Unermessliche.
Ein Geräusch in der Nähe brachte ihn wieder in die Wirklichkeit zurück. Was in aller Welt hatte er sich dabei nur gedacht? Sie befanden sich in der Öffentlichkeit. Jederzeit könnte ein Teenager vorbeikommen.
Anscheinend ging das CiCi genau im gleichen Augenblick auf. „Oh Gott!“
Jake hatte auch eine Erleuchtung. Aber wahrscheinlich eine ganz, ganz andere.
Mit einem Satz sprang sie von seinem Schoß. Oh Mann, sie war so unverschämt süß.
CiCis Gesicht glühte. Sie wurde nicht sehr oft rot. Aber wenn es dafür überhaupt eine passende Gelegenheit gab, dann ja wohl diese. Was war nur in sie gefahren? Die Regeln besagten eindeutig, dass Angestellte in der Öffentlichkeit keine Zärtlichkeiten austauschen durften. Und ausgerechnet sie hatte die Grenze zwischen einer freundschaftlichen Umarmung und intimem Petting überschritten. Schlimmer noch, sie war seit Ewigkeiten nicht mehr so erregt gewesen … wenn überhaupt jemals.
Sie fragte sich, ob er das Gleiche empfand oder ob sie mit ihren Gefühlen alleine war. Wenn sie nicht unterbrochen worden wären, gar nicht auszudenken, was dann passiert wäre.
„Ich habe jede Menge zu tun. Also mache ich mich jetzt besser auf die Socken.“ Na super, jetzt hörte sie sich wie eine alte Jungfer an. „Das mit deinem Cousin tut mir wirklich leid. Wenn es was hilft, ich glaube, du hast genau das Richtige getan.“
„Das denke ich auch.“ Jake lächelte und schlenderte davon.
Himmel, sie hatte sich gerade aufgeführt wie ein unerfahrenes Mädchen. Dabei hatte Jake sie nur geküsst. Na ja, ein bisschen mehr war da schon gelaufen.
Was nun? So konnte das nicht weitergehen. Am besten lud sie ihn zum Mittagessen ein und sorgte dafür, dass ihre Beziehung von nun an wieder in geordneten, geschäftlichen Bahnen verlief.
Als sie Jake am späten Vormittag suchen ging, trainierte er mit den Kids Softball. Gerade bückte er sich und bot ihr von hinten einen herrlichen Anblick, so muskulös und durchtrainiert. Mann! Da wurde ihr richtig heiß.
Lunch. Sie wollte einfach nur mit ihm zum Lunch – sonst nichts.
„He, Jake“, rief sie und winkte. „Hast du nachher Zeit für eine Mittagspause?“
„Klar. Wenn ich hier fertig bin, habe ich einen freien Nachmittag. Wann willst du los?“
„Wie wäre es in einer Stunde?“
„Dann stehe ich dir voll und ganz zur Verfügung.“
Schön wär’s, dachte CiCi. Und verbot sich gleich darauf diesen Gedanken.
Die Fahrt zum Mittagessen nach Kerrville verlief ziemlich schweigsam. CiCi wusste nicht, was sie sagen sollte. Also unterhielten sie sich über Belanglosigkeiten.
„Warst du schon mal im Cedar?“, fragte sie.
„Keine Ahnung. Was ist das?“
„Ein Lokal, das mindestens hundert Jahre alt ist. In den Dreißigerjahren war es die Stammkneipe der hiesigen Gangster.“
„Heißt das, ich muss mir den Rückweg freikämpfen?“
„Ich glaube nicht“, sagte CiCi. „Hoffe ich wenigstens.“
CiCi hatte nicht übertrieben, was das Cedar anging. Die Kneipe war wirklich alt. Und die Harleys davor waren nur ein erster Hinweis, dass es kein schickes Bistro war. Jake kannte mehr als genug solche Spelunken. Aber es überraschte ihn, dass CiCi von der Existenz derartiger Bars wusste.
Von innen sah die Bude noch schlimmer aus. Es war dunkel und roch nach abgestandenem Bier. Die verschrammten Tische und Bänke sahen aus, als ob sie noch aus der Zeit des Wilden Westens stammten. Nur dass heute Biker und keine Cowboys hier herumlungerten.
Sobald sie hereinkamen, starrten mindestens ein halbes Dutzend Männer CiCi
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