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Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt - Roman

Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt - Roman

Titel: Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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weggekickt.«
    Anke spürte Doris’ mitleidige Blicke und fühlte sich dabei unwohl. »Jetzt guck mich nicht so an, als sei ich waidwund. Es ist alles okay. Außerdem   … hätte ich sowieso abgebrochen. Wann hat Katja denn da angefangen? Das war doch im Oktober, oder? Da hätte ich gar nicht gekonnt.«
    Überrascht sah Doris sie an. »Warum? Du hast deine Ausbildung doch erst im Frühjahr darauf angefangen. Wir haben uns damals zufällig in der Innenstadt getroffen, du warst auf dem Weg zum Verlag und ich bin mit meiner   …«
    »Ich war schwanger«, unterbrach Anke den Wortschwall. »Ich hatte einen Abbruch, nach dem es mir richtig elend ging. Im Oktober war ich noch in der Klinik.«
    »Schwanger?« Doris riss es fast aus den Kissen. »Wann? Du hattest doch damals gar keinen Freund. Wer war denn der Vater? Und wieso Abbruch? Das wusste ich ja gar nicht. Und   …«
    Abrupt stieß Anke sie an und machte ein Zeichen. Doris war sofort still und schon hörte sie das Telefon im Nebenzimmer, in ihrem Zimmer, läuten. Gleichzeitig begann wieder das Klopfen an der Zimmertür.
    »Deine Mutter«, flüsterte Anke. »Und sie redet mit jemandem.«
    Sie standen gleichzeitig auf und gingen auf Zehenspitzen zur Tür. Margret Goldstein sprach allerdings jetzt so laut, dass sie es auch vom Bett aus verstanden hätten.
    »Nun öffnen Sie schon die Tür. Vielleicht liegt meine Tochter tot im Zimmer, sie geht auch nicht ans Handy, sie kann doch nicht verschwunden sein.«
    Die Männerstimme war leiser und nicht genau zu verstehen |257| bis auf Wortfetzen wie »Kein Grund   …«, »Ich kann doch nicht   …« und »Aushäusig   …«.
    »Lieber Gott«, flüsterte Doris genervt. »Sie nimmt wirklich das Zimmer auseinander.«
    In diesem Moment kam ein anderes Geräusch dazu, eine Tür klappte, dann hörten sie einen Ausruf von Margret. »Katja? Katja Severin? Du bist es. Das ist eine Freundin meiner Tochter. Weißt du, wo Doris steckt? Hast du sie gesehen?«
    Doris stöhnte und sah Anke verzweifelt an. »Wieso kommt die denn jetzt raus? Ist die total irre?«
    Anke winkte ab und presste ihr Ohr an die Tür.
    »Hallo, Frau Goldstein«, hörten sie Katjas verschlafen wirkende Stimme. »Das ist ja eine Überraschung. Was ist denn hier los? Ich war schon im Bett und wurde wach.«
    »Doris wohnt doch in diesem Zimmer. Ich bin seit dem frühen Abend schon im Hotel und versuche, sie zu finden, aber vergeblich. Sie geht nicht ans Handy, sie reagiert nicht auf die Nachrichten, die ich ihr hinterlassen habe, und das, obwohl sie die bekommen hat, was ist denn mit ihr los? Ich muss jetzt nachsehen, ob etwas passiert ist, aber der junge Mann hier weigert sich, das Zimmer zu öffnen. Als ob meine Tochter Geheimnisse vor mir hätte, das ist doch wohl das Letzte.«
    »Da müssen Sie sich keine Gedanken machen. Ich war mit ihr zum Abendessen, gemeinsam mit Freunden. Vermutlich sitzen die noch in dem Lokal und haben sich verquatscht. Oder sie bekommen kein Taxi. Aber sie war vorhin noch sehr fidel.«
    »Es ist fast ein Uhr morgens.« Statt erleichtert reagierte Margret empört. »Mit wem ist sie denn da?«
    »Mit einer Christine. Und deren Bruder.«
    |258| »Kenne ich nicht.« Die Empörung wurde nicht geringer. »Und jetzt?«
    Der Nachtportier verabschiedete sich leise und Katja sagte beruhigend: »Jetzt gehen wir alle ins Bett und morgen beim Frühstück treffen wir uns wieder. Auch mit Doris. Also, gute Nacht.«
    »Und dafür bin ich extra gekommen. Hat Doris dir denn gesagt, ob sie morgen pünktlich erscheint? Oder was?«
    »Gute Nacht, Frau Goldstein. Bis morgen.«
    Die Tür klappte zu, nach einem kurzen Moment waren auch Margrets Schritte zu hören und das Geräusch eines Schlüssels am Ende des Flures.
    »Sie ist im Zimmer.« Anke sprach wieder lauter. »Wenn Severin jetzt nichts fallen lässt, müsste es glattgehen.«
    Sie zählte bis zehn und öffnete vorsichtig die Tür. Katja trat gerade barfuß aus der Nebentür, tapste lautlos die fünf Schritte und huschte an Anke vorbei ins Zimmer.
    »Geschafft«, flüsterte sie. »Und ich hatte sogar zwei Pikkolos Champagner in der Minibar. Habt ihr alles mitbekommen?«
    Ungeschminkt hatte Katja kaum etwas von einer mondänen Fernsehfrau. Ungeschminkt und in einer bequemen Jogginghose, einem geringelten T-Shirt und mit bloßen Füßen sah sie aus wie Katja aus Klasse dreizehn nach dem Volleyballtraining. Anke ließ sich von dem Anblick rühren und schob die Gedanken an verpasste Chancen weit von

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