Bei Landung Liebe
Wochen im Schaufenster eines Scherzartikelladens entdeckt und musste sie sofort kaufen. Es war eine einfache Matte, auf der in großen Buchstaben „Oh Shit! Not you again!“ stand. Durch den Alkohol im Blut kam mir das noch witziger vor.
Mit einem gut hörbarem „Klack“ meldete mir der Sicherungskasten, dass die Zeit, die das Licht im Gang automatisch brannte, soeben abgelaufen war und ich stand im Dunkeln. Endlich gelang es mir die Türe zu öffnen und ich stolperte in die Wohnung, da ich mit meinem Schuh an der Türschwelle hängen blieb. Huch! Blind tastete ich nach dem Lichtschalter. Der musste doch hier irgendwo sein? Ah, da war er ja. Als sich meine Augen an das Licht gewöhnt hatten, standen da plötzlich auch noch ein paar Schuhe im Weg.
Wem zur Hölle gehörten diese blauen Stöckelschuhe, die hier mitten im Flur standen? Für so etwas gab es schließlich das Schuhregal. Moment. Blaue Stöckelschuhe? Ich hob einen auf und betrachtete ihn. Größe 41? Das war nie im Leben meiner. Ohne mir weiter etwas dabei zu denken, stellte ich den Schuh wieder auf den Fußboden und kämpfte mich aus meiner Jacke. Ich befreite mich von meinen unbequemen Schuhen und warf meine Handtasche auf die Garderobe. Die Hochstimmung, in der ich mich schon den ganzen Abend über schon befand, wollte mich einfach nicht loslassen. Wir hatten in der Disco lauthals bekannte Lieder mitgesungen und ich ließ mich sogar dazu überreden, auf eines der Podeste neben der Tanzfläche zu klettern.
Gut nur, dass ich eine Hose getragen hatte. Eine Studienkollegin von Julia, die dummerweise einen Rock trug, tanzte ebenfalls auf einem der Podeste und sorgte damit dafür, dass sich innerhalb kürzester Zeit eine Traube johlender Kerle darunter versammelte, die sie anfeuerten. Die Gute hatte zu ihrem Unglück schon so viel getrunken, dass es ihr egal war, was um sie herum passierte. Schließlich holten wir sie vom Podest, um ihr weitere Peinlichkeiten zu ersparen.
Wie meist, wenn ich etwas zu viel getrunken hatte, bekam ich schlagartig Hunger auf etwas Deftiges. Ein Wurstbrot und ein Stück Käse wären jetzt genau das Richtige, bevor ich ins Bett fallen würde. Mir lief schon das Wasser im Mund zusammen und mein Magen knurrte, obwohl ich nach dem reichhaltigen Büffet bei Giovanni eigentlich gedacht hatte, dass ich die nächsten zwei Tage keinen Hunger mehr verspüren würde.
Leicht schwankend steuerte ich unser Wohnzimmer an. Eigentlich war das Zimmer, das wir als Wohnzimmer nutzten, als Speisezimmer gedacht gewesen. Da es die einzige Zugangsmöglichkeit zur Küche darstellte, wäre es wohl das Beste gewesen, es auch als solches zu benutzen, aber da Markus und ich beide ein eigenes Zimmer haben wollten, funktionierten wir den Raum einfach um. Gerade als ich das Licht angeknipste hatte, stieß jemand einen spitzen Schrei aus. Als ich sah, was auf dem Sofa vor sich ging, wusste ich auch, von wem der Schrei kam.
Verdammt war das peinlich. Ryan saß oben ohne und mit geöffneter Hose auf dem Sofa, auf ihm kniete breitbeinig ein blondes Mädchen, das nun hastig versuchte, ihren BH wieder an die richtige Stelle zu rutschen. Ihre Bluse war geöffnet, ihr Rock nach oben geschoben und Ryans Hände ruhten auf ihrem Hintern.
Verlegen stammelte ich eine Entschuldigung und war unfähig mich zu bewegen. Das Mädchen knöpfte sich eilig ihre Bluse zu und sah mich bitterböse an, bevor sie sich an Ryan wandte.
„Du Arsch!“, keifte sie. „Warum hast du mir nicht gesagt, dass du nicht alleine wohnst!? Bestimmt ist das deine Freundin! Du hast mich angelogen, du mieser Bastard!“
Ohne ein Wort zu erwidern, nahm Ryan seine Hände von ihrem Hinterteil und schob sie von sich. Die Blondine stand auf, boxte ihm gegen die Brust und wandte sich in ihrer Wut wieder an mich.
„Da hast du ja einen tollen Freund. Gratuliere“, fauchte sie mir zu, sammelte eilig ihre Sachen ein und hastete aus der Wohnung. Die Tür fiel mit einem lauten Knall ins Schloss, dann war Ruhe.
Wie vom Donner gerührt stand ich immer noch am selben Fleck. Ich wünschte ein Loch im Boden würde sich auftun, um mich zu verschlingen. Ich fühlte mich furchtbar. Daher also die fremden Schuhe im Flur. Verwirrt sah ich zu Ryan, der immer noch in derselben Position auf dem Sofa saß und vor sich hin starrte. Er hielt es nicht mal für nötig, sich seine Hose, deren Reißverschluss immer noch offen stand, wieder richtig anzuziehen. Ich konnte seine Unterhose sehen, in der sich mehr als
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