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Bei Landung Liebe

Bei Landung Liebe

Titel: Bei Landung Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Beetz
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eintrudelten, die Mädels aus unserer Clique. Natürlich hatten sie eine kleine Aufmerksamkeit dabei, die sie Julia überreichten: einen besonders schönen Reiseführer. Daran war ich zwar auch beteiligt, doch ich hatte noch ein eigenes, sehr persönliches Geschenk für meine beste Freundin. Das würde ich ihr allerdings erst später geben.
    Langsam füllte sich der kleine Raum und schon bald kamen einige von Giovannis Angestellten und brachten die ersten Platten mit herrlich duftendem Essen herein. Nach und nach bedienten sich die Gäste von dem wundervollen Büffet, bis schließlich keiner mehr auch nur einen Happen essen konnte. Dann erst überreichte ich Julia mein Geschenk, das sie sofort öffnete und mit glänzenden Augen betrachtete. Ich hatte ein Fotoalbum aus alten Kinderbildern von uns beiden gefertigt. Jedes Bild war mit einem kurzen Text versehen und ich war mir sicher, dass ich die Tränen nicht mehr lange zurückhalten konnte. Das erste Bild zeigte Julia allein im Sandkasten, dann folgte ein Bild von mir auf dem Dreirad. Weiter ging es mit Kindergartenbildern von uns beiden, bis wir schließlich bei den Schulfotos ankamen, wo wir beide schon gemeinsam zu sehen waren. Julias Kinderbilder hatte ich mir von Ihrer Mutter ausgeliehen, um Abzüge davon fertigen zu lassen. Sie erzählte mir bei der Gelegenheit auch immer eine Geschichte zu dem jeweiligen Bild und wie es entstanden war. Schade, dass ich meine Mutter nie nach meinen Kinderbildern gefragt hatte, als sie noch lebte. Aber wer erwartete schon, dass sie so bald sterben würde.
    Ich vertrieb meine traurigen Gedanken, da ich Julia die Party nicht vermiesen wollte. Auf einem der Bilder saßen wir beide auf dem grässlich gemusterten Teppichboden in Julias Zimmer. Im Hintergrund konnte man das Poster erkennen, das uns damals dazu gebracht hatte fast drei Wochen lang kein Wort miteinander zu wechseln.
    Zu der Zeit waren wir beide glühende Anhänger einer damals total angesagten Teenie-Band. Für den Sänger schwärmten wir beide, und als in einer Zeitschrift ein Poster unseres Idols erschien, legten wir beide die kümmerlichen Reste unseres Taschengeldes zusammen und kaufen das Heft. Da wir beide exakt die Hälfte des Kaufpreises beigesteuert hatten, stritten wir uns darüber wer von uns das Poster als erstes mit nach Hause nehmen durfte. Schließlich einigten wir uns darauf wöchentlich zu wechseln und nach drei Runden „Stein, Schere, Papier“ stand fest, dass ich das begehrte Stück als erstes bekam. Irgendwann war das Poster vom ständigen Auf-und Abhängen so zerfleddert, dass es in der Mitte auseinander riss. Julia bezichtigte mich der Zerstörung unseres Heiligtums und ich gab ihr die Schuld. Da keine von uns beiden nachgeben wollte, herrschte die nächsten Wochen eine bisher noch nie da gewesene Funkstille zwischen uns. Als dann die zwei beliebtesten Mädchen unserer Schule beschlossen, dass die Band plötzlich „so was von out“ sei, gehörte der Star auf unserem Poster der Vergangenheit an, ebenso wie unser Streit. Noch heute muss ich beim Gedanken an diese kleine Anekdote lächeln. Ein banales Stück Papier hätte es doch fast geschafft einen Keil zwischen unsere langjährige Freundschaft zu treiben und ich war froh, dass es damals nicht so weit gekommen war.
    Als wir bei unseren Teenager-Bildern angelangten, konnten sich manche der Gäste ein Lachen nicht unterdrücken, und ich schämte mich schon fast dafür, wie wir damals rum gelaufen waren. Hässliche, bunt gemusterte Jogginganzüge, leuchtende Neonhaarbänder in allen Farben und diese schrecklichen Frisuren hätten schon damals verboten gehört.
    Das letzte Bild zeigte schließlich uns beide, wie wir in T-Shirts und kurzen Hosen auf unserem Balkon saßen, Julia umarmte mich fest. Ich erinnerte mich noch gut an diesen Tag. Es war ein Samstag gewesen und Julia hatte nach einer langen Partynacht bei mir geschlafen. Markus knipste das Bild, als wir gemeinsam frühstückten.
    „Ich habe noch nie ein so wundervolles Geschenk bekommen“, flüsterte sie mir ins Ohr und ich konnte nicht verhindern, dass mir dabei die Tränen in die Augen stiegen.
     
    Beim dritten oder vierten Versuch schaffte ich es endlich, den Schlüssel in das Schlüsselloch zu stecken. Ich hatte wohl doch etwas zu viel getrunken, aber die Party war wirklich fantastisch gewesen. Solchen Spaß hatte ich schon lange nicht mehr gehabt. Mein Blick fiel auf unsere Fußmatte und ich musste lachen. Ich hatte sie vor einigen

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