Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bei Landung Liebe

Bei Landung Liebe

Titel: Bei Landung Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Beetz
Vom Netzwerk:
meinen Chef schon überzeugen können, mir Urlaub zu geben. Mir fielen tausend Sachen ein, die ich in den Wochen vor dem Abflug noch erledigen musste. War mein Reisepass überhaupt noch gültig? Und wo war mein schwarzer Koffer? Wohnte Ryans Vater immer noch in Miami, oder war er inzwischen umgezogen? Wie würde das Wetter sein? Welche Kleidung musste ich mitnehmen? Ich war jetzt schon ganz aufgeregt, was zum Teil auch daran lag, dass ich mit Ryan zusammen fliegen würde. Vielleicht konnte ich ihn dabei besser kennenlernen. Hatte er sich wirklich so verändert?
    Ich war derart beschäftigt mit meinen Gedanken, dass ich gar nicht mehr daran dachte, dass Ryan mir immer noch gegenübersaß. Er hatte seine Arme ineinander verschränkt und musterte mich.
    „Ich hab dich nie gehasst“, begann er.
    „Genervt hast du mich, das wäre eher der richtige Ausdruck. Aber gehasst habe ich dich nie. Du warst eine Nervensäge, Isa. Ständig hast du geheult, du trugst immer diese komischen T-Shirts und wegen allem bist du sofort zu deiner Mutter gerannt und hast uns verpetzt. Aber wir haben es dir auch nicht leicht gemacht und dafür würde ich mich gerne entschuldigen.“
    Er sah mir fest in die Augen und ich wusste, dass er, das was er sagte, ernst meinte.
    „Ihr wart die reinsten Terroristen“, entgegnete ich und rollte gespielt genervt mit den Augen. Ryan lachte kurz auf.
    „Ja, das waren wir wohl. Doch damals fand ich es auch noch eklig, wenn ich daran dachte, ein Mädchen zu küssen. Denkst du, das wäre immer noch so?“
    Verlegen biss ich mir auf die Unterlippe. Ryans küsste so verdammt gut und das war sicherlich auf einiges an Übung zurückzuführen.
    „Wohl kaum.“
    „Für mich war es in der Schule auch nicht immer einfach.“
    „Was? Erzähl doch keinen Mist, Ryan“, rutschte es mir heraus. „Du warst der Star der Schule. Sämtliche Mädchen aus meiner Klasse haben dich angebetet“, fuhr ich entrüstet fort. Ich verstand nicht, warum ausgerechnet er sich über seine Schulzeit beklagen wollte. Ryan war bei allen beliebt gewesen, jeder wollte mit ihm befreundet sein.
    „Was glaubst du, wie oft ich mir gewünscht habe, dass ich einen Namen, wie Michael oder Stefan hätte? Aber nein, es musste ja Ryan sein. Den meisten musste ich erst einmal beibringen, wie man den Namen richtig ausspricht. Ich war immer der Exot. Das ist auch nicht schön, glaub mir.“
    Das war meine Gelegenheit endlich einige seiner Streiche anzusprechen.
    „Es war auch nicht schön, als ihr das Foto mit der Nacktschnecke herumgezeigt habt. Was glaubst du, wie das für mich war?“
    „Das würde ich am liebsten rückgängig machen.“
    „Tja, das geht aber leider nicht. Denk nur mal an meine ganzen Barbiepuppen, denen ihr die Haare abgeschnitten habt.“
    „Soll ich dir eine neue kaufen?“ feixte Ryan und grinste mich schelmisch an. Ich war gerade dabei gewesen, mich richtig in Fahrt zu reden, aber als ich in Ryans Gesicht sah, musste ich plötzlich lachen.
    „Nein, danke. Aus dem Alter bin ich mittlerweile doch schon raus.“
    „Was glaubst du, wie mich das genervt hat, dass mir viele immer alles nachgemacht haben? Kaum hatte ich ein neues T-Shirt, tauchten zwei Tage später die Ersten mit exakt dem gleichen in der Schule auf.“
    Ich grinste Ryan schief an. Das fand er schlimm?
    „Wie auch immer. Es wäre schön, wenn du mit mir fliegen würdest. Dann könntest du sehen, wie ich die letzten Jahre verbracht habe“, fuhr er fort und stand dabei auf.
    „So ich muss los. Ich habe noch ein Date.“
    Er zwinkerte mir noch einmal zu und verließ die Küche. Am liebsten hätte ich ihn gebeten zu bleiben, aber ich unterdrückte den Impuls und blieb allein zurück. Was für ein Date hatte er denn? Hatte er inzwischen eine Freundin? Aber wenn er wirklich eine hatte, warum bot er dann mir das Ticket an? In letzter Zeit ertappte ich mich immer öfter dabei, wie ich an ihn dachte. Wenn ich abends nach Hause kam, hoffte ich ihn anzutreffen und war dann enttäuscht, wenn es nicht so war. Ich kannte mich mittlerweile gut genug, um zu bemerken, dass ich auf dem besten Wege dazu war, mich in ihn zu verlieben. War es wirklich eine gute Idee, eine ganze Woche mit ihm zu verbringen?

Kapitel 21 – Ryan
     
     
    Der Wecker meines Handys klingelte und ich tastete mit geschlossenen Augen danach. Ich reckte mich ausgiebig und öffnete die Lider. Sonnenschein fiel durch das Fenster ins Zimmer und erhellte den Raum. Ich angelte das Handy von dem kleinen

Weitere Kostenlose Bücher