Bei Landung Liebe
kannst dich doch noch an Paula erinnern, oder?“
„Klar, diese zugekleisterte Ziege“, schnaubte sie verächtlich.
„Sie kam neulich ins Studio und stellte mir ein Ultimatum.“
„Nahm sie uns das Pärchen etwa nicht ab? Frechheit. Ich war doch so überzeugend.“
Isas Miene verfinsterte sich und sie verschränkte die Arme über der Brust.
„Ich denke, es ist ihr egal, ob ich nun wirklich eine Freundin habe oder nicht. Aber ich sprach heute mit Nils über die ganze Angelegenheit.“
Isa hatte sich inzwischen nach vorn gebeugt und inspizierte den Nagellack auf ihren Zehen. Ihre dunklen Locken, die sie heute offen trug, fielen ihr ins Gesicht.
„Und was hat der gesagt?“, murmelte sie, ohne aufzusehen.
„Zum Glück kann er Privates von Geschäftlichem trennen. Die Kunden mögen mich und zudem ist er auch kein großer Freund von Paula.“
„Na dann ist doch alles gut, oder?
„Eigentlich schon.“
„Glaubst du ihm nicht?“
„Doch, ich glaube ihm. Aber ich würde Paula gerne noch eins auswischen. Ich Idiot ließ mir so viel von ihr gefallen.“
Ich lehnte mich zurück und wartete auf eine Reaktion von Isa.
Nachdenklich runzelte sie die Stirn und kaute auf ihrer rosafarbenen Unterlippe. Das hatte ich schon öfter an ihr bemerkt. Meist machte sie das, wenn sie grübelte oder sich auf etwas konzentrierte.
„Schick ihr doch einfach eine SMS mit glühenden Liebesschwüren und behaupte dann, dass du die Nachricht versehentlich falsch geschickt hast.“
„Das glaubt sie dann sicherlich nicht. Diese Frau ist so von sich selbst überzeugt, dass es schon eindeutiger sein muss.“
Wieder legte sich Isas Stirn in Falten und sie sah aus dem Fenster.
„Mit deinem Handy kannst du doch sicherlich Fotos machen, oder?“
„Ja“, gab ich zögerlich zur Antwort.
„Wir machen ein Bild von uns beiden und schicken es ihr.“
„Meinst du das funktioniert?“
„Klar, wir müssen nur dafür sorgen, dass es eindeutig ist.“
„Du erwartest aber nicht, dass ich mich dafür jetzt ausziehe“, scherzte ich.
„Gott behüte! Das werde ich auch nicht tun!“
Isa grinste schief. Was hatte sie nur vor? Sie stand auf und kam auf mich zu.
„Wo ist dein Handy?“
Ich lehnte mich zur Seite, zog es aus der Hosentasche und gab es ihr. Sie drückte kurz darauf herum und lächelte zufrieden.
„Ich mache das nur, um Paula eins auszuwischen, dass das klar ist“, sagte sie und richtete ihren Zeigefinger auf mich. Ich hob meine Hände.
„Ich habe nie etwas anderes gedacht“, beteuerte ich. Isa setzte sich breitbeinig auf mich. Verdammt, was führte sie nur im Schilde?
„Ok, jetzt umarmst du mich, legst den Kopf auf mein Dekolleté und grinst möglichst verliebt in die Kamera.“
Ich tat, was sie mir gesagt hatte und umarmte sie vorsichtig. Frauen waren schon immer Meister der Intrigen. Isa würde schon wissen, ob das hier funktionierte.
Sie schoss das Foto und beugte sich leicht nach hinten. Dabei verlagerte sich ihr Gewicht und ich musste mich wirklich beherrschen, um nicht auf dumme Gedanken zu kommen. Ich lehnte mich zurück und sah Isa zu, wie sie konzentriert auf das Display meines Telefons blickte.
„Hmm, nein. Das sieht komisch aus. Oder?“
Sie drehte das Telefon zu mir und ich betrachtete das Bild. Isa hatte recht. Man konnte deutlich die Anspannung in meinem Gesicht erkennen und somit sah das Bild alles andere als überzeugend aus. Ich versuchte, ein Stück nach hinten zu rutschen.
„Ja, hat wohl nicht funktioniert. Doch einen Versuch war es wert“, gab ich zur Antwort, während ich gegen meine wachsende Begierde ankämpfte.
„Lass uns noch eines machen. Vielleicht ist das besser.“
„Okay“, erwiderte ich gepresst. So langsam kam ich ins Schwitzen. Wusste Isa eigentlich, wie gut es sich anfühlte, wie sie so auf mir saß? Oder war es ihre Absicht, mich so zu reizen?
„Ryan, das ist nur um Paula zu ärgern“, wiederholte sie ernst.
„Klar“, erwiderte ich und nickte eifrig. Wenn sie noch länger in der Position verharrte, würde ich noch verrückt werden. Ich musste schnell an etwas anderes denken, bevor Isa noch bemerkte, dass ich alles andere als ungerührt war. An meine Lehrerin aus der ersten Klasse vielleicht oder an die Teilnehmerinnen an dem „Fit über 60-Kurs“ aus dem Fitnessstudio. Uh. Das funktionierte. Nichts gegen ältere Frauen, aber eine davon trug immer einen hautengen, roten Turnanzug der wirklich keinen Platz mehr für irgendwelche Fantasien ließ. Ich
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