Bei schlechten Noten helfen gute Eltern
Hausaufgaben werden.
Wenn Sie mit Ihrem Kind über die Nachteile sprechen, sollten Sie immer wieder auch viel Verständnis zeigen, indem Sie z.B. sagen: »Ich kann gut verstehen, dass du dich dabei nicht wohlgefühlt hast.« Oder: »War das nicht auch für dich eine ganz schwierige Zeit?« Damit helfen Sie ihm dabei, einen Zusammenhang herzustellen zwischen keine Hausaufgaben machen und den daraus entstandenen unangenehmen Emotionen. Das erleichtert es ihm, sich künftig gegenüber seinem bisherigen Verhalten abzugrenzen und sich für einen Neuanfang zu entscheiden.
Ziehen Sie Bilanz
Bevor Sie Bilanz ziehen, könnten Sie darauf hinweisen, wie gut sich Ihr Kind bisher in diesem Gespräch verhalten hat, indem Sie sagen: »Das ist jetzt kein leichtes Gespräch für dich gewesen, oder?« Und dann eine kleine Pause lassen. Und dann fortfahren: »Ich bin aber wirklich jetzt sehr froh, dass wir das so gut besprechen konnten und dass du so gut mitgemacht hast.«
Dann könnten Sie sagen: »Lass uns nochmal gemeinsam die Vor- und Nachteile ansehen. Was kannst du daraus lernen?« Wenn Ihr Kind sagt, »Es nicht mehr machen« oder »Die Hausaufgaben machen«, dann sagen Sie: »Ja, das hast du ganz prima erkannt, toll. Und ich bin überzeugt, das ist das Beste, was du tun kannst.« Auch diese Antwort darf Ihr Kind auf dem Papier festhalten.
Unterstützen Sie jetzt Ihr Kind
Natürlich lassen Sie Ihr Kind in dieser schwierigen Situation nicht allein. Gehen Sie davon aus, dass Ihr Kind nicht in der Lage ist, die nötigen Veränderungsschritte einzuleiten, selbst wenn es das will. Deshalb sagen Sie: »Lass uns doch zusammen überlegen, wie wir das in Zukunft anders machen können.«
Stellen Sie auch hier wieder diese Frage zunächst an Ihr Kind. »Was kannst du tun, um in Zukunft alle deine Hausaufgaben zu machen?« Warten Sie dann, ob Ihr Kind Antworten findet. Erwarten Sie keine komplexen Lösungsantworten. Wenn Ihr Kind sagt: »Ich mache es halt einfach«, dann schreiben Sie das auf. Wiederholen Sie es. Loben Sie Ihr Kind dafür, dass es eine so interessante Antwort gefunden hat: »Du machst es in Zukunft – interessante Idee.« Überlegen Sie auch selbst, welche Lösungsmöglichkeiten Sie sehen. Zum Beispiel diejenigen, die Sie hier in diesem Buch finden. Schlagen Sie Ihrem Kind Ihre Lösungen vor. Lassen Sie Ihr Kind diese ebenfalls auf das Blatt unter dem Stichwort »Wie man seine Hausaufgaben schafft« schreiben.
Wenn Sie eine genügend große Liste haben, dann müssen Sie nur noch gemeinsam die vorhandenen Lösungen danach beurteilen, wie hilfreich sie wohl sein werden. Wählen Sie die besten Lösungen aus. Ihr Kind darf sie dann unter dem Stichwort »Die besten Ideen, um Hausaufgaben zu machen« notieren.
Gehen Sie auch auf das Thema »Hindernisse überwinden« ein. Wie, erfahren Sie in Kapitel 7 im Unterkapitel »Die beste Strategie bei schlechten Noten«. Fragen Sie Ihr Kind: »Angenommen, du kommst mal wieder in die Versuchung, deine Hausaufgaben nicht machen zu wollen. Was machst du dann?« Lassen Sie Ihr Kind selbst Lösungen für diese Situation finden. Das muss nicht heute sein. Dann besprechen Sie das noch einmal zu einem späteren Zeitpunkt.
Wenn Sie möchten, können Sie jetzt Ihr Kind entscheiden lassen, wo es dieses Blatt aufhängen oder aufbewahren möchte.
Fördern Sie die Problemlösekompetenz Ihres Kindes, statt dass Sie seine Probleme lösen.
Bleiben Sie dran
Beachten Sie, dass Veränderung ein langfristiger Prozess ist. Und es nicht mit dem ersten Schritt getan ist. Selbst wenn Ihr Kind gut gestartet ist, heißt das noch lange nicht, dass es langfristig dranbleibt. Kinder haben nicht so viel Kraft, langfristige Veränderungen, die viel Energie kosten, einfach so umzusetzen. Ihr Kind will sicher gut starten, blendet jetzt aber noch aus, welche Schwierigkeiten auf es zukommen werden, z.B. wenn es mal wieder nicht weiß, wie es diese oder jene Aufgabe lösen soll oder wenn es enttäuscht davon ist, weil es trotz Lernens keine gute Note geschrieben hat und ihm deshalb die Energie fürs Lernen fehlt.
Stellen Sie sich also innerlich darauf ein, dass Ihr Kind weiter Ihre Unterstützung braucht. Lesen Sie dazu bitte aus Kapitel 6 das Unterkapitel: »Was ›In Zukunft werde ich besser lernen‹ und Neujahrsvorsätze gemeinsam haben«.
Sie wissen jetzt, dass nicht alles sofort perfekt klappt. Damit sind Sie gut gerüstet, um Ihr Kind in Zukunft weiter zu unterstützen.
So gehen Sie weiter
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