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Bei schlechten Noten helfen gute Eltern

Bei schlechten Noten helfen gute Eltern

Titel: Bei schlechten Noten helfen gute Eltern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Eichhorn
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»Vielleicht hast du dann kurzfristig deine Ruhe?« Vermutlich sagt dann Ihr Kind: »Ja.« Dann schreiben Sie das bitte auf das Blatt Papier, fragen Sie Ihr Kind, ob alles stimmt und fahren dann fort: »Und welche Vorteile könnte es noch geben?« Vielleicht sagt es: »Ich kann dann schneller raus zum Spielen.« Oder »Ich kann dafür Harry Potter lesen.« Sie schreiben diese Antworten auf.
    Diese Phase dauert etwa zwei bis fünf Minuten. Ein wichtiger Punkt dabei ist, dass Ihr Kind jetzt davon überzeugt ist, dass ihm von Ihnen »keine Gefahr« droht. Damit ist Ihr Kind offener für das nächste Thema, nämlich wenn Sie über die Nachteile sprechen.
    Bei Gesprächen rund um Schule und Lernen geht es vor allem darum, die Motivation Ihres Kindes zu fördern. Dabei macht der Ton die Musik.
    Welche Nachteile hat es, wenn du deine Hausaufgaben nicht machst?
    Dann fragen Sie einfach: »Und was mich jetzt interessiert, ist: Welche Nachteile hat es, wenn du deine Hausaufgaben nicht machst?«
    Natürlich kennen Sie schon die Antworten, wie zum Beispiel:
    •  Wie stressig und unangenehm es ist, immer Angst haben zu müssen, dass es der Lehrer merkt.
    •  Wie peinlich es ist, vom Lehrer etwas gefragt zu werden und keinerlei Ahnung davon zu haben, wie die Antwort denn lauten könnte.
    •  Dass die Mitschüler dann denken, man sei etwas doof.
    •  Dass man sich schließlich selbst dümmer als die anderen vorkommt.
    Weitere Nachteile sind:
    •  Dass man sich immer wieder ganz schlecht fühlt, wenn die Note in der Klassenarbeit schlecht ist.
    •  Dass man vielleicht schon am Abend vorher oder am Morgen so ein schlechtes Gefühl hat, wenn man an die Schule denkt und all die unangenehmen Dinge, die damit verbunden sind, wenn man seine Hausaufgaben nicht gemacht hat.
    •  Dass man eigentlich nur unnötig seine Zeit vertrödelt, wenn man nur wegen der nicht gemachten Hausaufgaben nachsitzen muss.
    •  Dass man deshalb oft mit seinen Eltern Ärger hat. Wenn das bei Ihnen zu Hause schon der Fall war, können Sie sagen: »Erinnerst du dich noch, wie viel Streit wir beide vor einem halben Jahr hatten, weil du deine Hausaufgaben nicht gemacht hattest? Das war doch für uns beide nicht schön.«
    •  Dass man sich schlecht fühlt, wenn man seinen Eltern sagt, »Ich hab die Hausaufgaben gemacht«, obwohl man genau weiß, dass das gar nicht stimmt.
    Ihr Kind soll so weit wie möglich selbst herausfinden, warum es sich schadet, wenn es keine Hausaufgaben macht. Selbst wenn es ihm schwerfällt.
    Lassen Sie Ihrem Kind deshalb Zeit zum Nachdenken. Berücksichtigen Sie, dass dieses Gespräch für Ihr Kind belastend ist. Denn es greift ein Verhalten auf, von dem Ihr Kind selbst spürt, dass es nicht richtig gehandelt hat. Und das ruft bei ihm eine ganze Palette unangenehmer Gedanken und Gefühle hervor. Viele Kinder schämen sich, weil sie auf ein Fehlverhalten angesprochen werden. Klar, dass Ihr Kind nicht allzu gerne über diese Dinge nachdenkt. Trotzdem kann es sinnvoll sein, die negativen Emotionen Ihres Kindes wegen der nicht gemachten Hausaufgaben noch ein wenig zu verstärken, indem Sie sagen: »Hast du nicht in letzter Zeit schlecht geschlafen? War das nicht wegen der nicht gemachten Hausaufgaben? Woran hast du denn da gedacht, als du in deinem Bett lagst? Wie hast du dich denn da gefühlt? Ich kann mir gut vorstellen, dass das wirklich nicht schön für dich war.« Lassen Sie eine kleine Pause: »Ich kann mir gut vorstellen, dass du vielleicht Angst hattest, dass es dein Lehrer doch merken könnte. Oder dass deine Klassenkameraden dann blöde Bemerkungen machen würden …« usw.
    Natürlich wollen Sie Ihrem Kind nicht unnötig wehtun. Aber Ihr Kind kann ruhig deutlich spüren, wie ungünstig eigentlich sein Verhalten ist. Dann ist es motivierter, die nötigen Konsequenzen zu ziehen.
    Am besten ist es, wenn Ihr Kind alle Nachteile aufschreibt. Dabei dürfen Sie es gern unterstützen.
    Das Gespräch darüber, welche Nachteile es für ein Kind hat, keine Hausaufgaben zu machen, verlangt Ruhe und Fingerspitzengefühl. Das Kind sollte sich auf keinen Fall kritisiert oder bloßgestellt fühlen. Bleiben Sie sachlich.
    Ziel ist, dass Ihrem Kind allmählich klar wird, dass es sich mit seinem Verhalten selbst schadet.
    Wenn Ihr Kind konkret erkennt, dass es sich letztlich selbst schadet, wenn es nicht lernt und keine Hausaufgaben macht, kann dies zum Ausgangspunkt für eine Neubewertung von Lernen, Schule und

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