Bei schlechten Noten helfen gute Eltern
Hausaufgabenproblem entwickeln.
Sie gehen ja auch an den Tagen zur Arbeit, an denen Sie keine Lust haben. Natürlich ist es sinnvoll, wenn Sie sich dann selbst motivieren. Indem Sie sich zum Beispiel sagen, dass Sie für Ihre Arbeit Geld bekommen. Kinder können sich aber noch nicht so gut selbst motivieren wie wir Erwachsene. Sie sind ihren Stimmungen stärker ausgeliefert. Deshalb braucht Ihr Kind hier Ihre Hilfe. Klar können Sie es an die Vorteile erinnern, die es hat, wenn es seine Hausaufgaben erledigt. Aber leider nützt das auch nicht immer.
Dann bleibt halt nur eins. Ihr Kind muss es machen. Und Sie müssen das von Ihrem Kind einfordern. Gerade dann, wenn es »null Bock hat«. Es wird für sein späteres Leben die Fertigkeit brauchen, Dinge korrekt zu erledigen, selbst wenn es ihren Sinn nicht immer einsieht und selbst wenn es keinerlei Interesse daran hat.
Und wie gehen Sie konkret vor? Sagen Sie Ihrem Kind kurz, klar und konkret, was es tun soll, z.B.: »Bitte setz dich jetzt hin und mach deine Hausaufgaben.« Nicht mehr und nicht weniger. Und lassen Sie sich nicht in kontraproduktive Scheindiskussionen hineinziehen, wenn es sagt: »Die Hausaufgaben sind blöd!« Es geht jetzt nicht darum, zu besprechen, ob die Hausaufgaben »blöd« sind oder nicht, sondern darum, dass Ihr Kind mit Arbeiten anfängt.
Seien Sie aber tolerant, wenn es wegen der »blöden« Hausaufgaben mault, klagt, schimpft und flucht. Das ist eine normale Reaktion, mit der es versucht, seine inneren Spannungen abzubauen. Ignorieren Sie es einfach. Beachten Sie, dass viele Erwachsene im Straßenverkehr schon allein deshalb fast ausrasten, weil die Ampel »aber auch jedes Mal, wenn ich komme, wieder rot« ist. Trotzdem müssen sie anhalten. Und Ihr Kind seine Hausaufgaben erledigen.
Was können Sie tun, wenn Ihr Kind wegen der Schule gekränkt ist?
Die 14-jährige Priska kommt frustriert von der Schule. So viel hatte sie zu Hause gelernt und es gut gekonnt, als ihre Mutter sie noch einmal abgefragt hatte. Aber beim Vortrag vor der Klasse schien plötzlich alles wie weggeblasen. Sie spürte, dass das kein guter Vortrag werden würde. Aber als dann ihre Lehrerin meinte, dass sie sich offensichtlich wieder einmal nicht vorbereitet hatte, war sie so gekränkt, dass sie kein Wort mehr herausbrachte.
Es gibt vieles, was Kinder während der Schulzeit belastet. Dadurch reduziert sich ihre fürs Lernen nötige Energie. Mit ihrem Herzen sind sie vielleicht noch gar nicht parat, sich den Herausforderungen der Hausaufgaben zu stellen.
Das Kind braucht jetzt zunächst Verständnis von Ihrer Seite. Am einfachsten zeigen Sie Verständnis, in dem Sie Ihrem Kind einfach nur zuhören und es erzählen lassen. Lassen Sie sich schildern, was geschehen ist und wie Ihr Kind die Dinge erlebt hat. Hin und wieder können Sie eine Vertiefungs- oder Verständnisfrage stellen. Solche Gespräche sind oft sehr kurz, manchmal nur zwei oder drei Minuten. Manchmal auch länger, je nach Kind und wie aufwühlend der Vorfall war.
Nachdem sich Priska wieder etwas beruhigt hat, sagt ihre Mutter zu ihr: »Es ist nicht schön, dass deine Lehrerin so reagiert hat. Aber was kannst du tun, damit es dir jetzt bald wieder besser geht?« Diese Frage hilft Priska dabei, selbst Wege zu finden, wie sie eine Enttäuschung überwinden kann. Und das ist eines vom Wichtigsten, was wir im Leben brauchen.
Carla kommt in Tränen aufgelöst nach Hause. Schluchzend berichtet sie ihrer Mutter, dass sie immer von Manuela und Tanja gehänselt werde. Nachdem Carlas Mutter eine Zeitlang zugehört hat und spürt, dass sich ihre Tochter wieder fängt, sagt sie zu ihr: »Gut, dass du mir davon erzählt hat, dass dich Manuela und Tanja gehänselt haben. Wenn das in Zukunft wieder vorkommen sollte, dann erzähle es mir bitte wieder. Aber lass uns doch nachher mal zusammen überlegen, was du dagegen tun kannst.« Hilfreiche Strategien könnten darin bestehen, in Zukunft wegzuhören, cool zu bleiben oder sich mehr auf die Klassenkameradinnen zu konzentrieren, zu denen bereits eine gute oder eine neutrale Beziehung besteht. Zusätzlich kann man sich mit dem Kind darüber beraten, was es besser nicht tut, nämlich weinen, sich aufregen oder auf andere Weise signalisieren, dass es sich durch das Hänseln verletzt fühlt.
Natürlich braucht Ihr Kind nach einer Kränkung im ersten Schritt Ihr Verständnis. Helfen Sie ihm aber im zweiten Schritt dabei, nach Wegen zu suchen, die es dabei unterstützen, die
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