Bei schlechten Noten helfen gute Eltern
sie sich an folgende Schritte halten:
Schritt 1: Überschrift lesen und überlegen, worum es im Text gehen könnte.
Schritt 2: Den ganzen Text einmal durchlesen. Dabei wichtige Textstellen farbig hervorheben.
Schritt 3: Nach dem ersten Lesen kurz schriftlich die wichtigsten Inhalte, die ihr im Gedächtnis geblieben sind, stichwortartig notieren.
Schritt 4: Den Text noch einmal lesen.
Schritt 5: Fragen zum Text beantworten oder den Text in eigenen Worten kurz zusammenfassen.
Der neunjährige Mark lässt sich bei den Rechenhausaufgaben schnell ablenken. Als Lernziel hat er für sich formuliert: »Ich will jeweils fünf Aufgaben konzentriert am Stück bearbeiten.« An den Tagen, an denen er Mathematik lernt, füllt er, bevor er mit den Mathematikaufgaben beginnt, sein Lerntagebuch aus:
2 Wie Sie Ihr Kind während des Lernens am besten coachen
Experten sind sich darüber einig, wie Eltern ihrem Kind während des Lernens und der Hausaufgaben am besten helfen, nämlich, indem sie seine Selbstständigkeit und Selbstverantwortung fördern.
Für Hausaufgaben, Lernen und Schule ist Ihr Kind verantwortlich – nicht Sie.
Um einem Missverständnis vorzubeugen: Das heißt natürlich nicht, und das wissen Sie ja auch, dass es Ihnen gleichgültig sein soll, ob und wie Ihr Kind seine Hausaufgaben erledigt, ob und wie Ihr Kind lernt, ob und wie es in der Schule aufpasst und ob und wie es sich am Unterricht beteiligt. All diese Dinge sind wichtig, um ein gutes Lernresultat zu erzielen.
Aber am besten helfen Sie Ihrem Kind, wenn Sie im Hintergrund aktiv sind – und Ihr Kind die Hauptverantwortung trägt.
Sind Sie für das Lernen Ihres Kindes verantwortlich? Oder Ihr Kind?
Und wie ist das bei Ihnen zu Hause? Wer hat bei Ihnen zu Hause die Hauptverantwortung für Hausaufgaben, Lernen und Schule? Sie oder Ihr Kind?
Ein kleiner Test hilft Ihnen weiter. Dazu müssen Sie, Ihr Partner und Ihr Kind nur folgende Fragen beantworten:
• »Wie wichtig sind mir die Hausaufgaben?«
• »Wie wichtig ist mir die Schule?«
• »Wie wichtig ist mir das Lernen?«
Geben Sie für jede Antwort Punkte von null bis zehn:
Null bedeutet: Es ist mir überhaupt nicht wichtig.
Zehn bedeutet: Es ist mir extrem wichtig.
Wenn Sie sich bei den Fragen eine hohe Punktzahl geben und Ihr Kind sich eine niedrige gibt, dann ist die Verantwortung für Lernen und Hausaufgaben ungünstig verteilt. Nämlich stärker auf Ihrer Seite, als auf der Ihres Kindes. Dann haben Sie die Verantwortung für diese Dinge übernommen. Das ist zwar gut gemeint und zeigt, dass Sie Ihrem Kind helfen wollen. Trotzdem läuft es in die falsche Richtung.
Damit Ihr Kind selbstständig werden kann, müssen Sie es selbstständig werden lassen. Das bedeutet, dass Ihr Kind lernen muss, alleine zu arbeiten.
In diesem Buch finden Sie viele Möglichkeiten, wie Sie die Verantwortung für Lernen, Hausaufgaben und Schule in die Hände Ihres Kindes geben können. Wenn Sie ab heute einige dieser Schritte unternehmen und nach drei Monaten keine Trendwende ersichtlich ist, dann sollten Sie überlegen, einen Beratungslehrer oder einen schulpsychologischen Dienst in Anspruch zu nehmen. Diese Experten sind dazu ausgebildet, Ihnen bei Fragen rund ums Lernen weiterzuhelfen.
Was Sie nicht tun sollten
Je schlechter die Noten eines Kindes, desto mehr engagieren sich seine Eltern bei seinen Hausaufgaben. Welchen Erfolg haben diese Bemühungen der Eltern? Auch das haben Wissenschaftler untersucht (Niggli et. al. 2007). Und machten eine erstaunliche Entdeckung. Denn viele Eltern helfen ungewollt falsch. Ungünstig ist es, wenn die Eltern aus Sicht ihres Kindes
• viel kontrollieren,
• sich bei den Hausaufgaben einmischen und
• wenn es Streit gibt wegen der Hausaufgaben.
Kontrolle bedeutet aus Sicht des Kindes:
• »Meine Eltern drohen mir mit Strafen, z.B. Fernsehverbot, wenn sie merken, dass ich meine Hausaufgaben nicht erledige.«
• »Meine Eltern fragen dauernd nach, ob ich meine Hausaufgaben ordentlich erledigt habe.«
• »Meine Eltern sind ärgerlich, wenn ich meine Hausaufgaben nicht ordentlich erledigt habe.«
• »Meine Eltern schimpfen mit mir, wenn ich eine schlechte Note erhalte.«
Einmischung bedeutet aus Sicht des Kindes:
• »Meine Eltern helfen auch dann, wenn ich gar keine Hilfe brauche.«
• »Meine Eltern fragen mich oft, ob sie beim Lernen helfen sollen.«
• »Meine Eltern mischen sich oft ein, wenn
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