Bei schlechten Noten helfen gute Eltern
Abständen immer wieder mit Ihrem Kind darüber.
• Lassen Sie Ihr Kind in seinem Hausaufgabenplan ein Zeitbudget zum Kontrollieren eintragen.
• Üben Sie das Kontrollieren langfristig und regelmäßig mit Ihrem Kind möglichst so, dass es zu einer Routine wird, ähnlich wie das Zähneputzen. Was Sie konkret tun können, erfahren Sie gleich weiter unten.
• Loben Sie Ihr Kind dafür, dass es seine Arbeit überprüft.
• Erwarten Sie nicht, dass es alle seine Fehler findet.
• Loben Sie es, wenn es Fehler findet. Zählen Sie die gefundenen Fehler. Übersehen Sie die nicht gefundenen Fehler.
Je mehr Ihr Kind lernt, seine Hausaufgaben selbst zu überprüfen, umso selbstständiger wird es.
Und umso mehr sind Sie von dieser Aufgabe entlastet.
Wie wir Erwachsenen auch, kann ein Kind seine Arbeit besser kontrollieren, wenn es
• das dafür notwenige Zeitbudget in seinem Arbeitsplan einkalkuliert hat
• innerlich entspannt ist
• davon überzeugt ist, dass ihm das Kontrollieren Vorteile bringt.
Soll ein Schüler auch Zwischenschritte kontrollieren?
Joshua rechnet 127 – 13 = 140, statt 114. Er hat Minus mit Plus verwechselt. Das Beispiel zeigt, wie sinnvoll es ist, bereits Zwischenschritte zu kontrollieren. Der erste Zwischenschritt ist dann erreicht, wenn es um die Frage geht, was muss ich tun. Natürlich verwechselt ein Schüler in der 12. Klasse nicht mehr Minus und Plus. Aber dass er die Aufgabenstellung nicht sorgfältig durcharbeitet und deshalb Fehler macht, ist auch dort an der Tagesordnung.
Gute Kontrollstrategien bestehen meist aus mindestens zwei Phasen: Mache ich das, was die Aufgabenstellung verlangt? Habe ich die Aufgabe korrekt ausgeführt?
Die Vorteile guter Kontrollstrategien sind:
• Ihr Kind spart Zeit,
• Energie
• und steigert sein Kompetenzerleben, weil es mehr Aufgaben korrekt löst.
Sprechen Sie mit Ihrem Kind über diese Vorteile.
Ich hab es nicht verstanden
Andreas las die Aufgabe durch und sagte dann zu seiner Mutter: »Ich hab es nicht verstanden.« Und Frau Kramer antwortete: »Da bin ich jetzt aber wirklich froh, dass du das rausgefunden hast. Es ist nämlich etwas ganz Wichtiges, wenn man erkennt, ›das hab ich jetzt nicht verstanden‹. Denn dann kann man noch mal in Ruhe darüber nachdenken. Wenn man das hingegen nicht bemerkt, dann macht man ja das Falsche«.
Seien Sie deshalb froh, wenn Ihnen Ihr Kind derartige Dinge anvertraut. Zum einen ist das ein Vertrauensbeweis Ihnen gegenüber, zum anderen ist es für Ihr Kind eine ganz wichtige Erkenntnis. Nur wenn es vor sich selbst zugeben kann, das hab ich nicht verstanden, kann es entsprechend gegensteuern.
Aussagen wie »das hab ich nicht verstanden« kann man kaum genügend wertschätzen und würdigen.
Jetzt können Sie überlegen, wie weiter. Sie haben beispielsweise folgende Möglichkeiten:
• Sie fragen Ihr Kind »und jetzt?« und warten ab.
• Sie schlagen ihm vor, eine Pause zu machen.
• Ihr Kind schlägt vielleicht vor, »ich les den Text noch mal durch«. Dann müssen Sie nur noch sagen, »tolle Idee.«
Beim Nachtessen können Sie Ihrem Partner davon berichten. Dann können Sie erwähnen, dass es auch manches gibt, was Sie nicht gleich auf Anhieb verstehen, wie z.B. die Erläuterungen zur Steuererklärung oder die Gebrauchsanweisung zum neuen i-Phone.
Kontrollieren lernen – konkrete Tipps
Natürlich ist es am besten, wenn Ihr Kind bereits während den Hausaufgaben jeden Arbeitsschritt regelmäßig kontrolliert. Aber wie?
Kontrollstrategien sind von Fach zu Fach unterschiedlich. Das macht es nicht gerade einfacher, sie zu erlernen.
• Rechtschreibung : Je nach Alter des Kindes, entweder jedes geschriebene Wort, jeden Satz oder einen geschriebenen Text korrigieren. Bei Texten oder Diktaten ist es hilfreich, sie Wort für Wort vom Schluss ab zu korrigieren – statt vom Beginn an. Aber auch das muss ein Kind regelmäßig üben, damit es zur Routine wird. Ihr Kind kann auch einen Freund zum Lernen einladen. Sie diktieren beiden ein kurzes Wörterdiktat. Dann tauschen beide ihre Diktate aus und jeder kontrolliert das Diktat des anderen. Oder Sie lassen die beiden einen Korrigier-Wettbewerb austragen. Dabei korrigiert jeder sein eigenes Diktat. Wer die meisten Fehler gefunden hat, hat gewonnen. Sprechen Sie dann mit beiden darüber, welche Vorteile gutes Korrigieren bringt und wie die beiden das beim nächsten Wörterdiktat in der Schule
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