Bei schlechten Noten helfen gute Eltern
in seinen Lernplan einträgt. Vor allem wenn sein Lernziel lautet: »Ich kontrolliere nach jedem Arbeitsabschnitt, ob alles in Ordnung ist.«
• Indem es in seinem Lernplan fixe Zeiten zum Überprüfen einträgt – und wenn es nur drei Minuten sind.
• Indem es sich vielleicht das Lernziel setzt: »Ich überprüfe regelmäßig meine Aufgaben.« Oder noch besser: »Ich kontrolliere nach jeden Arbeitsabschnitt, ob alles in Ordnung ist.« Damit entfällt, dass Ihr Kind bis zum Schluss mit dem Überprüfen abwartet und dann nur noch ganz flüchtig und oberflächlich kontrolliert, weil es nicht mehr dafür motiviert ist und seine Energiereserven aufgebraucht sind.
• Indem Sie, vor allem, wenn Ihr Kind noch jung ist, ihm beim Kontrollieren auch mal zusehen.
• Indem Sie es dafür loben, dass es seine Aufgaben selbst kontrolliert – auch wenn es dabei Fehler übersieht.
Legen Sie Wert darauf, dass Ihr Kind so früh wie möglich – am besten bei den ersten Hausaufgaben – damit anfängt, seine Aufgaben selbst zu überprüfen.
Auch wenn es sich damit zunächst schwertut. Aber es lernt dadurch eine Routine kennen, in der selbstständiges Überprüfen ein zentraler Bestandteil ist. Das wird ihm im Laufe der nächsten Jahre dabei helfen, diese wichtige Aufgabe selbst seriös zu übernehmen. Nicht nur das. Auch im Beruf hat der einen Vorteil, dem sorgfältiges Arbeiten in Fleisch und Blut übergegangen ist.
Wenn Ihr Kind nicht weiterkommt und Sie, so wie Sie vereinbart haben, um Hilfe bittet, dann verzichten Sie darauf, Ihrem Kind die Lösung zu sagen. Schauen Sie sich die Aufgabe und das, was Ihr Kind getan hat, in Ruhe an. Schauen Sie sich an, wo Ihr Kind nicht mehr weiterkommt. Lassen Sie sich dabei Zeit. Überlegen Sie dann eine oder zwei Fragen, die Ihr Kind auf den Lösungsweg bringen könnten. Wenn Ihr Kind Ihre Anregungen nicht versteht oder nicht umsetzen kann, so ist das kein Problem. Versuchen Sie es nach einer kleinen Pause oder zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal. Wenn das auch nicht hilft, ist es kein Drama. Lassen Sie die Aufgabe dann offen und ungelöst oder falsch. Bitten Sie Ihr Kind darum, seinen Lehrer zu fragen. Erkundigen Sie sich am nächsten Tag danach, was der Lehrer geraten hat.
Was tun Sie, wenn Sie feststellen, dass Ihr Kind mit seinen Hausaufgaben wirklich klar überfordert ist? Rufen Sie dann seinen Lehrer an und sprechen sich mit ihm ab.
Denk- und Lösungswege erkunden
Erkunden Sie, vor allem im Fach Mathematik, die Denk- und Lösungswege Ihres Kindes – statt nur darauf zu achten, ob alles richtig ist. Wenn Ihr Kind Fehler macht, erkundigen Sie sich danach, wie es diese Lösung gefunden hat. Fragen Sie Ihr Kind:
• »Wie bist du darauf gekommen?«
• »Wie hast du das gerechnet?«
• »Was hast du dir dabei gedacht?«
Hören Sie zu, was Ihr Kind berichtet – unterstützen Sie dann die Schritte in die richtige Richtung. Das, was Ihr Kind schon kann.
Es kommt vor, dass Kinder Lösungsvorschläge ihrer Eltern oft mit dem Hinweis, »das hat die Lehrerin aber anders erklärt«, ablehnen. Machen Sie daraus kein Drama. Verzichten Sie darauf, Ihren Lösungsvorschlag, selbst wenn er noch so korrekt und sinnvoll ist, durchzusetzen. Bringen Sie stattdessen, nach Rücksprache mit Ihrem Kind, eine Notiz im Hausaufgabenheft für die Lehrerin an. »Carla hat die schriftliche Division noch nicht ganz verstanden – können Sie es ihr bitte noch einmal erklären? Danke«
Wenn Sie bisher bei den Hausaufgaben Ihres Kindes stärker geholfen haben als hier vorgeschlagen, so liegt das vielleicht daran, dass Ihr Kind Sie dazu verleitet hat, viel zu helfen. Indem es sich beispielsweise bei den Hausaufgaben schwertut, wenig motiviert ist, sich schlecht konzentrieren kann, wenig Durchhaltevermögen zeigt, sich selbst wenig zutraut und Ähnliches. All diese Faktoren machen es für Eltern manchmal extrem schwierig, die Entwicklung ihres Kindes hin zur Selbstständigkeit zu fördern.
Gute Hilfe aus Kindersicht
Kinder haben ein unkompliziertes Verständnis dafür, wie sie sich die Hilfe von ihren Eltern wünschen, zum Beispiel:
• »Meine Eltern helfen mir, wenn ich sie darum bitte.«
• »Ich kann meine Eltern jederzeit ansprechen, wenn ich etwas nicht verstehe.«
• »Ich kann schwierige schulische Dinge mit meinen Eltern besprechen, ohne dass es deshalb Streit gibt.«
• »Meine Eltern stehen hinter mir, auch wenn es in der Schule mal nicht
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