Bei Tag und Nacht
plötzlich trockenen Lippen. »Wann .. .wann seid Ihr zurückgekommen?« Sie wand sich unter seinem scharfen Blick und zupfte an den Fingern ihrer langen, weißen Handschuhe.
»Vor wenigen Minuten. Dummerweise konnte ich es gar nicht erwarten, wieder nach Baden zu kommen und Euch zu treffen.« Ein hartes Lächeln hob seine Lippen. »Als ich durch die Tür trat, erfaßte ich auf den ersten Blick, wie sehr auch Ihr Euch darauf freute, mich wiederzusehen.«
Schuldbewußt errötete sie und verfluchte Steigler. Dann dachte sie an die kühle Art, in der Adrian sie verlassen hatte, und zwang sich, das Kinn zu heben. »Nach Eurer letzten Mitteilung fand ich es schwer vorstellbar, daß Ihr überhaupt an mich denken könntet. Daß der General mich begleiten würde, war schon seit längerer Zeit besprochen, und selbst wenn es nicht so gewesen wäre, geht es Euch nicht das geringste an, mit wem ich meine Zeit verbringe.«
Seine Miene verhärtete sich. »Da habt Ihr recht, Gräfin. Ihr könnt tun, was Ihr wollt... solange ich Euch nicht brauche. Im Augenblick ist allerdings das Gegenteil der Fall.« Er stellte sein Cognacglas klirrend auf den Tisch und ging zum Sofa, das vor dem Kamin stand.
»Komm her ... mein Engel.« Diese Worte entfuhren ihm fast wie ein gefährliches Knurren. Seine Augen wanderten in offenem Begehren über ihre Erscheinung und ließen keinen Zweifel an seinen Absichten. Die Tatsache, daß er sie hier nehmen wollte, schnürte ihr die Luft ab - aber sie fühlte sich auch seltsam erregt.
Sehnsüchtig schaute sie zur Tür, tat dann jedoch einen Schritt in seine Richtung.
Er hob eine Augenbraue angesichts ihres Zögerns. »Du hast doch nicht etwa Angst, oder?«
Ihre Schultern strafften sich. »Nein. Sollte ich das?«
»Nicht vor dem, was jetzt geschehen wird. Aber vielleicht vor anderen Dingen.«
Sie kümmerte sich nicht weiter um seine Andeutungen, und ging weiter, bis sie vor ihm stand. Durch die Wände ertönte leises Lachen, und sie dachte, sich wohl getäuscht zu haben -denn selbst ein Lord Wolvermont würde wohl kaum den Mut haben, sie im Salon des Kaisers zu kompromittieren.
»Ihr wollt doch nicht wirklich...« Er unterbrach sie mit einem Kuß, bei dem er heftig und besitzergreifend in sie drang; eindeutig kochte er vor Zorn. Einen Augenblick lang erschrak sie, hob die Hände an seine Brust und stemmte sie gegen die harten Muskeln, um sich aus seinem Griff zu befreien. Dann wurde der Kuß langsam sanfter, seine harten Lippen wurden zu einem festen, warmen Versprechen, legten sich ganz auf die ihren, und ein Schwall von Hitze brachte ihren Leib zum Glühen.
Seine Hand umfaßte ihren Hinterkopf, zog sie noch näher heran, und er vertiefte den Kuß weiter, kostete das Innere ihres Mundes. Ihre Knie wurden weich, und ihre Brüste begannen zu schwellen, wobei sich die Brustwarzen hart gegen den steifen Brokat ihres Kleides drückten. Er mußte das gespürt haben, denn seine Hand legte sich darüber, glitt dann in ihren Ausschnitt, um die ganze Fülle zu umfassen, knetete sanft, und die Spitzen wurden zu harten Knospen.
Ein leises Stöhnen drang aus ihrer Kehle, und die Hände auf seiner Brust schlangen sich langsam um seinen Hals. Sie begehrte Steigler nicht. Wenn sie ihm das nur hätte sagen können. Adrian war es, den sie begehrte!
Er öffnete mehrere Knöpfe hinten an ihrem Kleid so geschickt wie beim ersten Mal, so daß er ihre Brüste besser erreichen konnte, um sie sanft zu drücken; dann senkte er den Kopf, nahm die Spitze der einen in den Mund und saugte kräftig daran, so daß sie noch fester wurde und kribbelte.
Flüssiges Feuer ergoß sich in ihr, wirbelte tief durch ihren Bauch, huschte über ihre Haut. Ihr Atem bestand nur noch aus flachen kleinen Japsern, und Feuchtigkeit sammelte sich in ihrer Mitte. Jetzt zitterte sie auch, begehrte ihn so heftig, wie zuvor, fühlte sich aber dennoch sicher an diesem Ort.
»Dreh dich um«, flüsterte er, heiße Küsse wanderten über ihren Hals, und seine Zähne knabberten an einem Ohrläppchen. Sie tat wie geheißen, fragte sich, was er wohl Vorhaben mochte, glaubte, er würde gleich aufhören - begann sich zu wünschen, daß er es nicht tun würde, sondern seinen Mund und seine Hände ihren Zauber weiterweben ließe.
Die Rücklehne des Sofas drückte sich wie ein stützendes Kissen in ihren Bauch, als er sie drängte sich vorzubeugen, während er sich über sie lehnte, ihren Rock und ihr Hemd hochhob bis zur Taille. Kühle Luft berührte ihre
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