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Beim Naechsten klappt s bestimmt - Roman

Titel: Beim Naechsten klappt s bestimmt - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Federica Bosco
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wenigstens einen geben, meinst du nicht?«, sage ich, immer noch lachend.
    Tyler sieht uns an und lacht mit, ohne etwas zu verstehen.
    »Ja, und den hast du vor dir!«
    »Pilar, hör auf, spinnst du?«

    »Wieso denn? Gefällt er dir nicht?«
    »Lass den Quatsch, du Dussel.« Wir lachen weiter wie die Verrückten. »Ein Kind genügt mir.«
    »Redet ihr über mich?«, fragt Tyler verwirrt.
    Sofort hören wir auf zu lachen.
    »Nein, wir … nein.«
    »Ich habe nämlich schon eine Freundin, und die würde ich nie mit einer anderen betrügen.«
    »Du hast eine Freundin?«, fragen wir wie aus einem Mund und reißen die Augen auf.
    »Klar! Schon seit der Schule, sie heißt Susan, aber sie lebt jetzt in Frankreich, wir schreiben uns seit fünf Jahren.«
    »Siehst du?«, sagt Pilar und legt mir eine Hand auf die Schulter. »Es sind immer die Besten, die von zu Hause fortgehen!«

Kapitel 31
    Ich sitze im Zug nach Cornish, New Hampshire.
    Edgar hatte im vergangenen Jahr einen Überraschungsausflug mit mir dorthin gemacht. Denn er wusste, dass es mein größter Wunsch war, einmal meinen Lieblingsschriftsteller zu sehen.
    Er hatte mich um fünf Uhr morgens abgeholt und war mit mir dorthin gefahren, auf dieser langen und komplizierten Strecke, die er am Tag zuvor extra allein abgefahren war, damit auch alles glattging.
    Und wir haben Jerome David Salinger tatsächlich gesehen. Wir haben uns fast in die Hosen gemacht, weil wir auf sein Grundstück eingedrungen waren, aber nur so konnte
ich ihm das von mir verfasste Kärtchen in den Briefkasten werfen. Und dann ist er auf einmal herausgekommen und hat mich angelächelt.
    Wir waren furchtbar aufgeregt und sind fast verrückt geworden vor Glück, wir wollten es der ganzen Welt erzählen. Dann sind wir den Hügel runtergerannt wie zwei Jugendliche, die Äpfel geklaut haben, und haben uns zum ersten Mal geküsst.
    Er hat sich ein Bein ausgerissen, um mir eine Freude zu machen und meine Träume wahr werden zu lassen. Nun frage ich mich:
    Wer zum Teufel hat ihn darum gebeten?
    Warum stellt sich ein Mann erst auf den Kopf, damit du dich in ihn verliebst, und spuckt dir dann ins Gesicht, um dich auszuradieren?
    Nun fahre ich allein noch einmal nach Cornish, auch wenn ich keine Ahnung habe, wie ich dorthin kommen soll. Doch ich vertraue darauf, dass eine Schwangere die Hilfsbereitschaft der Ortskundigen weckt.
    Die Zugfahrt dauert über sechs Stunden, obwohl es nur rund dreihundert Kilometer sind, aber ein Auto zu mieten kommt für mich nicht in Frage.
    Ich döse fast die ganze Zeit oder mache mir Notizen für das Kochbuch.
    In Claremont angekommen, muss ich in den Bus nach Cornish umsteigen, und dann … dann weiß ich nicht weiter.
    Es ist bitterkalt hier oben, doch die Luft ist wunderbar klar und frisch und das Grün so intensiv, dass es wie retuschiert wirkt.
    Ein einziger großer Garten mit verstreuten Seen und Kolonialhäusern darin.

    Hierhin würde ich mich auch zurückziehen, wenn ich von Journalisten verfolgt würde.
    Am späten Nachmittag komme ich endlich in Cornish an, nachdem ich ein paarmal an der falschen Haltestelle ausgestiegen bin.
    Es regnet.
    Ich gehe in ein Café, um etwas Heißes zu trinken, und alle sind sehr nett zu mir.
    Für einen Augenblick muss ich daran denken, als ich bei Edgar in Culross, Schottland, wohnte: In den ersten zehn Minuten waren sie alle furchtbar herzlich, doch sobald sie hörten, dass ich mit ihm zusammenlebte … »Wie bitte? Und was ist mit Rebecca?«
    Dabei war Rebecca schon seit sechs Jahren tot …
    Ich erinnere mich grob daran, wo Salingers Haus steht. Es ist ziemlich weit, ich bin zu Fuß unterwegs, und dann noch dieses Wetter. Eigentlich hatte ich damit gerechnet, viel früher anzukommen und bei Sonnenschein einen schönen Spaziergang durch den Wald zu machen, aber jetzt sind meine Pläne durchkreuzt, und ich fange an, mir Sorgen zu machen.
    Diskret frage ich die Kellnerin, ob sie mir den Weg beschreiben kann, doch sie beschränkt sich auf ein verlegenes Lächeln. Die sprichwörtliche Wortkargheit der Einwohner von Cornish ist mir bekannt - und wer wollte es ihnen verübeln. Sie werden seit mehr als dreißig Jahren von Horden Neugieriger wie mir belagert, die darauf hoffen, einen Blick auf einen Mann zu erhaschen, der einfach nur für sich bleiben und sich um seinen eigenen Kram kümmern will.
    Ich gehe wieder hinaus in die durchdringende Kälte und
kauere mich mit meinen Blümchengummistiefeln und einem Roggenbrot in der Hand unter

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