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Beim zweiten Mal kuesst es sich besser

Beim zweiten Mal kuesst es sich besser

Titel: Beim zweiten Mal kuesst es sich besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poppy J. Anderson
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entriss ihm ihre Hand. Hugh versuchte, sie wieder zu ergreifen, aber Kate trat einen Schritt zurück.
    „Du hast was getan?“ Schweratmend schüttelte sie den Kopf. Ausgerechnet mit diesem Flittchen, das ihm ständig nachlief, hatte er sich eingelassen.
    „Kate …“
    „Warum?“ Tränen stiegen ihr in die Augen.
    Bedauernd blickte er sie an, das Gesicht vor Kummer, Schuld und Panik verzogen.
    „Ich … ich weiß es nicht. Wenn ich doch nur …!“
    „Du hast es aber getan!“ Sie schrie ihn an. „Du bist mein bester Freund … mein Freund … du … du Arschloch!“
    „Bitte …“ Er kam einen Schritt auf sie zu, doch Kate sprang zurück.
    „Du hast alles kaputt gemacht. Alles!“
    „Kate …“
    „Lass mich in Ruhe! Ich will dich nie wieder sehen!“
    Blind vor Wut und Tränen rannte sie davon und ignorierte seine Rufe. Fassungslos, aufgebracht und verzweifelt lief sie nach Hause und warf sich in ihrem Zimmer aufs Bett. Niemals zuvor hatte sie einen solchen Schmerz erlebt. Normalerweise war Hugh immer derjenige, der sie tröstete und ihren Kummer nahm, doch dieses Mal war er der Auslöser ihrer Verzweiflung.
    Kate wusste nicht, wie sie diesen Schmerz überleben sollte. Stundenlang weinte sie in ihr Kissen und ignorierte sowohl ihre Mom als auch ihre Grandma, die besorgt an ihre Zimmertür klopften. Sie stellten ihr das Abendbrot vor die Tür, doch Kate hatte keinen Hunger. Sie lag einfach nur da, starrte an ihre Zimmerdecke und konnte an nichts anderes denken, als dass sie erst vor wenigen Tagen in diesem Bett mit Hugh geschlafen hatte, als sie abends sturmfrei gehabt hatte. Spät in der Nacht war er aus dem Fenster geklettert und hatte ihr vom Fensterbrett aus einen langen Kuss gegeben. Beinahe wäre er noch hinausgefallen.
    Je länger sie darüber nachdachte, desto wütender wurde sie, weil sie nicht begreifen konnte, dass er diese Zärtlichkeit, die sie zusammen erlebt hatten, mit einem anderen Mädchen teilen konnte. Ihr war schlecht, wenn sie daran dachte, dass er eine andere geküsst und berührt hatte. Das Warum spukte in ihrem Kopf herum, bis Kate zu dem Schluss kam, dass er sie nie wirklich geliebt haben konnte. Sie fühlte sich entsetzlich und wollte, dass er genauso litt wie sie.
     
     
     
     
    10. Kapitel
     
    Einige schlaflose Nächte später machte Kate einen emotionalen Kassensturz.
    Auch ohne einen Therapeuten war ihr klar, dass sie eine verkorkste Ansicht über Beziehungen zu Männern hatte und dies endlich einsehen musste. Ihr Dad war kein stabiler Faktor gewesen, als sie aufgewachsen war, sondern hatte sie sooft enttäuscht, dass keine normale Vater-Tochter-Beziehung hatte entstehen können. Im College hatte sie niemanden an sich herangelassen, weil der Schmerz durch Hughs Betrug zu groß gewesen war, und später hatte sie zwei lockere Beziehungen geführt, die beide in die Brüche gegangen waren, weil Kate nicht in der Lage gewesen war, sich auf die beiden Männer einzulassen. Die Beziehung zu Steven war von vorneherein zum Scheitern verurteilt gewesen, weil sie etwas in ihm gesehen hatte, das er gar nicht gewesen war. Anstatt dies zu akzeptieren, hatte sich Kate etwas vorgemacht, bis sie aus allen Wolken gefallen war und Steven in flagranti erwischte.
    Der einzig wirklich stabile männliche Faktor in ihrem Leben war Hugh gewesen.
    Unzählige Erinnerungen an ihre Kinder- und Jugendzeit kamen in ihr auf, als sie darüber nachdachte.
    Hugh, der sie getröstet hatte, als sie vom Fahrrad gefallen war.
    Hugh, der im Schwimmunterricht neben sie auf das Drei-Meter-Brett geklettert war und sie so lange ermutigt hatte, bis sie zusammen mit ihm in das Becken gesprungen war.
    Hugh, der ihr bei der Geometriearbeit die richtigen Lösungen vorsagen wollte und dabei erwischt wurde, ohne ihren Namen zu nennen.
    Hugh, der allen Mut zusammengenommen und den Angelhaken aus ihrer blutigen Hand entfernt hatte, bevor er die Wunde mit seinem heiß geliebten Superman-Shirt abgedeckt hatte.
    Hugh, der sie sein Auto fahren ließ und so tat, als würde es ihm nichts ausmachen, dass sie einen Teil der Hecke rammte und eine Schramme in dem Lack hinterließ.
    Und Hugh, der nur vor ihr geweint hatte, als sein Großvater gestorben war.
    Die Erkenntnis, dass sie sich ihm gegenüber alles andere als fair verhalten hatte, war bitter. Hugh hatte Recht gehabt, als er ihr vorgeworfen hatte, dass sie ihn absichtlich bestraft hätte.
    Ja, er hatte sie verletzt, aber Kate hatte es ihm heimgezahlt, indem sie ihm weder

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