Beim zweiten Mal kuesst es sich besser
würde, zumal das Gespräch der drei Frauen abrupt beendet war.
Gespielt neutral erwiderte sie: „Ich fahre mit Bessie hin. Bestimmt sehen wir uns dort.“
„Eigentlich wollte ich dich zuhause abholen, Kate. Wie wäre es mit einem schönen altmodischen Date?“
„Ich weiß nicht ...“
„Komm schon, Liebling“, er zwinkerte. „Die heimlichen Verabredungen gehen mir langsam gegen den Strich.“
Aus den Augenwinkeln konnte sie sehen, wie ein aufgeregtes Flüstern am Damentisch einsetzte, daher warf sie Hugh einen vernichtenden Blick zu. Sie konnte nicht glauben, was er da getan hatte!
„Du ...!“
„Um sieben Uhr bin ich bei dir“, unterbrach er sie und ergriff die Tüte mit der Quarktasche, nachdem er etwas Kleingeld auf die Theke gelegt hatte.
Auf dem Weg zur Tür sah er zum Damentisch und tippte sich mit der freien Hand gutgelaunt an die Stirn. Sobald er verschwunden war, starrten die drei Frauen Kate fassungslos an. Bessie wählte natürlich genau diesen Zeitpunkt, um durch die Hintertür ins Geschäft zu treten.
„Du triffst dich heimlich mit Hugh Lindsay, Kate?“ Hatty ignorierte vor lauter Fassungslosigkeit das Spritzgebäck in ihrer Hand.
Bessie hatte sich gerade ihren Mantel ausziehen wollen, stoppte mitten in der Bewegung und sah verwirrt zwischen ihrer Enkelin und ihren drei Freundinnen hin und her. „Wovon sprichst du, Hatty?“
„Hugh Lindsay spazierte gerade eben in die Bäckerei und fragte Kate nach einer Verabredung ...“
„Das ist aber noch nicht alles“, unterbrach Laura ihre Freundin aufgeregt und glotzte Kate so fassungslos an, als hätte die soeben das Rezept ihrer Buttercremetorte für sich beansprucht. „Hugh hat zugegeben, dass er sich heimlich mit Kate trifft.“
Hugh hatte nichts zugegeben , dachte Kate erbost, schließlich war er nicht vor Gericht gestanden. Der Mistkerl hatte es fröhlich herausposaunt, um sicherzustellen, dass spätestens beim Abendessen jede Frau von Hailsboro Bescheid über sie beide wusste.
„Das kann doch gar nicht sein“, ihre Großmutter runzelte die Stirn. „Wenn sich Kate mit Hugh träfe, wüsste ich davon.“
„Anscheinend nicht“, triumphierte Alma Steiner.
Kate hatte genug gehört und zog sich die Schürze aus.
„Wo willst du hin, Kate?“
Sie antwortete ihrer Großmutter nicht, sondern schnappte sich ihre Tasche und verließ die Bäckerei. Eine halbe Stunde lang saß sie in ihrem Auto und konnte immer noch nicht fassen, was Hugh getan hatte. Sie hatte selbst entscheiden wollen, wann diese neugierige Stadt erfuhr, dass sie in Hugh verliebt war. Warum verstand er bloß nicht, dass sie einfach noch nicht so weit war, sich dem Stadtgespräch auszusetzen?
Da sie nicht wollte, dass er einfach glaubte, mit seiner Aktion durchzukommen, fuhr sie zur Highschool und parkte vor der Sporthalle, wo auch sein Geländewagen stand. Eine Schülerin verließ glücklicherweise gerade die Halle und hielt ihr die Tür auf. Kate bedankte sich und straffte anschließend die Schultern, um durch den muffig riechenden Gang in Richtung Trainerraum zu laufen.
Sie war sowieso schon auf hundertachtzig, aber als sie in der Tür stehen blieb und Hugh entdeckte, der in seinem Sessel saß und mit einer blonden Frau von Mitte zwanzig lachte, die in enger kurzer Sportkleidung auf seinem Schreibtisch thronte und ihn anhimmelte, hatte Kate das Gefühl vor lauter Wut zu platzen.
„Störe ich?“
„Kate“, er drehte den Kopf in ihre Richtung und erdreistete sich, sie breit anzulächeln. „Was tust du denn hier?“
Aufgebracht verschränkte sie die Arme vor der Brust. „Das fragst du noch?!“
„Komm schon, Liebling“, beschwichtigte er amüsiert und deutete auf die Blondine, die bei dem Wort Liebling merklich zusammengezuckt war. „Das ist Josy Phillips. Sie trainiert unsere Cheerleader.“
Das Wort Cheerleader war für Kate ein rotes Tuch und sie funkelte die Frau an, die hinter ihrem Freund her war. Vermutlich wirkte Kate wie eine auf Krawall gebürstete Furie, da die jüngere Frau eilig vom Schreibtisch glitt und mit einer gemurmelten Entschuldigung das Weite suchte. Kate hielt sich damit nicht auf, sondern schlug hinter ihr die Tür zu.
„Hoppla“, Hugh grinste vergnügt. „Sex im Trainerraum, mein Schatz?“
„Halt die Klappe“, fuhr sie ihn an und zitterte vor Wut. „Hast du eine Ahnung, was du getan hast?!“
Da er nicht antwortete, brüllte sie unbeherrscht los. „Jetzt sag schon!“
„Ich dachte, ich sollte die Klappe
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