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Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Titel: Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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sich um und ging.
    »Warum hast du mir nichts davon erzählt?«, fragte Will.
    O Gott, ein Mann mit moralischen Grundsätzen. »Ich hasse es, dass er immer alles bekommt, was er will.« Sie seufzte schwer. »Bist du schockiert und enttäuscht? Habe ich mich danebenbenommen? Bin ich jetzt durchgefallen?«
    Langsam breitete sich ein Lächeln auf Wills Gesicht aus. »Ich vergebe dir.«
    Puh, danke! Und wo sie schon dabei waren, ihre Fehler zu beichten … »Da ist noch etwas«, sagte Cleo. »Ich kann nicht kochen.«
    »Was du nicht sagst. Wäre mir nie aufgefallen.« Will grinste und zog sie an sich. »Komm her und gib mir einen Kuss. Und überhaupt, wer will schon Gemüse essen?«
    »Oder Hühnchen. Das ist doch furchtbar.« Zwischen zwei Küssen sagte Cleo: »Wir können etwas im Pub essen. Was machst du denn da?«
    Seine Hände waren unter ihr Top geglitten … Hoppla, jetzt öffnete er ihren lila Satin-BH.
    »Erst Bett«, murmelte Will in ihr Ohr. »Dann Pub.«
    Der Gestank nach angebranntem Brokkoli hatte auch ihr den Appetit so ziemlich genommen. Cleo schlang die Arme um seinen Hals und flüsterte: »Ich finde, das ist eine hervorragende Idee.«

5.
    Kapitel
    Am Sonntagabend lag Abbie in ihrer Wanne und hörte sich eine Sendung im Radio an, bei der Hörer mit ihren Problemen anrufen konnten. Es sollte sie ablenken, aber der gewünschte Erfolg wollte sich nicht einstellen. Tom war übers Wochenende mit zwei Arbeitsfreunden zum Angeln gefahren. Angeblich . Andererseits hatten sie den Ausflug schon vor Monaten vereinbart, also stimmte es vielleicht doch.
    Sie wusste nicht mehr, was sie denken sollte. Vielleicht steckten seine Freunde mit ihm unter einer Decke, worum immer es sich bei seinem großen Geheimnis handelte. Jedes Mal, wenn sie daran dachte, dass Tom mit einer anderen Frau zusammen sein könnte, überlief sie eine Welle der Furcht, und ihr Hals schnürte sich zu.
    »… und jetzt haben wir Eric in der Leitung«, sagte die Radiomoderatorin. »Willkommen, Eric. Welches Problem plagt Sie heute Abend?«
    »Äh … tja, das Problem habe ich schon seit Jahren.« Eric klang unglaublich nervös. »Aber bis jetzt konnte ich es immer unter Kontrolle halten. Die Sache ist die, ich glaube, ich schaffe das nicht länger. Ich kann es vor meiner Frau nicht länger verbergen. Ich liebe sie, müssen Sie wissen. Ich hasse es, dass diese … diese Sache zwischen uns steht. Ich will ihr reinen Wein einschenken, aber ich habe zu viel Angst, dass ich sie verlieren könnte. Ich meine, was ist, wenn sie es nicht verkraftet?«
    »Eric, für mich klingen Sie wie ein fürsorglicher Ehemann. Und Kompliment, dass Sie den Mut aufgebracht haben, diesen Anruf zu tätigen.« Die Stimme der Moderatorin klang beruhigend, wie Honig, der auf eine warme Toastscheibe träufelte. »Warum erzählen Sie uns nicht, was Ihr Geheimnis ist?«
    Abbie wartete. Er hatte ein Affäre mit seiner Sekretärin. Oder er hatte das Familienvermögen verzockt. Oder er hatte seine Mutter ermordet.
    »Äh … die Sache ist die, ich bin Transvestit«, sagte Eric. »Ich trage schon seit zwanzig Jahren Frauenkleider.«
    Das ist alles? Abbie atmete enttäuscht aus. Nach all den Qualen, die sie durchlitten hatte, wäre sie erleichtert, wenn Tom zusammenbrechen und zugeben würde, dass er sich nur aus dem Grund in letzter Zeit merkwürdig verhalten hatte, weil er gern Frauenkleider tragen wollte. Gott, Erics Frau wusste nicht, wie gut sie es hatte.
    »O Eric, darf ich Ihnen etwas sagen? Das kommt sehr viel häufiger vor, als den meisten Menschen klar ist. Viele, viele Männer tragen heimlich die Kleider ihrer Frauen oder ziehen gern seidene Unterwäsche unter ihrer Arbeitskleidung an.«
    »Das tue ich auch.« Eric klang erleichtert. »Ich bin Buchhalter in einer Firma. Wenn die Leute wüssten, was ich unter meinem grauen Anzug trage … tja, aber das würde ich niemals zulassen. Ich wollte es nur meiner Frau sagen.« Er konnte nicht anders, er musste noch voller Stolz hinzufügen: »Wissen Sie, es sind nur gute Sachen. Nichts Billiges, keine Kunstfasern. Einhundert Prozent reine Seide von La Perla.«
    »O Eric, La Perla ist zauberhaft. Sie haben einen sehr guten Geschmack.« Die Moderatorin war voller Bewunderung für ihn. »Aber es muss heikel gewesen sein, all das vor Ihrer Frau zu verbergen.«
    »Es ist ein Albtraum. Ich muss die Dessous in Plastiktüten wickeln und auf dem Speicher verstecken, in einer Kiste mit alten Vorhängen. Und das kann ich einfach nicht

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