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Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Titel: Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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gedacht. Cleo zuckte mit den Schultern. »Sie hätten ohnehin nicht ins Dorf gepasst.«
    »Und es hat natürlich absolut nichts damit zu tun, dass du Johnny LaVenture die Tour vermasseln wolltest.«
    Verdammt, wie machte Ash das nur immer? Sie setzte ihr gekränktestes Gesicht auf. »Das ist eine ganz entsetzliche Unterstellung.«
    »Aber eine großartige Möglichkeit, dich an ihm zu rächen. Er will schnell verkaufen, und du hast das womöglich gerade verhindert. Wie sehr hängst du eigentlich an deinen Kniescheiben?«
    »Ach, jetzt komm schon, es wird jemand anderes kommen und das Haus kaufen. Jemand, der eine Million Mal besser ist. Und dann wirst du froh sein, dass ich das gerade getan habe.« Cleo sprang von der Mauer und reichte ihm die leere Tasse. »Außerdem ist Johnny in New York, wie sollte er also davon erfahren?«

4.
    Kapitel
    Etwas war geschehen. Abbies Magen krampfte sich zusammen. Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Wenn sie mehr Erfahrung mit Beziehungen gehabt hätte, wie ihre jüngere Schwester, käme sie leichter damit klar. Cleos Beziehungsgeschichten vor Will mochten unschön gewesen sein, aber wenigstens hatte sie ihren Teil an Lebenserfahrung gesammelt.
    Doch wenn man 23 Jahre lang mit einem fröhlichen, unkomplizierten, absolut entspannten Mann verheiratet war, der sich praktisch über Nacht in einen in sich gekehrten, distanzierten Menschen verwandelt hatte, dann stand die ganze Welt auf einmal Kopf. Es ließ sich nicht leugnen, Tom umgab die Aura eines Menschen, der ein schreckliches Geheimnis hütete. Außerdem weigerte er sich einzuräumen, dass etwas nicht stimmte, was es nur noch schlimmer machte. Früher hatte er ein sonniges Naturell besessen und über alles Scherze gemacht, jetzt war er ein völlig anderer Mensch. Als sie das Thema an diesem Morgen erneut angeschnitten hatte, hatte er ihr einen Blick zugeworfen wie noch nie zuvor und sie angebrummt, sie solle endlich damit aufhören. Dann hatte er das Haus verlassen.
    Es war entsetzlich. Seit drei Tagen fraß die Angst Abbie förmlich auf. Da Tom ein Mann war, stand ganz oben auf ihrer Liste die Möglichkeit, dass er glaubte, schwer krank zu sein. Hatte er einen Knoten entdeckt? Hatte er einen Arzt aufgesucht, der ihm schreckliche Nachrichten mitteilte? Das war ihre größte Sorge. Nummer zwei, eine Möglichkeit, die sie bis zu dieser Woche noch als völlig undenkbar abgetan hätte, war, dass er eine Affäre hatte. Aber Toms Verhalten war so dermaßen untypisch für ihn, vielleicht war es ja doch nicht so undenkbar? Und hieß es nicht immer, dass die Ehefrau es als Letzte erfuhr? O Gott, was, wenn er sich tatsächlich mit einer anderen Frau traf? Mit ihr schlief? Was, wenn es jemand war, den sie kannte … wenn die Affäre vielleicht schon seit Jahren lief, aber jetzt wollte ihre Rivalin mehr, setzte ihn unter Druck, drohte ihm, allen davon zu erzählen, wenn er nicht endlich aktiv würde … seine langweilige Frau entsorgte und mit ihr ein neues Leben begann … vielleicht war sie schon schwanger?
    Knacks machte der Stiel des rotgoldenen Apfels in ihrer Hand. Mist, das war einer von den teuren, drei Pfund fünfzig pro Stück.
    »Ich glaub’s einfach nicht, schon wieder einer!« Des Kilgour, Inhaber des Gartenzentrums, entdeckte die zerbrochene Weihnachtsdeko, als er vorbeikam. »Ich wette, das war dieser kleine Bengel im roten Mantel, der hat sich doch eben noch hier herumgetrieben …«
    »Nein, er war’s nicht. Ich bin’s gewesen.« Es war zwar sehr verlockend, aber Abbie wusste, dass sie keinen unschuldigen Vierjährigen für ihre Tat büßen lassen konnte. »Es ist mir einfach in der Hand zerbrochen, es tut mir wirklich leid.«
    »Ach, ist schon gut, machen Sie sich keine Gedanken.« Des sah, wie durcheinander sie war, und schaltete sofort einen Gang zurück. »Gar kein Problem.« Er hielt inne, fuhr sich mit blassen Fingern durch das rötliche Haar und betrachtete sie besorgt. »Alles in Ordnung?«
    Abbie nickte, fest entschlossen, sich zusammenzureißen. Des war ein guter Chef, und er hatte immer schon ein Faible für sie gehabt. Deswegen schrie er jetzt auch nicht Zeter und Mordio.
    »Tut mir leid, mir geht’s gut. Es ist nur einer dieser Tage.«
    »Tja, aber nichts mehr zerbrechen, okay?« Er tätschelte ihr herzlich die Schulter. »Diese Äpfel wachsen nicht auf Bäumen!«
    Abbie brachte ein halbherziges Lächeln zustande. »Ich pass auf.«
    »Es ist auch fast schon sechs. Holt Tom Sie ab?«
    Sie schüttelte den

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