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Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Titel: Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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vernünftigerweise an.
    Er hob eine Augenbraue. »Hast du meine Truppe an Inneneinrichtern gesehen?«
    »Schau, es gibt noch schottische Waffeln! Ich wette, die wären ihnen lieber.«
    Johnny bedachte sie mit einem Blick. »Niemand, der bei Verstand ist, würde langweilige, schottische Waffeln nehmen, wenn er stattdessen getoastete Rosinenbrötchen haben kann.«
    Also schön, das tat er jetzt mit Absicht.
    »Es gibt auch noch Teekuchen.« Sie nahm eine Packung vom Regal und wackelte lockend damit. »Teekuchen ist überhaupt die Krönung.«
    »Ach ja?«, sagte Johnny. »Warum nimmst du ihn dann nicht?«
    Oh. »Weil ich ein Rosinenbrötchen möchte!«
    Er zuckte mit den Schultern. »Du könntest normale Brötchen kaufen und Rosinen hineinpfriemeln.«
    »Oder«, sagte Cleo, »ich könnte Rosinen in dich pfriemeln.«
    Johnny lachte, hielt es für einen Scherz. Wie schlecht er sie kannte!
    »Also gut«, meinte er schließlich, »du bekommst keine ganze Tüte, aber ich gebe dir zwei Brötchen ab.«
    Wenn er Ash gewesen wäre, dann hätte sie irgendeine zotige Bemerkung darüber gemacht, wie gut es war, dass er ihr überhaupt etwas gab.
    Aber er war nicht Ash. Stattdessen ging Cleo mit Johnny zur Kasse und sah zu, wie er für beide Tüten bezahlte. Dann riss er eine Tüte auf, bat Myrna um eine Papiertüte, steckte zwei Rosinenbrötchen hinein und reichte sie Cleo.
    »Hier.« Sie wollte ihm eine Fünfzig-Pence-Münze geben.
    »Die gehen auf mich«, sagte Johnny.
    »Danke.« Cleo hätte es zwar vorgezogen, ihm nichts zu schulden, aber sie würde jetzt keine würdelose Feilscherei um fünfzig Pence anfangen.
    Als sie den Laden verließen, blieb Johnny neben dem uralten Landrover stehen, mit dem er gekommen war. »Du kannst mitkommen, wenn du magst. Dir anschauen, was gerade verändert wird. Wir könnten zusammen Teepause machen und unsere Rosinenbötchen gemeinsam toasten.«
    Sie standen im Schneegestöber. Cleo zitterte in ihrer dünnen Uniform. »Danke nein. Ich habe nur eine Stunde, bevor ich wieder los muss.« Und nichts, gar nichts würde ihr den Genuss von zwei schwer erkämpften Rosinenbrötchen verderben.
    Außerdem roch es in seinem Haus vermutlich nach Farbe.
    Wenn sie denn hingehen wollte, was sie nicht wollte.
    Johnny fuhr rückwärts mit dem Landrover vom Vorplatz und röhrte dann den Hang hinauf. Cleo folgte ihm, während ihr das Wasser im Munde zusammenlief angesichts der Aussicht, gleich ihre Rosinenbrötchen toasten zu können, sie dick mit Butter zu bestreichen und in die himmlisch knusprige, rosinige, buttergetränkte Leckerei zu beißen.
    Oben auf dem Hügel winkte Johnny ihr zu und bog nach rechts zur Dorfwiese. Sie fuhr nach links durch die Allee mit den Kastanienbäumen, kam an einem metallicblauen Fiesta vorbei, der vor dem Spielplatz parkte, bevor sie vor ihrem Cottage hielt.
    Am Steuer des Fiesta saß jemand. Saß einfach nur so da, telefonierte nicht oder so. Was etwas ungewöhnlich war, angesichts der Wetterlage. Wenn die Sonne schien, brachten Eltern ihre Kinder oft zum Spielplatz, aber der lag heute verlassen. Cleo sah neugierig hinüber, als sie aus ihrem Wagen stieg. War es ein Mann oder eine Frau? Sie konnte es nicht erkennen. Und warum saß die Person einfach nur so da? Cleo griff nach dem Hausschlüssel und drehte sich wieder um. Hatte sich die Person verfahren, oder war ihr schlecht oder …
    Brumm-brumm-brumm machte der Motor des Fiesta, als der Zündschlüssel umgedreht wurde. Brumm-brumm.
    Der Motor sprang nicht an. Darum stand der Wagen also dort. Blöd für den Fahrer, dass es gerade jetzt bei dieser Kälte passieren musste.
    Brumm-brumm-brumm- brumm . Frustriert schlug der Fahrer gegen das Lenkrad. Da sah Cleo, dass es kein Mann mit kurzen Haaren war, es war eine Frau, die ihre Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte.
    O Gott. In ihrem Magen grummelte es wie in einem Zementmixer. Ihre Füße fühlten sich eisig an, und in weniger als einer Stunde musste sie wieder los. Das Allerallerletzte, was sie jetzt tun wollte, war, nachzusehen, ob sie einer Fremden in Not helfen konnte.
    Sollte sie anbieten, den Wagen anzuschieben in der Hoffnung, dass er dann ansprang? Und dabei höchstwahrscheinlich mit Schneematsch vollgespritzt zu werden, wenn die Räder auf den gefrorenen Pfützen durchdrehten?
    Oder lieber eine Tasse Tee aufbrühen, fernsehen und zwei heiße, gebutterte Rosinenbrötchen essen?
    Ach, verdammt. Schweren Herzens nahm Cleo die Hand vom Holzgatter. Manchmal wünschte sie,

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