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Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Titel: Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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Dollar gelassen und auf teure Weise gelernt, dass sein geringes Selbstwertgefühl ihm Probleme bereitete. Doch da er das bereits wusste, zog er es vor, sein Geld für schnelle Autos, Skiurlaube und alle möglichen elektronischen Spielereien auszugeben.
    Fia beobachtete ihn verstohlen. Sie trug einen schlichten, schwarzen Pulli mit V-Ausschnitt und graue Jeans, deren Hosenbeine sie in ihre Stiefel gestopft hatte. Ihre Haare, glänzend und haselnussbraun, waren zu einem Pferdeschwanz gebunden. Sie hatte wirklich hübsche Ohren. Ihm fiel absolut gar nichts ein, was er zu ihr sagen könnte. Also gut, jetzt hielt sie ihn vermutlich für geistig zurückgeblieben, aber er konnte nicht anders. Mein Gott, sie war umwerfend.
    Sag was, du Hohlkopf.
    Ash räusperte sich. »Was für eine andere Sache?«
    Sie wirkte perplex. »Entschuldigung?«
    So lief es jedes Mal. Er sah aus dem Fenster, flehentlich hoffend, der Wagen des Pannendienstes würde vorfahren. »Cleo wünschte Ihnen viel Glück bei dieser anderen Sache.«
    »Ach das.« Fia nickte. »Tja, sie hat sich mit diesem Mann getroffen, Will Newman. Sind Sie ihm je begegnet?«
    Ash blinzelte mehrmals. »Nein.« Großer Gott, was lief hier ab?
    Sie sah ihn fest an. »Ist schon gut, Sie dürfen ja sagen.«
    Na bitte. Er hatte sogar die Fähigkeit verloren zu lügen. Normalerweise war er darin Weltklasse. Er zuckte mit den Schultern. »Ja.«
    »Tja, ich bin seine Frau«, sagte Fia.
    »Ach du Scheiße.«
    »Richtig.« Ihr schiefes Lächeln machte sie nur unwiderstehlicher. Ash spürte, wie er zunehmend sprachloser wurde. Wahrscheinlich dachte sie gerade, wie hässlich er war. Als er noch jung gewesen war, hatten ihm die hübschen Mädchen immer offen gesagt, wie hässlich er war. Sie hatten gekichert und bei dem Gedanken, den fetten Ash küssen zu müssen, schnaubende Geräusche von sich gegeben. Das war das einzig Gute: Wenigstens waren sie jetzt alt genug, um ihre Meinung für sich zu behalten, solange er in Hörweite war.
    Obwohl er wusste, dass sie es immer noch dachten.
    Die peinliche Stille zog sich in die Länge. Ash starrte seine Hände an, dann hielt er wieder Ausschau nach dem Pannendienst. Nichts. »Tee?« Es klang wie das Quaken eine Frosches.
    Fia schaute überrascht. »Entschuldigung?«
    »Eine Tasse Tee?«
    »Oh!« Sie hatte diesen erleichterten Gesichtsausdruck, den Menschen machten, wenn sie endlich verstanden, was ihnen ein verrückter Ausländer zu sagen versuchte. »Nein danke, wir haben gerade Tee getrunken.«
    »Aha.« Es war seine größte Angst, dass ihm das eines Tages passieren würde, während er live auf Sendung war. Irgendeine Frau, in die er insgeheim verschossen war, spazierte während einer seiner brillanten, komödiantischen Einlagen ins Studio, und seine Zuhörer bekämen mit, wie er abrupt verstummte und zu einem einsilbigen Vollpfosten mutierte.
    »Geht es Ihnen gut?«, fragte Fia zögernd.
    Die Demütigung machte ihn abweisend. »Danke, ja. Es ist nur … äh, auch egal.« Die Fernbedienung für das Fernsehgerät lag auf der Armlehne des Sofas. Ash griff erleichtert danach. »Wollen wir fernsehen?«

    Cleo fuhr vor dem Cottage vor und sah ungläubig, dass der schneebedeckte, blaue Fiesta immer noch vor ihrer Pforte parkte. Das war lächerlich, es war acht Uhr abends. Wie konnte Wills Frau immer noch hier sein? Sie hätte schon vor Stunden verschwinden sollen.
    Wichtiger noch, wo war sie jetzt? Denn sowohl ihr Cottage als auch das von Ash lagen im Dunkeln.
    Tja, dumme Frage.
    Sie rief Ash an.
    »Wir sind im Pub.« Ash musste die Stimme erheben, um sich über den Lärm hinweg verständlich zu machen. »Kommst du auch?«
    »Ist denn der Pannendienst nicht gekommen?« Cleo war wütend.
    »Doch, ist er. Der Wagen ist auch repariert«, sagte Ash.
    »Oh, um Himmels willen! Warum ist Fia dann noch hier?«
    In seiner Stimme lag etwas, das sie nicht identifizieren konnte. »Ich glaube nicht, dass sie nach Hause möchte.«

17.
    Kapitel
    Cleo tauschte ihre Uniform gegen Jeans, Stiefel und Kapuzenshirt, dann machte sie sich auf den Weg über die Dorfwiese. Als sie durch den Schnee in Richtung des hell erleuchteten Pub knirschte, hörte sie einen Chor aus Jubelrufen und Pfiffen aus dem Inneren, gefolgt von jemand, der gar nicht wie Elvis klang, aber Hound Dog sang.
    Offenbar wurde eine spontane Karaokenacht gefeiert.
    Als sie die Tür öffnete, lief sie gegen eine Wand aus Wärme und Lärm. Sie hatte richtig gelegen, was den Sänger anging. Frank, der Wirt

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