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Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Titel: Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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Morgenmantel enger um sich, schauderte, als eine eisige Böe um ihre nassen Beine strich.
    »Oh, tut mir leid, ich habe Ihren Wagen gesehen. Haben Sie ein Bad genommen?«
    Nein, ich habe nur nackt in der Küchenspüle geplanscht.
    »Ist schon gut. Äh … kommen Sie doch herein.« Sah Wills Frau so euphorisch aus, weil sie die Nacht in Johnnys Bett verbracht hatte?
    »Eigentlich muss ich nach Hause. Es wird Zeit, die Sache mit Will zu klären. Ich wollte nur kurz danke sagen. Für gestern … dass Sie mir mit dem Wagen helfen wollten …« Fia zuckte mit den Schultern. »Ganz zu schweigen von der Affäre mit meinem Mann.«
    »Ich sagte Ihnen doch, ich wusste nicht …«
    »Ist schon gut, ich glaube Ihnen! Und ich bin froh, dass es so gekommen ist!« Fia nickte heftig. »Das ist das Beste, was mir passieren konnte. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, welche Last mir von den Schultern gefallen ist. Endlich fühle ich mich … frei!«
    »Tja, gut.« Was war letzte Nacht geschehen? Cleo wusste, dass sie nicht fragen durfte, aber raten durfte sie schon.
    »Ja, das war’s, ich wollte mich nur bei Ihnen und Ihrem Freund bedanken … der Sowieso …« Sie winkte vage in die Richtung des Cottage nebenan.
    »Ash.«
    »Genau.«
    »Er ist zu Hause«, sagte Cleo. »Falls Sie es ihm selbst sagen wollen.«
    »Oh nein, ist schon gut.« Fia zwinkerte verschwörerisch. »Er ist ein wenig … seltsam, nicht wahr?«
    »Nein. Er ist überhaupt nicht seltsam.«
    »Doch nicht so! Ich meinte nur, er ist sehr ruhig.«
    »Normalerweise nicht. Er ist DJ.« Cleo hatte das Bedürfnis, ihn zu verteidigen.
    »DJ?« Fia lachte. »Wollen Sie damit sagen, dass er in der Dorfdisco auflegt?«
    »Er hat seine eigene Radiosendung.«
    »Echt? Äh, das ist … toll!« Cleo las Fia am Gesicht ab, dass sie an eine 30-minütige Plauderecke im Krankenhausradio dachte, alle zwei Wochen. Sie öffnete schon den Mund, um das richtigzustellen, kam aber nicht dazu. »Jedenfalls sollte ich los, bevor Sie noch Frostbeulen bekommen.« Fia lief den Gartenweg entlang, winkte und rief fröhlich über ihre Schulter: »Zurück nach Bristol, um Ordnung zu schaffen.«
    »Ist es wirklich aus und vorbei mit Will?«
    »Und wie! Sie können ihn haben, wenn Sie wollen. Nur zu gern!«
    »Danke, nein. Einen Moment noch.« Cleo war erstaunt. »Gestern wollten Sie noch wegfahren, ohne mit mir zu reden. Sie waren sich nicht einmal sicher, ob ich eine Affäre mit Will hatte. Und jetzt können Sie es kaum erwarten, ihn abzuservieren?«
    »Ich weiß! Ist das nicht herrlich? Aber es ist die richtige Entscheidung.« Fia presste die Hände flach auf Brust. »Wie Johnny gestern im Pub sagte, man hat nur ein Leben. Warum es verschwenden?«
    »Stimmt, aber …«
    »Er sagt, Will hat mich gar nicht verdient, und ich schulde es mir selbst, jemand zu finden, der das tut.«
    »Schon, aber …«
    »Er hat absolut recht!« Fia schüttelte den Kopf, als sie an die Pforte kam. Sie strahlte förmlich vor Selbstsicherheit. »Ich brauchte nur jemand, der mir das sagt. Ich verdiene jemand Besseren.« Sie winkte ein letztes Mal. »Wünschen Sie mir Glück!«
    Cleo sah zu, wie der blaue Fiesta davonfuhr. Wills Frau hatte gestern Nacht definitiv mit Johnny LaVenture geschlafen.
    Tja, viel Spaß beim Warten auf seinen Anruf.

19.
    Kapitel
    Zehn Frauen, von denen eine ihren dreißigsten Geburtstag feierte. Zehn metallic-pinke Ballone, mit Helium gefüllt. Zehn glitzernde, fluoreszierende, pinkfarbene Cowboyhüte. Die Frage war, wie sollte sie die nur in der Menge entdecken?
    Oh, Glück gehabt, da waren sie ja! Als Cleo das untere Ende der Park Street in Bristols Stadtmitte erreicht hatte, bremste sie sanft ab und blieb vor dem Hippodrom stehen. Wenn man am Steuer einer rosafarbenen Stretchlimousine saß, dann bemerkten einen die Leute. Überall drehten sich Köpfe. Manche mochten das ätzend finden, für andere war es lustig. Aber wenn die Kunden das wollten – und viel Geld dafür bezahlten, darin herumgefahren zu werden –, was schadete es dann schon?
    Tja, abgesehen von dem Gefahren für das Trommelfell der Chauffeurin.
    Cleo wappnete sich. Sie stieg aus dem Wagen, und die Frauengruppe in Stöckelschuhen, Cowboyhüten und Luftballonen kam mit hohen Stimmen kreischend auf sie zu. Vom Alter her klangen sie eher wie 13 als 30, aber diese Wirkung übte eine Chrylser-300C-Stretchlimousine in Barbie-Pink des Öfteren aus.
    »Guten Abend, meine Damen.« Cleo öffnete die Tür und ließ sie einsteigen.

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