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Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Titel: Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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»Sind Sie bereit, sich zu amüsieren?«
    »Jaaaaa!«
    »Yehaaaa!«
    »O mein Gott, seht euch das an!«
    Aufgeregtes Quietschen erfüllte den Innenraum der Limousine, als die Frauen den indigoblauen Teppich, die mehrfarbigen Lichterketten, die Fernseh- und DVD-Geräte entdeckten. Sie schwärmten wie die Schnattergänse, staunten über die Sterne an der Wagendecke, die Eiskübel, die Auswahl an DVDs.
    » Pretty Woman !« Das Geburtstagskind kreischte entzückt, zog die Disc aus der Verpackung und schob sie in das DVD-Gerät.
    Ehrlich, warum bot man ihnen eigentlich eine Auswahl an? Es wurde ausnahmslos immer Pretty Woman genommen. Sollte Cleo jemals bei Mastermind mitspielen und diesen Film als Spezialthema wählen, würde sie gewinnen.
    »Das ist ja der Hammer, das glaube ich einfach nicht.« Einer der Stetson-Hüte wurde in den Nacken geschoben, und die Frau, die ihn trug, fing an zu lachen. »Emmi, bist du es? Klar bist du es!«
    O bitte. Cleo sank das Herz. Sie sah der schwer geschminkten Frau, die ihr bislang noch gar nicht aufgefallen war, in die Augen.
    Sehr, sehr viele Schichten Mascara. Lidschatten in einem dunklen Grünton, perfekt gezupft Augenbrauen, beigefarbener Lippenstift und etwas dunklerer Konturenstift. Die blondierten Haare hochgebunden, Fingernägel in French Manicure, hautenges, goldfarbenes Kleid und Riemchensandalen.
    Neue Frisur, dasselbe alte, wissende, ich-bin-was-Besseres-als-du-Lächeln.
    Cleo durfte gar nicht daran denken, dass sie noch geknobelt hatten, wer von ihnen diesen Job übernehmen würde. Shelley hatte gesagt: »Du darfst es dir aussuchen. Die Geburtstagsparty in Bristol oder der Junggesellinnenabschied in Weston?«
    Und nur, weil sie schon in der Woche zuvor einen Junggesellinnenabschied gemacht hatte und Abwechslung immer gut war, hatte Cleo gesagt: »Na gut, dann nehme ich die Geburtstagsparty.«
    Na prima, und nun das!
    Das Geburtstagskind namens Jen schaute interessiert. »Was ist los? Kennt ihr zwei euch?«
    »Ist schon Jahre her.« Mandy Ellison feixte. »Wir sind zusammen zur Schule gegangen.«
    Und wir haben uns gehasst.
    »Emmi, das ist ein ungewöhnlicher Name. Schwedisch?«
    »So haben wir sie nur genannt«, erklärte Mandy. Sie hob die Hand und imitierte die 15-jährige Cleo, die sich heftig meldete, und piepste aufgeregt: »Em, em, em! Sir! Em, Sir! Ich weiß es, Sir!«
    Die anderen lachten laut. Verhalte dich professionell, verhalte dich professionell, reagiere nicht darauf.
    »Erinnerst du dich noch?« Mandy war ganz in ihrem Element. »Du warst eine solche Streberin! Wir haben uns andauernd über dich lustig gemacht.«
    Cleo lächelte verhalten, als ob sie sich an jene Zeit kaum erinnern könne. »Haben Sie es alle bequem? Sehr gut. Würden Sie bitte die Sicherheitsgurte anlegen?«
    »Und jetzt bist du Chauffeurin. Die ganze Streberei hat dir also rein gar nichts genützt!«
    Na schön, sie hatte quasi als direkte Folge ihrer gnadenlosen Sticheleien mit der Streberei aufgehört. Und was, bitteschön, war falsch daran, als Chauffeurin zu arbeiten? Höflich sagte Cleo: »Können wir jetzt los, meine Damen?«
    Die anderen brüllten: »Jaaaaaaa!!!«
    Wenn man eine Stretchlimousine für einen ganzen Abend buchte, dann wollte man damit so viele Freunde und Bekannte wie nur menschenmöglich beeindrucken. Das bedeutete, dass man möglichst geräuschvoll durch Bristol fahren musste, an endlos vielen Pubs und Weinbars anhalten und allen zeigen musste, womit man vorgefahren war, um dann rasch eine Runde zu trinken, bevor man wieder in den Wagen stieg und zum nächsten Haltepunkt auf der Liste fuhr.
    Sie waren ein ziemlich kreischender Haufen, und die Dezibelzahl hob sich mit jeder Anlaufstelle. Von der fünften Zwischenstation an schienen sie erst richtig in Schwung zu kommen.
    »Und, Emmi, immer noch nicht verheiratet?« Mandy saß hinter Cleo und öffnete das Schiebefenster, das sie trennte.
    »Nein. Und ich heiße Cleo.«
    »Clee-oh.« Mandy betonte den Namen besonders deutlich, um sie bei Laune zu halten. »Keine Kinder? Kein Kerl?« Sie wartete, bis Cleo den Kopf schüttelte. »Mein Gott, hast du keine Angst, du könntest auf dem Regal mit den Restposten landen? Gary und ich sind jetzt seit acht Jahren verheiratet. Shania ist fünf und Brad ist drei. Gary verdient haufenweise Kohle, darum muss ich nicht arbeiten. Und du solltest unser Haus sehen. Einfamilienhaus mit fünf Schlafzimmern in Bradley Stoke. Wir haben zwei farbkoordinierte BMWs mit personalisierten

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