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Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Titel: Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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Kennzeichen. Ziemlich gut, nicht?«
    »Sehr gut.« Sie fuhren die Whiteladies Road entlang auf dem Weg zur Henry Africa’s Bar. Cleo lächelte in sich hinein. Ihr wurde klar, wie lächerlich es war, dass Mandy unbedingt prahlen und ausgerechnet mit personalisierten Autokennzeichen angeben musste.
    »Ja, wir sind alle unglaublich glücklich. Und? Wo wohnst du jetzt?«
    »Channings Hill.«
    »O Gott! Nein!! Immer noch? « Mandy gackerte ungläubig. »Hast du nie daran gedacht, mal richtig zu leben?«
    Warum, warum hatte sie nicht den Junggesellinnenabschied in Weston genommen?
    »Nein, nie«, sagte Cleo. »Ich wohne gern hier.« Und normalerweise mochte sie auch ihre Arbeit. »Also schön, wir sind da. Henry Africa’s.«
    Bis Mitternacht hatten sie Clifton Village, Park Street, Berkeley Square und die Waterfront besucht, dann kehrten sie in die geschäftige Whiteladies Road zurück, in der sich eine Bar an die andere reihte. Das war der letzte Halt des Abends, und Cleo zählte schon die Minuten. Die anderen Partyfrauen waren in Ordnung, nur Mandy Ellison prahlte unablässig und stichelte bei jeder sich bietenden Gelegenheit.
    Aber sie war ja nicht länger Mandy Ellison, nicht wahr? Sie war jetzt Mandy Ross, verheiratet mit dem vollkommenen Gary, Mutter von zwei vollkommenen Engeln, führte das vollkommene Leben …
    Anders als die arme, ungeliebte alte Jungfer Cleo Quinn, die all das erst noch ergattern musste.
    Während sie auf dem Fahrersitz der Limousine wartete, sah Cleo zu, wie eine ungestüme Gruppe schwankender Studenten versuchte, im Callaghans auf der anderen Straßenseite, wo Jen und die anderen gerade feierten, eingelassen zu werden. Der Türsteher schickte die Studenten fort. In dem Moment zuckte Cleo zusammen. Ein Paar kam herausgestolpert, eng umschlungen und offensichtlich heiß aufeinander. Der Mann drückte die Frau gegen die Mauer, seine Hände strichen fordernd über ihren Körper, und sein Mund schloss sich fest auf den ihren.
    Die Frau, die den Kuss enthusiastisch erwiderte, war Mandy.
    Nanu! Cleo starrte die beiden an, konnte den Blick einfach nicht abwenden. Sie steckten sich die Zungen gegenseitig in den Rachen und umarmten sich hingebungsvoll. Gleich darauf schien Mandy klar zu werden, dass man sie sehen konnte, und mit der Logik eines Menschen, der schon vollkommen betrunken war, zog sie den Mann fünf Meter weiter in einen Ladeneingang.
    Dort fuhr sie damit fort, ihre Eroberung abzutasten, mit der Zartheit eines Armeearztes, der einen Rekruten untersuchte. Was ihn wiederum dazu brachte, seine Hand in ihr goldenes Kleid zu stecken und ihren BH zu öffnen.
    Ach herrje, so viel zur sogenannten vollkommenen Ehe von Mandy.
    Autsch, war dieser winzige String-Tanga nicht unbequem?
    Jetzt kam der Rest der Geburtstagsparty und hielt nach ihr Ausschau. Als die Frauen aus der Bar strömten, entriss einer der Studenten, denen der Zutritt verweigert worden war, spielerisch Jen ihren Cowboyhut. Jen jagte hinter ihm her, klapperte in ihren Stöckelschuhen über das Pflaster. Als sie das knutschende Paar im Ladeneingang entdeckte, blieb sie abrupt stehen und stieß einen trommelfellzerfetzenden Schrei aus.
    Cleo sah zu, wie Mandy schuldbewusst zusammenzuckte und in ihrem umnebelten Tequilazustand versuchte, die Identität ihres Begleiters zu verbergen, indem sie seinen Kopf an ihren Busen presste. Vom Wagen aus hatte es den Anschein, als ob er einen Hustenanfall hatte. Vielleicht bekam er in ihrem Dekolleté keine Luft mehr. Plötzlich fuhr Mandy entsetzt zurück und stieß ihn so heftig von sich, dass er gegen die Ladentür prallte. Mandy schrie angewidert, stakste mit ausgestreckten Armen über das Pflaster, die Finger wie Klauen gekrümmt.
    Großer Gott, er hatte sich in ihrem Ausschnitt übergeben!
    Der Rest der Party taumelte gleichermaßen entsetzt hinter ihr her. Sie sahen die Limousine auf der anderen Straßenseite, und wie eine Gruppe Entenküken in Panik hasteten sie schnurstracks auf den Wagen zu, als sei er ihre Entenmutter. Da sie alle besoffen waren, wurde es eine wackelige Zickzackschnurstracksstrecke. Und Mandy bildete, immer noch schreiend, das Schlusslicht.
    In Sekundenschnelle war Cleo ausgestiegen. Von nahem sah man, wie eingesaut das goldene Kleid war.
    »Lass mich rein, lass mich rein!« Mandy zitterte vor Ekel. »Dieser Mistkerl … schau, was er getan hat!«
    »So kannst du nicht ins Auto.« Cleo schüttelte den Kopf. »Völlig unmöglich.«
    »Du musst mich reinlassen!«
    »Tut

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