Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)
Pfirsichtörtchen … Sie dürfen wählen.«
»Tja, es freut mich einfach, dass Sie sich freuen.« Ihre Begeisterung übertraf all seine Erwartungen. Ash spürte, wie er sich ein wenig entspannte. »Es wird sicher nett werden.« Nett? Es war ein Geniestreich gewesen. Er sah bereits den Abend vor sich, wie sie beide vorher in der Theaterbar einen Drink zu sich nahmen und plauderten, alle Unbeholfenheit vergessen, während sie sich auf eine Weise näher kamen, die …
»O mein Gott, das ist so wunderbar! Ach, da warten Gäste. Ich sollte mich lieber wieder an die Arbeit machen.«
Als Ash seinen Teller leer gegessen hatte, waren Fia und er vor seinem inneren Auge praktisch schon verheiratet. Und dabei hatte er anfangs gedacht, es wäre pure Folter, einen ganzen Abend lang Richard ›Schaut mich an, ich bin ja so ein heißer Schmachtfetzen‹ Mills ertragen zu müssen. Wahrscheinlich würden sie bei ihrem Hochzeitsempfang zu seiner schwülstigen Version von O Sole Mio ihr erstes Tänzchen wagen.
Aber darauf kam es nicht mehr an. Denn es würde ihr Lied werden, eine ewige Erinnerung an die Nacht, als sie zum ersten Mal zusammen ausgegangen waren, als er ein Vermögen für zwei Karten bezahlt und so getan hatte, als habe er sie für umsonst bekommen … wie sie gelacht hatte, als er ihr diese kleine Kriegslist letzten Endes beichtete …
»Hier bitte.« Deborah tauchte auf, räumte seinen leeren Teller ab und ersetzte ihn durch einen Teller mit heißem Kirschstreuselkuchen. »Wir haben eine sehr aufgeregte Frau in der Küche. Du hast ihr den Tag gerettet.«
Selbstsicherheit wallte durch seine Adern. Er zwinkerte Deb zu und sagte: »Das freut mich zu hören.«
»Ich wusste nicht, dass du bei der Arbeit kostenlose Karten bekommen kannst.«
»Tja, immer mal wieder. Diese hier sind nur zufällig zur rechten Zeit gekommen.«
»Hast du ein Glück. Die einzigen Sonderzulagen, die ich in diesem Job bekomme, sind die Kartoffelchips, die ich mit nach Hause nehmen darf, wenn das Haltbarkeitsdatum abgelaufen ist.« Deb schaute hoffnungsvoll. »Falls du je Karten für Take That bekommen solltest …«
»Mach dir da mal keine allzu großen Hoffnungen«, meinte Ash.
Obwohl er bis zum Platzen voll war, brachte er es irgendwie fertig, den Kuchen aufzuessen. Er war gerade fertig, als Fia wieder aus der Küche kam, ein breites Grinsen im Gesicht.
»Haben Ihnen die Ohren gejuckt? Ich habe gerade meinen Freund Aaron angerufen, um ihm zu sagen, was Sie getan haben. Ich kann’s immer noch nicht glauben. Ich habe ihn nie so aufgeregt erlebt. Und er lässt Ihnen vielmals, vielmals danken.«
Ash durchlebte eine Rückblende zu den Grammatikprüfungen, die während seiner Schulzeit sein Verderben gewesen waren: Beschreibe, was im obigen Absatz nicht stimmt.
Er schüttelte leicht den Kopf. »Warum lässt er mir danken?«
»Weil ich ihn gebeten habe, mich zu begleiten, und er fährt vollkommen auf Richard Mills ab. Ehrlich, Sie haben ja keine Ahnung. Aaron ist sein größter Fan!«
Also schön, jetzt wusste er, was in diesem Absatz nicht stimmte. Während die Worte noch durch sein Gehirn schossen wie Querschläger aus einer Pistole, ging er mental noch einmal das ursprüngliche Gespräch durch. Irgendwie hatte es da ein Missverständnis gegeben und …
»Deswegen ist es ja so perfekt«, fuhr Fia fort. »Stellen Sie sich vor, welche Verschwendung es gewesen wäre, wenn die Karten an jemanden gegangen wären, der denkt, Richard Mills sei nur … Sie wissen schon … ganz okay. Dann hätte es mir auch nicht so gut gefallen. Aber Aaron dabei zu haben, macht den Abend noch viel toller, weil er Mills so sehr verehrt.«
Ash hätte Aaron am liebsten den Kopf von den verehrenden, Richard-begeisterten Schultern gerissen. Laut sagte er mit angespannter Stimme: »Wenn er so scharf darauf ist, wundert es mich, dass er nicht längst selbst eine Karte gekauft hat.« Geiziger Mistkerl, schnorrt sich bei anderen durch, lebt von Gratisgeschenken … Ha, nur dass die Karten nicht gratis gewesen waren. Tja, das war es dann, unter gar keinen Umständen würde er wie ein Volltrottel daneben stehen und zulassen …
»Oh, das ist der andere Grund, warum es so absolut phantastisch ist, weil er nämlich normalerweise der Erste in der Schlange gewesen wäre, aber momentan kann er es sich einfach nicht leisten. Er ist völlig pleite.«
Hmm, man fragt sich, warum. Moment, vielleicht weil der Kerl ein kompletter Versager ist?
»Und er hat es so sehr
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