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Beiss mich - Roman

Beiss mich - Roman

Titel: Beiss mich - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Voeller
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mich. Ich hätte singen mögen, so gut aufgelegt war ich mit einem Mal.
    In meinem Zimmer warf ich rasch ein paar Kleidungsstücke in meinen Koffer, obenauf das Netbook und die Kamera, außerdem ein paar Lieblingsbücher und die Fotoalben, meine wichtigsten Erinnerungsstücke. Da in Martins Haus bereits eine vollgepackte Reisetasche mit meinen Sachen stand, hatte ich schnell alles Nötige beisammen und war bereit zum Aufbruch. Nach kurzem Überlegen beschloss ich, den Fernseher mitzunehmen. Solveig sah sowieso nicht gern fern, und schließlich musste ich mir irgendwie bei Martin die Zeit vertreiben, denn wenn er im Internet surfte, war er nicht gerade der interessanteste Unterhalter.
    Fragte sich nur, ob ich das Riesending allein wegschaffen konnte, zumal der Fahrstuhl nicht ging. Der Fernseher war damals von einer Lieferfirma hierhertransportiert worden. Zwei Männer hatten ihn schwitzend zuerst in den Aufzug und dann von dort in die Wohnung geschleppt.
    Ich umfasste das Gerät und hob es probehalber an. Besonders schwer war es nicht, wie ich erleichtert feststellte.
    Kein Problem für die bärenstarke Gräfin Dracula, dachte ich mit leisem Stolz.
    Ich packte den Apparat fester und trug ihn kurz entschlossen die Treppe runter und raus zum Wagen. Er passte mit Ach und Krach auf die Rückbank.
    Anschließend ging ich wieder nach oben und holte mein Marschgepäck. Beim nächsten Gang beförderte ich mein Bettzeug nach unten, nicht nur, weil der Sarg gewöhnungsbedürftig war, sondern auch, weil ich es beim Fernsehen gern kuschelig hatte und nicht auf dem kalten, harten Boden sitzen wollte.
    Auf meiner letzten Tour – im fünften Stock immer mit fest angehaltenem Atem – brachte ich die Geschenke nach oben, die ich für Solveig gekauft hatte. Ich dekorierte die Puppe auf dem Wohnzimmertisch und wickelte die Federboa malerisch um den Puppenhals. Während ich noch überlegte, ob ich einen netten Brief dazulegen sollte, hörte ich, wie Solveig aufwachte. Sie reckte sich, gähnte und setzte sich auf. Danach musste ich nicht lange warten. Sie krabbelte aus dem Bett und taumelte in Richtung Küche, wo sie den Kühlschrank aufriss und die Schokolade hervorkramte. Als ich die Verpackung knistern hörte, ging ich hinüber. Sie stand verschlafen vor dem offenen Kühlschrank und wollte gerade ein Stück abbeißen.
    »Krieg keinen Schreck«, sagte ich.
    Sie schrie schrill auf, ließ die Schokolade fallen und griff sich ans Herz.
    »Luzie! Mein Gott, ich krieg ’nen Infarkt!« Sie wankte zum Tisch und ließ sich auf einen der Stühle fallen.
    »Ich habe nur ein paar Sachen geholt. Hoffentlich hast du nichts dagegen, dass ich den Fernseher mitnehme.«
    »Wieso? Wo willst du denn hin? Zu Martin?«
    »Ich weiß nicht. Wenn, dann höchstens für heute Nacht. Ab morgen sehe ich dann weiter. Irgendwas werde ich schon finden. Es ist besser, wenn du’s gar nicht weißt, dann brauchst du auch den Bullen nichts vorzulügen.«
    »Wieso den Bullen?«
    Ich erzählte ihr von meiner unverhofften Begegnung auf dem Flughafen und dem neuesten Stand der Ermittlungen.
    »Wenn der Typ morgen herkommt und ich nicht da bin, kann er sich sowieso seinen Teil denken. Und dass das Bracket von mir stammt, hat er auch ruck, zuck raus.«
    »Von mir erfährt er kein Sterbenswörtchen«, beteuerte Solveig. Sie hob die Schokolade auf, brach einen Riegel ab und schlang ihn in zwei Bissen hinunter.
    »Wie bist du überhaupt nach Hause gekommen?«, fragte ich. »Hat Martin dich gefahren?«
    »Nein, sein Auto ist kaputt. Ich musste mit dem Taxi fahren. Ich habe dich dauernd angerufen, aber du bist nicht drangegangen.« Sie spießte mich mit erbosten Blicken auf, beide Backen voller Schokolade.
    »Ich hatte mein Handy auf lautlos gestellt«, flunkerte ich.
    Sie betrachtete mich grimmig. »Und? Hat Martin dir schon alles brühwarm erzählt?«
    »Nein, ich war noch gar nicht wieder dort, und meine Handynummer hat er bislang nicht. Ich habe Rainer besucht, er hat mir in seiner Praxis die Zahnspange entfernt.«
    Kauend blickte sie auf. »Oh, jetzt seh ich’s erst. Hat’s wehgetan?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Was war denn nun los mit dir und Martin?«
    Sie warf verärgert die restliche Schokolade auf den Tisch. »Nichts. Nichts war los.«
    »Er wollte dich nicht beißen?«
    »Er wollte schon, aber er konnte nicht.«
    »Er konnte nicht?«
    »Ja, doch. Er hat es probiert, aber es ging nicht.«
    »Wie hat er es denn probiert?«
    »Na, er hat seinen Mund auf meinen Hals

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