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Beiß mich, wenn du dich traust

Beiß mich, wenn du dich traust

Titel: Beiß mich, wenn du dich traust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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Ich starre sie an. Was soll das denn jetzt?
    Corbin blitzt mich schon wieder mit seinem nervigen sexy Grinsen an. Als hätte er gesiegt.
    »Gut. Dann bleiben wir eben«, sage ich achsel-zuckend. »Aber fürs Protokoll: Ich bin immer noch stinksauer auf dich und werde mich rächen.«
    »Geht klar«, sagt Corbin mit einem lässigen Feixen. Er reicht uns beiden eine Dose Bier und ich setze mich neben Sunny ans Feuer. »Ich freue mich schon darauf, deine Rache zu spüren zu bekommen, kleine Jägerin.«
    Ich verdrehe die Augen, kehre ihm den Rücken zu und wende mich an meine Schwester. »Alles okay bei dir?«, murmele ich.
    »Ja«, flüstert sie zurück. »Vor allem aber ist es mir furchtbar ... peinlich.«
    »Und mir erst. Ich bin hier angeblich die große, böse Vampirjägerin. Und lasse mich von einem Haufen Amateure überlisten.« Ich seufze. »Wenn ich es mir nur zutrauen würde, es mit allen fünf gleichzeitig aufzunehmen ...«
    »Vergiss es«, pfeift sie mich sofort zurück.
    »Außerdem, so bescheuert sie auch sein mögen, sind sie nicht wirklich der Feind, sondern sozu-sagen Kollegen. Und du willst ja wohl nicht zu allem anderen auch noch Probleme mit Slayer Inc. bekommen. Außerdem«, fügt sie hinzu, »müssen wir unsere Fluchtpläne sowieso ver-schieben. Sonst könnten sie uns bei der Direktorin melden und wir verlieren unseren Vorsprung.«
    Sie hat recht, das weiß ich. Wir können diesen Leuten kaum so weit trauen, wie wir sie werfen können. (Und ohne Vampirkräfte ist das echt nicht weit.) Trotzdem, es nervt, dass wir mindestens noch einen weiteren Tag in der Schule festsitzen werden. Ganz zu schweigen davon, dass wir die nächsten zwei Stunden mit den Alpha-Trotteln im Wald abhängen müssen.
    »Wer weiß«, redet Sunny weiter, »vielleicht sind sie uns sogar eine Hilfe. Du hast gehört, was sie über diesen Wächter namens Johan gesagt haben.
    Vielleicht wissen sie noch mehr so nützliche Dinge.«
    »Stimmt.« Ich seufze und gebe ihr widerstrebend recht »Siehst du, deshalb kommst du so viel besser in diesen ganzen verfluchten Highschool-Zirkeln zurecht. Du bist einfach viel diploma-tischer.« Ich nehme einen Schluck von dem halb warmen Bier. Als Vampir kann ich zwar nicht viel essen, aber ich kann mein Gewicht in Alkohol trinken und kriege nicht mal den kleinsten Schwips.
    Die anderen lassen sich am Feuer nieder und Mara fängt an, rohe Hamburger auf einen kleinen Grill zu legen. Der Anblick und der Geruch von blutigem Fleisch attackiert meine Sinne und ich muss mich schwer beherrschen, um Mara nicht anzuflehen, eine Abtropfschale unter den Grillrost zu stellen und mir zu erlauben, die fettigen Tropfen zu trinken, die sich darin sammeln.
    »Und«, fragt Sunny munter, offensichtlich bemüht, ein Gespräch mit unseren Erzfeinden in Gang zu bringen, »wie habt ihr herausgefunden, dass ihr zu Jägern bestimmt seid?«
    Fünf Paar verwirrte Augen glotzen sie an.
    »Bestimmt?«, wiederholt Mara irritiert.
    »Niemand wird einfach dazu bestimmt. Wir haben uns alle freiwillig dafür entschieden, Jäger zu werden.« Die anderen nicken zustimmend.
    »Moment mal«, werfe ich ein. »Ich dachte, man müsste dazu geboren sein. In jeder Generation wird eine Jägerin geboren und so weiter.«
    »Du hast offensichtlich eine Buffy-Folge zu viel gesehen«, meint Varuka und rümpft hochmütig die Nase. »Im echten Leben wird niemand dazu geboren , ein Jäger oder eine Jägerin zu sein. Es ist eine Entscheidung, die man trifft, wenn man zwölf Jahre alt wird. Man bewirbt sich, macht einen Test, durchläuft das Ausbildungslager, und wenn man das geschafft hat, kommt man hierher und fängt mit dem Training an.«
    Ich starre sie an und ein unbehagliches Gefühl macht sich in mir breit. Nicht dazu bestimmt?
    Aber was ist mit dem, was Teifert mir erzählt hat?
    Dass ich schon bei der Geburt auserwählt wurde, dass man mir tödliche Nanoviren injiziert hat, für den Fall, dass ich mein Schicksal ablehne? Bin ich etwa ein Sonderfall? Oder hat mich da jemand die ganze Zeit auf den Arm genommen?
    »Stimmt irgendwas nicht, kleine Jägerin?«, fragt Corbin honigsüß. »Du siehst ein wenig blass aus.
    Ich meine, noch blasser als sonst.«
    Ich merke, dass Sunny mich besorgt ansieht, aber ich bringe es nicht fertig, ihr in die fragenden Augen zu schauen. Stattdessen räuspere ich mich und versuche, das Fragespiel an die Gruppe zu-rückzugeben. »Gut, was hat euch dann dazu bewogen, bei Slayer Inc. mitzumachen?«, frage ich.
    »Also, ich

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