Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Beiss nicht in die Sonne

Beiss nicht in die Sonne

Titel: Beiss nicht in die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanith Lee
Vom Netzwerk:
Ide­en wer­den dann aus­ge­reif­ter sein, kon­ven­tio­nel­ler, ak­zep­ta­bler, da bin ich si­cher. Al­so kom­men Sie spä­ter wie­der, wenn Sie un­se­rer klei­nen Ge­sell­schaft dann im­mer noch hel­fen möch­ten.“
    Ich hät­te ihm am liebs­ten die Nach­schla­ge­ma­schi­ne an den Kopf ge­wor­fen, hielt mich aber zu­rück.
    Mein Q-R traf im Kor­ri­dor auf mich.
    „Ver­zwei­feln Sie nicht“, mein­te er. „Ru­hen Sie sich et­was aus. Tref­fen Sie Ih­re Freun­de. Sie ha­ben sich heu­te mor­gen sehr gut ge­schla­gen.“
    „Ge­toas­te­tes En­gels­brot“, sag­te ich, „macht mich krank.“ Dar­auf­hin ließ ich ihn ste­hen und mar­schier­te hin­aus nach Hau­se.

TEIL DREI

1

    In die­ser Nacht weck­te mich Her­gal, als er auf das Zee­fahr krach­te.
    Mor­gens si­gna­li­sier­te mir ei­ner mei­ner Er­zeu­ger – ich weiß nicht ge­nau, wel­cher, da er sich ver­än­dert hat­te, zwar im­mer noch männ­lich, aber ein an­de­rer Kör­per – und frag­te, ob es mir gut gin­ge.
    „Oh, ja dan­ke, mir geht es gut.“
    Dies war das letz­te, was ich von ih­nen hör­te, aber es war ei­ne net­te Ges­te.
    Hat­ta hat­te die ei­ne oder an­de­re Ma­schi­ne er­stan­den, um mir ein Jang-Lie­bes­ge­dicht zu schrei­ben, das Tier­chen rupf­te al­le Sei­den­blu­men im Swim­ming­pool ab und brach­te sie mir stolz, ei­ne nach der an­de­ren, mit ei­nem spöt­ti­schen Lä­cheln in den oran­ge­far­be­nen Au­gen.
    Ich si­gna­li­sier­te dem Bild­vi­si­ons-Ent­wick­lungs-Zen­trum und bat um ei­ne Auf­nah­me mei­ner Ge­schich­te als Sou­ve­nir, mit ei­ner Bit­ter­keit in der Stim­me, die sie igno­rier­ten. Ich be­kam die Auf­nah­me trotz­dem, und das Tier­chen und ich lie­ßen sie wie­der und wie­der auf dem Wand­schirm ab­lau­fen, den gan­zen Nach­mit­tag.
    Die Nacht er­wach­te über Vier BEE, und ich ging über al­te, sich nicht be­we­gen­de Pfa­de spa­zie­ren, dicht hin­ter mir das Tier­chen, das mit un­se­ren Schat­ten spiel­te, die un­ter den großen Ster­nen und den er­leuch­te­ten Ta­feln an den Ge­bäu­den ganz schwarz wa­ren.
    Auf den Onyx-Spiel­fel­dern gin­gen wir feu­er­rei­ten, we­nigs­tens ich tat es. Das Tier­chen ver­kroch sich un­ter den Pols­tern und knurr­te je­des­mal, wenn ei­ne be­son­ders hel­le Flam­me an uns vor­bei­husch­te. An­de­re Feu­er­boo­te, gold und grell, sto­ben in ei­nem Fun­ken­re­gen vor­bei. Ich be­merk­te zwei Äl­te­re Leu­te, einen Mann und ei­ne Frau, bei­de zu­sam­men­pas­send in Gift­grün ge­klei­det, die in ei­nem der Boo­te sa­ßen, ki­chernd und Händ­chen hal­tend wie ein Jang-Paar. Ir­gend­wie de­pri­mier­ten sie mich, auf der an­de­ren Sei­te al­ler­dings fes­sel­ten sie mich auch, sie schie­nen so glück­lich mit­ein­an­der zu sein. Als sie zur Lan­dung an­setz­ten, folg­te ich ih­nen. Wir lan­de­ten, und ich klemm­te mir das stram­peln­de und wi­der­spens­ti­ge Tier­chen un­ter den Arm und ging dem Paar durch die Freu­den­kam­mern und die Spring­brun­nen nach. Ein Jang folgt im­mer je­man­dem, den Be­rich­ten des Ko­mi­tees über Jang-Ver­hal­ten zu­fol­ge. Ich hat­te mir dies zwar nie zur Ge­wohn­heit ge­macht, aber wenn sie sich jetzt um­dreh­ten und mich an­sa­hen, wür­den sie we­nigs­tens nicht mit ir­gend­wel­chen Ge­gen­stän­den nach mir wer­fen.
    Sie wa­ren un­er­müd­lich und ab­so­lut lang­wei­lig in dem, was sie ta­ten. Sie blie­ben ste­hen, um Feu­er zu fan­gen oder um in den Ra­chen ei­ner rie­si­gen, pel­zi­gen Schlan­ge aus Vier BAA zu krab­beln, kauf­ten die wi­der­wär­tigs­ten Spiel­feld-Na­sche­rei­en, die man sich den­ken kann, und ver­schlan­gen sie.
    Schließ­lich setz­ten sie sich mit­ten in einen der nicht­nas­sen, re­gen­bo­gen­far­bi­gen und blu­men­duf­ten­den Spring­brun­nen und fin­gen an, sich an­zu­zwit­schern. Ich hat­te mich ein Stück­chen wei­ter weg nie­der­ge­las­sen, aber das Tier­chen er­griff die Ge­le­gen­heit, sei­nen Kopf durch­zu­set­zen, und lief lär­mend zu ih­nen hin­über, wo­bei es mit sei­nen großen, pel­zi­gen, dum­men Fü­ßen das Was­ser auf­sprit­zen ließ. Ich eil­te hin­ter­her, um es zu fan­gen, ehe es in ih­re sü­ße Zucker­wat­te auf

Weitere Kostenlose Bücher