Beiss nicht in die Sonne
kann das ewig dauern, und solange kann man anonym bleiben. Es ist eine Art Sicherheitsventil. Ein Weg, um aus allem herauszukommen, finde ich. Also war mein erwählter Mann, dessen Name ich nicht kannte, im Moment unerreichbar, und ich wußte auch nicht, wann er wieder auftauchen würde.
Sie akzeptierten es wohlgemut, offensichtlich waren die Vorschriften jetzt tatsächlich etwas lockerer, oder sie wollten jeden aus der Sinnes Verwirrung herausnehmen, bis sie ihn gefunden hatten.
Anschließend mußte ich in einem Raum warten, der voller Gläser mit Ekstasepillen und Liebesmaschinen war, und nach vielen, vielen Vreks kam ein Bote, um mich zurückzubringen, und sie sagten mir, es sei alles in Ordnung.
Als nächstes erzählten sie mir etwas über die Verantwortung der Erzeugerschaft, wie ich um Hilfe nachsuchen konnte und bei wem, wie das Komitee Q-Rs schicken würde, um meine Bemühungen zu überwachen – – wahrscheinlich informelle, heitere, kleine Besuche, Kichern mit dem Baby, Stofftiere als Mitbringsel und so weiter, aber so selt bin ich nicht – und Unterweisungen über die Formulare, die ich später für die Hypnoschule und alles andere ausfüllen müßte. Kinder zu bekommen, ist eigentlich ganz schön kompliziert.
Ich war völlig überdreht und glühte regelrecht, mit heißen Wangen und klopfendem Herzen. Als sie mich weiterschickten in die medizinische Abteilung, registrierten die Maschinen diesen Enthusiasmus, und die Q-Rs bekamen feuchte Augen. Es kostete mich eine ungeheure Anstrengung, nicht über sie zu lachen. Ich hatte das Gefühl, wenn ich einmal anfing, nie wieder aufhören zu können, so daß ich als erstklassiger Hysteriker abgestempelt würde, und man sagen würde: Kinder? Nie!! Also riß ich mich zusammen, während sie Blut abnahmen, Gehirnströme registrierten und Kreidemaße von meinen Knochen nahmen. Dann beugte sich jemand über mich und fragte, ob ich ein Mädchen oder einen Jungen machen wollte.
„Ein Mädchen“, antwortete ich etwas aggressiv, fürchte ich.
Sie fragten, ob mein erwählter Mann damit einverstanden sei.
Oh ja, natürlich.
Natürlich war er das, nicht wahr, wer immer er auch war? Plötzlich schien mir, nach alldem müßte er schon etwas Besonderes sein.
Sie haben mich wohl dazu gebracht, so zu denken.
3
Das Schlimme daran war, die erste Person, an die ich dachte, war Hergal.
Ich versuchte mir dies auszureden.
Hergal ist so langweilig, sagte ich mir, und absichtlich an tijang und zaradann und außerdem … ach, was weiß ich.
Aber es hatte keinen Zweck. Ich glaube, ich hatte immer schon eine Vorliebe für sein schlechtes Benehmen, seine vage Nonchalance, für das Wesentliche in seinem Leben, das mir so fremd und auch gleichzeitig so seltsam vertraut war.
Wahrscheinlich war er immer noch in Limbo, nach der letzten Bruchlandung – der einundvierzigsten, nicht wahr? – , aber das war kein Problem. Da ich ihn aus meinem Kreis hatte ausschließen lassen und ich mich danach selbst hatte ausschließen lassen, waren wir beide sozusagen Ausgestoßene.
Aber dann kam er tatsächlich in meinem Traum vor. Man bekommt einen Traum, während sie die benötigte Hälfte nehmen, um das Kind zu machen. Die Idee, die dahintersteckt, ist, daß man davon träumen soll, mit dem Kind zusammenzusein, und es ist sehr idyllisch, so daß man im Schlaf geradezu vor Freude weint. Ich rannte mit ihr, meiner Tochter, über Rasenfelder voller Duft und rosa Sonnenlicht, und unser beider Haar war scharlachrot und blieb überall hängen, aber das machte uns nichts aus. Sonst war nicht viel, nur diese überströmende, rührselige Glücklichkeit, die einem das Herz zuschnürt. Und dann schaute das Kind auf und
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