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Beiss nicht in die Sonne

Beiss nicht in die Sonne

Titel: Beiss nicht in die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanith Lee
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Ro­bot-Mu­se­um wür­de ein­stür­zen. Zu die­sem Zeit­punkt sa­ßen Her­gal und ich in ei­nem großen Kris­tall­turm und ver­such­ten nicht son­der­lich er­folg­reich, uns te­le­pa­thisch zu lie­ben, und der Turm zit­ter­te wie Ge­lee, je­den­falls mehr als wir.
    Ich ging zu ei­ner Sen­de­säu­le und ließ mei­nen neu­en Kör­per über­all aus­strah­len, so daß mei­ne Freun­de (?) mich er­ken­nen konn­ten. Ich rich­te­te ei­ne An­ten­ne auf das Zee­fahr und war­te­te ei­ne ge­rau­me Wei­le, um zu se­hen, ob Her­gal vom Him­mel her­ab dar­auf nie­der­stür­zen wür­de, aber das tat er nicht. Des­halb si­gna­li­sier­te ich an Thinta.
    „Att­le­vey“, be­grüß­te ich sie, als ihr drei­di­men­sio­na­les Bild vor mir er­schi­en. Sie sah nett aus, hübsch mol­lig, mit großen, grü­nen Au­gen und ei­ner Art von pel­zi­gem Haar. Sie hat­te seit Ewig­kei­ten nicht mehr ge­wech­selt. Es gab al­so doch noch Sta­bi­li­tät.
    „Oh, Att­le­vey, Oo­ma , ich ma­che ge­ra­de ein Was­ser­kleid.“
    Sie hielt es hoch, es war grün­lich opa­li­sie­rend und tropf­te leicht.
    „Thinta“, sag­te ich, „ich bin ge­ra­de er­trun­ken und so zu­rück­ge­kom­men, und ich bin ab­so­lut droad .“
    „Oh, ich ha­be nicht be­merkt, daß du es bist“, ant­wor­te­te Thinta. Sie hat­te die Sen­dung of­fen­bar noch nicht ge­se­hen. „Schön, Oo­ma, warum gehst du nicht in eins der Traum­zim­mer? War­te einen Au­gen­blick, dann kom­me ich mit.“ Sie ver­schwand.
    Thinta moch­te die Traum­zim­mer, ob­wohl sie als ziem­lich an­ti-jang gal­ten. Man trifft im­mer vie­le Äl­te­re Per­so­nen mit ‚ge­setz­ten Vor­stel­lun­gen’, die ei­nem er­zäh­len, daß man nicht dort sein soll­te, son­dern drau­ßen, um Lie­be zu ma­chen, in Ek­sta­se zu sein, einen Ge­schlechts­wech­sel zu voll­zie­hen oder ei­ner Sin­nes­ver­wir­rung zu er­lie­gen, wie es von jun­gen Leu­ten nor­ma­ler­wei­se un­beug­sam er­war­tet wird. Ich ging in den Ja­de-Turm, um et­was Schmuck zu steh­len, wäh­rend ich auf Thinta war­te­te, wie sie in ih­rem ro­sa­far­be­nen, si­che­ren Mi­nia­tur­flug­zeug an­ges­aust kam.
    Ste­ri­len ist ei­ne wirk­li­che Kunst und ei­ne mei­ner we­ni­gen ein­fa­chen Ver­gnü­gun­gen.
    Im Ja­de-Turm gibt es einen großen Dra­chen, der auf ei­ner Farm in der Nä­he von Vier BAA ge­züch­tet wur­de. Er klap­pert mit sei­nen ja­de­be­setz­ten Schup­pen und spuckt grü­nes Feu­er, das ei­nem ei­ne wirk­lich be­le­ben­de, pi­ni­en­duf­ten­de Ganz­du­sche gibt. Er rührt mich auf ei­ne ko­mi­sche, ro­man­ti­sche Wei­se. Ein­mal ha­be ich sehr lan­ge in sei­nem Maul ge­ses­sen und ver­sucht, Kley zu er­rei­chen, da­mit er mich ret­te­te, aber er hat ein­fach ei­ne Ek­sta­se­pil­le ge­schluckt und ist ziem­lich plump zu­sam­men­ge­bro­chen. Ich glau­be, ich ha­be ihn auf­ge­regt.
    „ Att­le­vey , Dra­che“, sag­te ich.
    Ich kroch für ei­ne Wei­le in sein rech­tes Ohr – in­nen sieht es aus wie ei­ne Mu­schel – und über­leg­te, was ich steh­len könn­te, wäh­rend der Dra­che röhr­te und je­den be­sprüh­te.
2

    Mei­ne Bee, die mein wei­ßes, pel­zi­ges, ge­stoh­le­nes Tier­chen um­klam­mert hielt, folg­te mir, als ich ganz un­schul­dig durch den Ja­de-Turm schlen­der­te. Ich war­te­te un­be­wußt dar­auf, daß mir bei­de auf den Kopf fie­len. Die Bees an­de­rer Leu­te schwirr­ten her­um, ganz Ef­fi­zi­enz und pro­gram­miert zum Die­nen. Ich hat­te das Ge­fühl auf­zu­fal­len – durch­sich­ti­ge Klei­der, Ket­ten aus gol­de­nen Ane­mo­nen, Ze­hen­rin­ge, Fin­ger­nä­gel, so lang wie mei­ne Fin­ger – aus­ge­spro­chen Jang. Ehr­lich, ich ha­be das al­les nie be­son­ders ge­mocht. Man fühlt sich so nackt, wenn man ver­gißt, ein Flit­ter­blüm­chen in den Bauch­na­bel zu ste­cken, und fin­ger­lan­ge Nä­gel sind ge­fähr­lich.
    Al­le Äl­te­ren Per­so­nen nick­ten mir bei­fäl­lig zu. Ich war ge­nau­so, wie ei­ne jun­ge Per­son sein soll­te, schil­lernd, fast nackt, mei­ne ein­far­bi­gen Au­gen noch dun­kel um­schat­tet von Ek­sta­se, und mein Jang-Vo­ka­bu­lar wirk­te bei al­lem, was ich sag­te, wie ein Ka­ta­ly­sa­tor.
    Ich

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