Beiss nicht in die Sonne
Empfindung, und dann ist man da …
Oh, gut gemacht!
Die hinreißende Pracht der Palastruinen, der umgestürzten Marmorblöcke und Säulen, die ohne Dächer in die Höhe ragten, der zerfallenen Treppen und riesigen Fensterhöhlen, durch die brennende Lichtpfeile strömten und herein wallten! Über alldem hing tief ein riesiger Planet wie ein narbiger Smaragd am blaßgrünen Himmel. Trockene, schwach glitzernde Wüste dehnte sich nach allen Seiten ins Unendliche.
Gerade hatte ich diesen Ort erblickt, nachdem ich Einheit um Einheit ohne Nahrung durch die glühende Leere geritten war. Es dämmerte. Das riesige, lohfarbene Tier, das ich ritt, blieb stocksteif stehen, die Pranken im Sand verankert, den Kopf mit der zottigen Mähne erhoben, um diesen verderblichen Planeten dort oben anzustarren. Ich stieg ab und erkletterte eine der verfallenen Treppen. Ich war ganz golden: goldenes Haar, goldene Haut und goldene Augen, goldene Tunika, hüfthohe Stiefel und bewaffnet mit einem antiken doppelschneidigen Dolch mit vergoldetem Heft. Ich sah mein Spiegelbild in zerbrochenen Glasfußböden und in Spiegelscherben.
Die Dunkelheit kam. Hoch unter den Ruinendächern bebte es.
Zwei rote Kerzen voraus. Nein, keine Kerzen. Augen, die mich beobachteten. Ich konnte fühlen, konnte es beschwö ren, an diesem Ort war etwas, das mir Schaden zufügen würde, wenn ich nicht auf der Hut war. Ich war natürlich ziemlich erschöpft von meiner qualvollen Reise durch die Kristall wüste, aber ich stammte aus einem alten und edlen Geschlecht, gehärtet wie guter Stahl (natürlich). Ich hatte keine Furcht (was ist das?), zog aber meinen goldenen Dolch und schritt weiter durch die dichte, grünliche Dunkelheit.
Die Augen erloschen.
Dort vorn war ein entsetzliches Monster, das mich mit seinem giftigen Feuerhauch fast verbrannte. Ich stieß uralte, mystische Worte hervor, um mich vor den Flammen zu schützen, und stieß mit ihm zusammen. Der Kampf war lang und schrecklich (logisch). Doch Anmut lag in jeder meiner Bewegungen, und ich führte meine Klinge schnell und sicher (was sonst?). Endlich brach das Ding zusammen und verwehte wie der Wüstenstaub, nur ein gebleichtes Skelett blieb zu meinen Füßen zurück. Ich ging weiter. Bronzenetze fielen nieder. Zu stolz zum Kämpfen, wurde ich durch hohe Säulenreihen in eine riesige, hohle Festung emporgehoben. Ich fand einen Glastisch vor, der mit einem Festmahl aus exotischen Speisen und funkelnden Weinen gedeckt war.
„Iß“, ertönte eine Stimme aus dem Nichts. „Trink. Du bist erschöpft.“
Ich trat an den Tisch, und da ich den Speisen trotz meines Hungers mißtraute, sprach ich zuerst ein paar magische Worte. Sofort löste sich alles in purpurnem Feuer auf (Überraschung! Überraschung!), und ein Donnerschlag grollte durch die Festung. Riesige geflügelte Horrorgestalten stießen auf mich nieder. Ich schlug auf sie ein, bis meine Kraft fast am Ende war, und dann brachte ich es mit Hilfe von alten Beschwörungsformeln fertig, sie in das Feuer auf dem Tisch zu treiben, worin sie verzehrt wurden. Viele andere Dämonen griffen mich während dieser langen und schrecklichen Nacht an. Glühende Meteore erschienen vom Himmel und explodierten weit draußen in der Leere der Wüste, während ich Feuerschlangen erschlug und Messingdrachen besiegte. Ich wurde in Versuchung geführt, und unzählige Fata Morganen suchten mich zu täuschen, aber gegen alles leistete ich Widerstand und entlarvte es als Täuschung. Schließlich, die Morgendämmerung nahte schon, und ich wußte, daß ich fast zu erschöpft war, mich länger verteidigen zu können, obwohl meine Schönheit und meine Anmut noch immer
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