Beiss nicht in die Sonne
brummte: „Jangs sind zu unverantwortlich für die ernsthaften Studien, die ich im Sinne habe, fürchte ich.“
„Schön“, sagte ich, „Jangs sind aber wahrscheinlich die einzigen, die Sie bekommen können. Wir sind alle ziemlich droad …“ – jetzt machte es mir nichts mehr aus, ihm gegenüber den Jang-Slang zu benutzen, er hatte es nicht anders verdient – „… und haben diesen groshing jugendlichen Enthusiasmus, der ansonsten verschwendet wird. Ich persönlich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als eine antike Ruine inmitten dieser derisann schwarzen Berge zu erforschen, aber wenn Sie meinen Erzeugern davon erzählten, würden sie sich vor Lachen ausschütten.“ Worauf ich ein sehr gemeines Jang-Slang-Zeichen machte und abschaltete.
Na, er würde mich sowieso nicht mitnehmen, also schadete es auch nichts, überlegte ich, als der Schirm erlosch und ich anfing, mir Vorwürfe zu machen.
Aber ich wurde ehrlich überrascht. Lange Zeit später, als ich überlegte, ob ich Thinta anrufen sollte, um mit ihr irgendwo meinen Kummer zu ertränken, und ausprobierte, ob das Tierchen um meinen Hals paßte, was es nicht tat, ging die Signallampe an, und Glar Assule erschien, sehr kratzbürstig und rosa.
„Ich glaube“, legte er los, „daß Ihre jugendliche Rauhheit möglicherweise auf Geist hindeutet, und werde es mir überlegen, ob ich Ihnen nach alldem einen Platz in meinem Team einräume.“
Irgendwie war ich jetzt etwas sadistisch.
„Ach ja“, sagte ich leise, „und wie groß ist das Team bis jetzt?“
Er machte „Hmm“ und „Ha!“, aber schließlich rückte er damit heraus. Es waren noch drei andere mit dabei. Anscheinend hatte er schon seit Ewigkeiten ohne Glück persönliche Sendungen ausgestrahlt, und die offizielle Sendung hatte nur diese drei schlapp klingenden Personen angezogen, die das Ganze, wie ich später feststellte, aus mißgeleitetem Kulturinteresse unternahmen. Sie waren zwar keine Jangs, aber nutzlos. Der vertrottelte alte Glar hatte erkannt, daß ich wirklich daran interessiert war, herumzusitzen und ihm dabei zuzuhören, wie er Theorien entwickelte, und in den dunklen, grollenden Bergen unserer verlorenen Welt herumzuschnüffeln.
Trotzdem mußte er mich noch ärgern. Er sagte, er würde mich mitnehmen, vorausgesetzt, ich entschuldigte mich.
„Ich entschuldige mich“, sagte ich sofort. Es war mir egal. Ich konnte allerdings nicht widerstehen, als sein Bild verschwunden war, das Zeichen noch einmal zu machen und zu zischen: „Nein, ich entschuldige mich nicht. Ich meinte jede einzelne Silbe.“
Kindisch, aber doch recht befriedigend.
4
Thinta meinte, ich sei verrückt mitzugehen, Kley lachte rauh, Hatta sah einfach nur abstoßend und traurig aus. Ich wünschte, er sähe nett und traurig aus, dann könnte ich meinem Impuls folgen, ihn umarmen und sagen: „Oh, Ooma, nicht doch“, ohne daß mir hinterher sofort übel wurde. Aber er sah nicht so aus, also unterließ ich es.
Ich freute mich, als Danor mich besuchen kam. Sie brachte ungefähr elf männliche und einige weibliche Wesen mit, die immer um sie herum waren, dabei gierige, erwartungsvolle, glitzernde Blicke in ihre verschleierten Augen werfend.
„Sie haben eine Wette laufen“, erklärte Danor, indem sie mich beiseite zog, „wem ich wohl zuerst nachgebe.“
Danor verblüffte mich. Einst so strahlend, wirkte sie jetzt … gelassen?
„Hört sich zaradann drumdik an“, sagte ich. „Hast du versucht, auf männlich zu wechseln, um sie abzuschütteln?“
„Ja, habe ich tatsächlich“, flüsterte Danor. „Daraufhin haben sie prompt alle Selbstmord begangen und kamen als Mädchen zurück.“ Sie kicherte, und ich sah ein
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