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Beiss nicht in die Sonne

Beiss nicht in die Sonne

Titel: Beiss nicht in die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanith Lee
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trau­ri­ges, geis­ter­haf­tes, schwa­ches Auf­leuch­ten des Un­glücks in ih­ren Au­gen. „Je­den­falls, Oo­ma “, sag­te Da­nor, „viel Spaß in den Rui­nen.“ Und sie küß­te mich so zärt­lich, daß ich mir auf der Stel­le merk­te, beim nächs­ten Mal, wenn ich männ­lich und sie weib­lich war, die Glei­ter noch ein­mal aus­zu­pro­bie­ren und zu se­hen, ob wir es nicht bes­ser ma­chen konn­ten. Ihr gan­zer An­hang wur­de grün vor Neid und frag­te sich, ob ich sie wohl al­le aus dem Feld ge­schla­gen hat­te.
    Glar As­su­le si­gna­li­sier­te mir noch­mals und sag­te, daß das Team sich in fünf Ein­hei­ten vor dem – sieh an! – Ro­bot-Mu­se­um tref­fen wür­de.
    „Wie de­ri­sann !“ strahl­te ich, wor­auf­hin er mir einen bö­sen Blick zu­warf.
    Er be­haup­te­te, in den nächs­ten drei oder vier Ein­hei­ten noch wich­ti­ge An­ge­le­gen­hei­ten zu er­le­di­gen zu ha­ben, und zwar bis zur Ab­fahrt, aber ich glau­be, er zö­ger­te nur noch in der Hoff­nung, daß ihn noch ein paar Leu­te an­ru­fen und fra­gen wür­den, ob sie mit­kom­men könn­ten. Aber es rief nie­mand mehr an, und fünf Ein­hei­ten spä­ter wa­ren wir da, fühl­ten uns scheuß­lich und auf­fäl­lig mit die­ser klei­nen Ro­bot­bee, die um uns her­ums­aus­te und In­for­ma­ti­ons­schnip­sel für die Sen­dun­gen sam­mel­te. Ich sag­te ihr, sie sol­le ver­schwin­den, und al­les sah miß­bil­li­gend drein.
    Die drei an­de­ren Frei­wil­li­gen wa­ren ei­ne aus­ge­mach­te Ka­ta­stro­phe. Sie wa­ren nicht ein­mal pro-jang, we­nigs­tens nicht hier. Sie wa­ren der An­sicht, ich soll­te ge­fäl­ligst Lie­be ma­chen oder Ek­sta­se ha­ben und so wei­ter, schön brav au­ßer­halb ih­rer Reich­wei­te. Sie be­stan­den auch dar­auf, mich fort­wäh­rend „Lie­bes“ zu nen­nen, mit ei­nem ge­wis­sen Un­ter ton, der deut­lich mach­te, daß sie mich am liebs­ten mit Na men wie Mist­vieh oder Un­er­träg­li­che-Pest­beu­le-die-her­kommt- und-un­se­re-Ge­le­gen­heit-mit-dem-Glar-zu­sam­men-zu-sein-stört be­dacht hät­ten. Sie wa­ren al­le weib­lich.
    Er tauch­te erst spät auf, an­ge­schwol­len von sei­ner ei­ge­nen Wich­tig­keit. Er führ­te uns zu dem Sand­schiff, das er ex­tra ge­mie­tet und dar­auf re­pro­gram­miert hat­te, die rich­ti­ge Stel­le zu fin­den. Es war voll­ge­stopft mit sei­ner Aus­rüs­tung, mit Ro­bo­tern und sei­nen Vor­stel­lun­gen da­von, wie ein Sand­schiff aus­zu­stat­ten sei – und das ent­sprach oran­ge­far­be­nen, flau­schi­gen Gar­di­nen und schim­mern­der Bron­ze –, und ihm. Die Frau­en flat­ter­ten um ihn her­um. „Ja, Glar “ und „Nein, Glar “ hauch­ten sie. Hat­te es der Glar auch be­quem? Konn­ten sie den Ro­bo­tern be­feh­len, dem Glar ir­gend et­was zu brin­gen? Ich war über­glück­lich, daß ich das Tier­chen mit­ge­nom­men hat­te. Sie kreisch­ten je­des­mal, wenn es ih­nen zu na­he kam, was es ei­gent­lich nicht tat, wenn es dies ver­mei­den konn­te. Glar As­su­le war nicht ganz so schlimm. Er sah aus, als kämpf­te er ge­gen einen Schlag­an­fall an, strei­chel­te das Tier­chen, wur­de bei­na­he ge­bis­sen und sag­te, er sei glück­lich, daß ich mich für das Wild­le­ben der Wüs­te in­ter­es­sier­te. Ich gab zu, daß das Tier­chen ziem­lich wild war.
    Je­den­falls star­te­ten wir schließ­lich, und – welch ei­ne Freu­de! – hier war der Trans­pa­rent-Turm die gan­ze Zeit, klar und durch­sich­tig. Wir setz­ten uns hin­ein, aber schon sehr bald fühl­ten sich die drei Frau­en un­wohl und gin­gen hin­aus, um Wüs­te­noran­gen auf Eis auf­zu­trei­ben oder um mit ih­ren Licht-Hä­kel­ma­schi­nen zu spie­len.
    Das Tier­chen, der Glar und ich blie­ben, und er schi­en recht be­ein­druckt da­von, wie mich die Wüs­te fes­sel­te. Ein­mal sah ich einen Trupp vio­let­ter Tie­re mit sehr lan­gem Fell, die um ein paar Hü­gel her­um­strolch­ten, und er war tat­säch­lich in der La­ge, mir zu er­klä­ren, was für Tie­re es wa­ren.
    Ich be­gann, mich sorg­los und un­be­schwert zu füh­len. Das soll­te man nie tun; es ver­lockt dunkle und bö­se Kräf­te ir­gend­wo im Uni­ver­sum.
    In die­ser Nacht hat­ten die drei Frau­en an­schei­nend ei­ne

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