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Beiss nicht in die Sonne

Beiss nicht in die Sonne

Titel: Beiss nicht in die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanith Lee
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Zeit“ nann­ten sie es, einen „all­ge­mei­nen Wunsch, hin­aus­zu­ge­hen und es zu er­le­ben“. Nun, das Ge­fühl kann­te ich be­reits.
    An­schei­nend hat­te die­ser Mann, ein äl­te­rer Mann aus BEE, et­was ent­deckt, was er für an­ti­ke Rui­nen in der Wüs­te zwi­schen BEE und BOO hielt, al­ler­dings fern­ab der Sand­schif­f­rou­ten. Es war nicht un­wahr­schein­lich, da nie­mand je­mals in die Wüs­te ging, es sei denn, um von der einen in die an­de­re Stadt zu ra­sen, mög­lichst oh­ne et­was zu se­hen. Aber die­ser Mann – der Na­me klang ex­zen­trisch und auf­re­gend – war tat­säch­lich in ei­nem Pri­vat­flug­zeug drau­ßen ge­we­sen, das kla­re Fens­ter hat­te! Er hat­te ei­ni­ge Stu­di­en ge­macht über die Prä-Ci­ty-Ge­schich­te, über Krie­ge und Sa­gen und was nicht al­les und an­schlie­ßend über die Zi­vi­li­sa­tio­nen, die aus ih­nen ent­stan­den wa­ren, wie un­ge­bär­di­ge Phö­ni­xe, No­ma­den und Wüs­ten­wan­de­rer und so wei­ter.
    Ich war fas­zi­niert, da die­se Sen­dun­gen noch lan­ge Zeit fort­ge­setzt wur­den. Sie en­de­ten da­mit, daß sie sag­ten, die­ser Su­per­mann brauch­te Frei­wil­li­ge. Ich wur­de fast za­radann. Ich si­gna­li­sier­te dem Sen­de­zen­trum und frag­te an, wo ich ihn fin­den konn­te. Ich konn­te nicht in Ru­he den­ken. Ich war wie­der ganz auf­ge­regt. Mein ar­mer, al­ter, ge­schun­de­ner Kopf stieß all die schlech­ten Er­fah­run­gen der letz­ten Zeit bei­sei­te und hef­te­te sei­ne ver­rück­ten Ten­ta­kel an die Ex­pe­di­ti­on.
    Die Ro­bo­ter des Sen­de­zen­trums wa­ren sehr hilfs­be­reit. Sie ver­ban­den mich di­rekt mit die­sem Mann in sei­ner un­heim­li­chen Vil­la mit ho­hen Säu­len und Tep­pi­chen aus falschen Haa­ren. Er war als Glar As­su­le be­kannt, wo­bei der Glar ver­mut­lich selbst ver­lie­hen war. Er war auf ei­ne sehr selt­sa­me Art gut­aus­se­hend. Er hat­te sich einen Kör­per aus­ge­sucht, der ir­gend­wie alt wirk­te. Ich mei­ne, er hat­te Fal­ten und ein­ge­gra­be­ne Li­ni­en, und das pech­schwar­ze Haar war aus der ho­hen, ge­wölb­ten Stirn zu­rück­ge­wi­chen. Er hat­te sich ernst­haft das Aus­se­hen ei­nes rich­ti­gen Glar aus längst ver­gan­ge­nen Zei­ten ge­ge­ben. Er trug ein schwar­zes Ge­wand und ein ein­zi­ges Stahl-Or­na­ment an ei­ner Ket­te. Ich be­merk­te, daß das Or­na­ment Ähn­lich­keit mit ei­ner Fi­gur hat­te, die er auf ei­ner sei­ner frü­he­ren Rei­sen in die Wüs­te ge­fun­den zu ha­ben be­haup­te­te.
    „Gu­ten Abend, Glar“, platz­te ich so­fort los, glü­hend vor Be­geis­te­rung, aber er ant­wor­te­te nicht. Er run­zel­te die Stirn.
    „Wie kann ich Ih­nen hel­fen?“ frag­te er und sah aus, als ob der blo­ße Ge­dan­ke, mir zu hel­fen, ihn bis zu den Fü­ßen zu Eis er­star­ren las­sen wür­de.
    „Nun ja“, mur­mel­te ich re­spekt­voll. „Ich ha­be ge­ra­de von Ih­rer grosh… wun­der­ba­ren Ex­pe­di­ti­on ge­hört und daß Sie Frei­wil­li­ge brau­chen.“
    „Al­ler­dings“, ant­wor­te­te er.
    Wir sa­ßen da und schau­ten un­se­re drei­di­men­sio­na­len Ab­bil­der an.
    „Nun“, sag­te ich schließ­lich, „ich wür­de gern Frei­wil­li­ge sein.“
    „Ich ver­ste­he.“
    O floo­py Fa­ra­thoom! Es war fast wie ein Ge­spräch mit ei­nem Q-R.
    „Se­hen Sie“, sag­te ich dann nach ei­ner gräß­lich lan­gen Pau­se, „wenn Sie Frei­wil­li­ge su­chen, ge­hen Sie nicht ge­ra­de den bes­ten Weg, um sie zu be­kom­men, fin­de ich.“
    „Tat­säch­lich“, be­gann der Glar groß­spu­rig, „soll­ten die Frei­wil­li­gen, auf die ich hoff­te, nicht den Jangs an­ge­hö­ren.“
    Ich lach­te. Nein, wirk­lich. Es brach ein­fach aus mir her­vor. Ich ver­ab­scheu­te ihn. Als er das sag­te, schleu­der­te er mir all die Miß­ge­schick­te des letz­ten Vrek wie­der ins Ge­sicht.
    „Sie wol­len kei­ne Jangs“, bell­te ich ihn an. Er sprang auf. Ich kann ziem­lich nerv­tö­tend sein, wenn ich will. „Warum nicht?“
    „Ich glau­be nicht, daß ich das er­klä­ren muß“, sag­te er.
    „Und ob Sie das müs­sen. All­ge­mei­ne Höf­lich­keit, oder ha­ben Sie noch nie et­was da­von ge­hört?“
    Er wur­de steif und pom­pös und

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