Beiss nicht in die Sonne
schön, dachte ich, einmal gebe ich zu, daß ich genauso schlimm bin wie Hergal. Ich bringe mich für einen Körperwechsel um, nicht einfach, weil ich tosky oder deprimiert bin. Aber ich werde es nicht zu oft zugeben. Das wage ich nicht.
Ich signalisierte ihm.
„ Attlevey, Hergal“, sagte ich. „Was denn, noch immer blauhaarig? Wir brauchen wohl beide eine Veränderung. Wie steht’s mit dem Zeefahr?“
Er war sofort einverstanden.
Wir flogen in seinem Flugzeug hin und schwebten dort eine Weile zwischen den Wolken herum und betrachteten den kleinen Punkt unter uns, die Kuppel des Zeefahr.
„Fertig?“ fragte Hergal.
„Ziemlich“, sagte ich. Ich hatte mir vorgenommen, es gut zu finden, aber es gefiel mir gar nicht.
Mit geübten Händen präparierte er die Kontrollen und lehnte sich zurück, salopp und nonchalant. Alles begann mit gräßlicher Geschwindigkeit auf uns zuzurasen. Die Kuppel wurde zwiebelförmig, schimmernd, furchteinflößend.
„Hergal!“ schrie ich. „halt an!“
„Kann nicht“, war das letzte, was ich von ihm hörte, bevor der Aufprall alles auslöschte.
Das erste, was ich zu ihm sagte, als wir im Limbobad aufwachten, war: „Hergal, warum machst du es bloß immer so? Es tut weh .“
„Schmerz ist eine Realität“, antwortete Hergal und schaltete sein Kommunikationslicht aus.
4
Am Ende des Vrek traf sich der Kreis zu seiner typischen Jang-Party. Ich heiratete Hergal, Kley – jetzt männlich – heiratete Thinta, und Danor – die ihre Verfolger zwischenzeitlich abgeschüttelt hatte – kam einfach nur und war schön, Hatta sollte kommen und einfach nur häßlich sein, kam dann aber überhaupt nicht.
Wir benutzten die Gleiter, tranken Feuer-und-Eis und Schnee-in-Gold, nahmen Ekstase und Liebesmaschinen, machten Lärm, liebten uns und alberten herum. Sowohl Hergal als auch ich hatten jetzt diese Engelsflügel. Sie waren wirklich kräftig, und wir fanden heraus, daß wir damit sogar kurze Strecken fliegen konnten – sehr schwerfällig und natürlich nur in den Wolken –, als wir es lange genug probierten. Wir hatten beide eine offizielle Warnung wegen unserer Körperwechsel vom Komitee bekommen. Wenn wir nicht dreißig Einheiten warteten, würden sie uns nach dem nächsten Selbstmord für dreißig Einheiten in ein Kühllager stecken. Das ist ziemlich unangenehm, wie Hergal mir erzählte; ihm war es schon einmal passiert. Und sie entzogen Hergal die Lizenz für den Flugkörper.
Mittendrin fiel mir meine Bee auf den Kopf.
„Ich weiß nicht“, murmelte Thinta durch Kleys Haar hindurch. „Warum du dieses Ding nicht mal neu programmierst.“
„Wahrscheinlich finde ich es gut, daß sie mir auf den Kopf fällt“, sagte ich. „Wahrscheinlich ist es mal etwas anderes.“
Auch das gebe ich nicht oft zu. Ich muß ziemlich ekstatisch gewesen sein.
Gegen Morgen verließen wir die Gleiter und liefen singend und halb fliegend durch Vier BEE bis hin zum Robot-Museum.
„Oh, macht es nicht kaputt“, flehte Thinta. Ich glaube, sie wird langsam erwachsen. Vermutet habe ich es schon seit einiger Zeit. Wir warfen Robot-Aufseher zu Boden, rannten herum und machten alles mögliche kaputt, wir fühlten uns glücklich und ziemlich zaradann. Jang machen so etwas ständig, aber wir machten uns weis, wir wären originell. Dann standen wir in dem Chaos herum und traten mit unseren Goldsandalen-Füßen müßig nach zerbrochenen Gegenständen.
Gerade erschien Vier BEEs gelbe Sonne über dem Rand des transparenten Daches und brachte eine weitere Einheit voller perfektem, eintönigem Sonnenschein und Vergnügen.
Ich hatte ein singendes Geräusch in den Ohren, und der Raum wurde dunkel, obwohl er doch eigentlich hätte heller werden müssen.
„O Gott“,
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