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Beiss nicht in die Sonne

Beiss nicht in die Sonne

Titel: Beiss nicht in die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanith Lee
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schön, dach­te ich, ein­mal ge­be ich zu, daß ich ge­nau­so schlimm bin wie Her­gal. Ich brin­ge mich für einen Kör­per­wech­sel um, nicht ein­fach, weil ich to­s­ky oder de­pri­miert bin. Aber ich wer­de es nicht zu oft zu­ge­ben. Das wa­ge ich nicht.
    Ich si­gna­li­sier­te ihm.
    „ Att­le­vey, Her­gal“, sag­te ich. „Was denn, noch im­mer blau­haa­rig? Wir brau­chen wohl bei­de ei­ne Ver­än­de­rung. Wie steht’s mit dem Zee­fahr?“
    Er war so­fort ein­ver­stan­den.
    Wir flo­gen in sei­nem Flug­zeug hin und schweb­ten dort ei­ne Wei­le zwi­schen den Wol­ken her­um und be­trach­te­ten den klei­nen Punkt un­ter uns, die Kup­pel des Zee­fahr.
    „Fer­tig?“ frag­te Her­gal.
    „Ziem­lich“, sag­te ich. Ich hat­te mir vor­ge­nom­men, es gut zu fin­den, aber es ge­fiel mir gar nicht.
    Mit ge­üb­ten Hän­den prä­pa­rier­te er die Kon­trol­len und lehn­te sich zu­rück, sa­lopp und non­cha­lant. Al­les be­gann mit gräß­li­cher Ge­schwin­dig­keit auf uns zu­zu­ra­sen. Die Kup­pel wur­de zwie­bel­för­mig, schim­mernd, furcht­ein­flö­ßend.
    „Her­gal!“ schrie ich. „halt an!“
    „Kann nicht“, war das letz­te, was ich von ihm hör­te, be­vor der Auf­prall al­les aus­lösch­te.
    Das ers­te, was ich zu ihm sag­te, als wir im Lim­bo­bad auf­wach­ten, war: „Her­gal, warum machst du es bloß im­mer so? Es tut weh .“
    „Schmerz ist ei­ne Rea­li­tät“, ant­wor­te­te Her­gal und schal­te­te sein Kom­mu­ni­ka­ti­ons­licht aus.
4

    Am En­de des Vrek traf sich der Kreis zu sei­ner ty­pi­schen Jang-Par­ty. Ich hei­ra­te­te Her­gal, Kley – jetzt männ­lich – hei­ra­te­te Thinta, und Da­nor – die ih­re Ver­fol­ger zwi­schen­zeit­lich ab­ge­schüt­telt hat­te – kam ein­fach nur und war schön, Hat­ta soll­te kom­men und ein­fach nur häß­lich sein, kam dann aber über­haupt nicht.
    Wir be­nutz­ten die Glei­ter, tran­ken Feu­er-und-Eis und Schnee-in-Gold, nah­men Ek­sta­se und Lie­bes­ma­schi­nen, mach­ten Lärm, lieb­ten uns und al­ber­ten her­um. So­wohl Her­gal als auch ich hat­ten jetzt die­se En­gels­flü­gel. Sie wa­ren wirk­lich kräf­tig, und wir fan­den her­aus, daß wir da­mit so­gar kur­ze Stre­cken flie­gen konn­ten – sehr schwer­fäl­lig und na­tür­lich nur in den Wol­ken –, als wir es lan­ge ge­nug pro­bier­ten. Wir hat­ten bei­de ei­ne of­fi­zi­el­le War­nung we­gen un­se­rer Kör­per­wech­sel vom Ko­mi­tee be­kom­men. Wenn wir nicht drei­ßig Ein­hei­ten war­te­ten, wür­den sie uns nach dem nächs­ten Selbst­mord für drei­ßig Ein­hei­ten in ein Kühl­la­ger ste­cken. Das ist ziem­lich un­an­ge­nehm, wie Her­gal mir er­zähl­te; ihm war es schon ein­mal pas­siert. Und sie ent­zo­gen Her­gal die Li­zenz für den Flug­kör­per.
    Mit­ten­drin fiel mir mei­ne Bee auf den Kopf.
    „Ich weiß nicht“, mur­mel­te Thinta durch Kleys Haar hin­durch. „Warum du die­ses Ding nicht mal neu pro­gram­mierst.“
    „Wahr­schein­lich fin­de ich es gut, daß sie mir auf den Kopf fällt“, sag­te ich. „Wahr­schein­lich ist es mal et­was an­de­res.“
    Auch das ge­be ich nicht oft zu. Ich muß ziem­lich ek­sta­tisch ge­we­sen sein.
    Ge­gen Mor­gen ver­lie­ßen wir die Glei­ter und lie­fen sin­gend und halb flie­gend durch Vier BEE bis hin zum Ro­bot-Mu­se­um.
    „Oh, macht es nicht ka­putt“, fleh­te Thinta. Ich glau­be, sie wird lang­sam er­wach­sen. Ver­mu­tet ha­be ich es schon seit ei­ni­ger Zeit. Wir war­fen Ro­bot-Auf­se­her zu Bo­den, rann­ten her­um und mach­ten al­les mög­li­che ka­putt, wir fühl­ten uns glück­lich und ziem­lich za­radann. Jang ma­chen so et­was stän­dig, aber wir mach­ten uns weis, wir wä­ren ori­gi­nell. Dann stan­den wir in dem Cha­os her­um und tra­ten mit un­se­ren Goldsan­da­len-Fü­ßen mü­ßig nach zer­bro­che­nen Ge­gen­stän­den.
    Ge­ra­de er­schi­en Vier BEEs gel­be Son­ne über dem Rand des trans­pa­ren­ten Daches und brach­te ei­ne wei­te­re Ein­heit vol­ler per­fek­tem, ein­tö­ni­gem Son­nen­schein und Ver­gnü­gen.
    Ich hat­te ein sin­gen­des Ge­räusch in den Oh­ren, und der Raum wur­de dun­kel, ob­wohl er doch ei­gent­lich hät­te hel­ler wer­den müs­sen.
    „O Gott“,

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