Beiss nicht in die Sonne
anders als Hatta sein konnte.
„H-Hatta?“
„Ja, Liebes“, sagte der schöne, groshing Hatta. „Ich habe davon gehört. Es tut mir so leid. Kann ich hereinkommen?“
Ich aktivierte die Tür und ging hinunter. Wir trafen uns in der goldschimmernden Halle, und er sah so derisann und traurig meinetwegen aus, daß ich ihm einfach um den Hals fiel und mir von neuem die Augen ausweinte. Er war so gut. Hatta ist immer so lieb, er kann gar nicht anders, als freundlich zu sein.
Er führte mich zu einer Couch, schaltete den Wiegenrhythmus und die beruhigendste Übertonmusik ein, die er finden konnte, und dann nahm er mich in seine herrlichen Arme und schaukelte mich liebevoll.
Als es mir wieder etwas besser ging, päppelte er mich auf. Ich saß nur da und sah ihn an, als er mir Feuer-und-Eis eintrichterte und mich mit kleinen Zuckertrauben fütterte.
„Du bist wundervoll, Hatta“, sagte ich, und seine Hände zitterten. „Oh, Hatta“, bat ich, „laß uns heiraten. Jetzt gleich.“
Aber ich mußte mich erst vierzig Splits lang hinlegen, ehe ich es überhaupt noch einmal sagen durfte. Dann fragte er ganz sanft:
„Bist du sicher, Ooma ! Ganz sicher?“
„O Hatta“, antwortete ich, „sei nicht dumm. Wie könnte ich denn etwas anderes wünschen?“
Er schüttelte den Kopf, setzte sich aber hin und wartete geduldig, bis ich mir noch eine Gesichtsmaske gemacht hatte. Dann gingen wir hinaus zu seinem gemieteten Flugkörper und schossen fort zum Elfenbeindom. Wir versprachen, uns ausschließlich für den Nachmittag zu lieben, und danach zurückzukommen und noch einmal zu bezahlen, denn das ist Vorschrift, wenn man innerhalb der Annullierungsperiode bleibt.
Dann gingen wir zu einer Unterwasserhöhle mit grünen Muscheln und liebten uns wundervoll. Ich glaube, wenn man schwach ist und sich gerade von irgend etwas erholt, ist man empfindsamer. Es war jedenfalls groshing.
„Oh Hatta“, seufzte ich hinterher.
Aber er wandte sich ab.
„Hatta, was ist denn los?“ fragte ich. Ich stand auf und ging auf die andere Seite der Couch aus künstlichem Seetang, und da lag er mit geschlossenen Augen, und die Tränen liefen jetzt ihm übers Gesicht. „Hatta, Hatta“, drang ich in ihn ein, „ Ooma , was hast du denn?“
„Siehst du denn nich“, fragte er weich, „wie sinnlos das alles ist?“
„Was?“ fragte ich. „Ich dachte, du wolltest mich heiraten. Ich verstehe dich nicht.“
„Nein, du verstehst mich wirklich nicht, oder?“
„Aber ich habe jede Minute genossen“, sagte ich. „Du etwa nicht?“
„Oh doch“, sagte er, „ich habe es genossen, dich zu lieben, Ooma, aber du hast nur meinen Körper geliebt, meinen neuen, unrealen Scherz eines Körpers. Ich habe dich geliebt, aber du hast nur meine Hülle geliebt.“
„O Hatta“, sagte ich.
Wir schwiegen eine lange Zeit.
„Ich liebe dich“, sagte er dann.
„Ich weiß“, gab ich zurück.
„Und du liebst meinen Körper“, fuhr er fort.
„Ja“, gab ich zu, „und, Hatta, ich finde dich so schrecklich nett und derisann, aber …“
„Aber du liebst mich nicht, nicht wahr? Nur das Äußere.“
„Ja“, stimmte ich ihm zu.
Er weinte stille.
Und ich wurde wieder tosky.
„Hatta!“ schrie ich ihn an. „Sieh mal, ich kann das nicht auch noch ertragen – zu allem übrigen. Ich bin in einem solchen Chaos, ich kann mich nicht auch noch mit deinem Chaos beschäftigen. Es tut mir leid, aber wenn du nicht aufhörst, werde ich zaradann.“
Er entschuldigte sich, stand auf, sagte, daß er die andere Hälfte der Ehe-Gebühr bezahlen werde, und ging fort, mir das Flugzeug zurücklassend.
Als ich ihn das nächste Mal sah, hatte er vier Arme und Schuppen. Armer, armer Hatta. Wenn er nur lernen könnte zu hassen.
2
Nach der Episode mit Hatta buchte ich Sinnes Verwirrung. Ich glaube, mein ungewöhnlich
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