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Beiss noch einmal mit Gefuehl

Beiss noch einmal mit Gefuehl

Titel: Beiss noch einmal mit Gefuehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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beliebte Artikel wie Kräuterbündel und andere Räuchermittel nach, die uns auszugehen drohten.
    Bei der Arbeit kam mir immer wieder die Idee mit dem Liebeszauber in den Sinn. Liebe - oder Begierde – konnte ein starker Antrieb sein. Es gab sogar Menschen, die sich aus Liebe umbrachten. Und ich kannte mindestens eine Person, die aus Liebe einen tollen Job aufgegeben hatte und in ein anderes Land gezogen war. Aber ich wollte ja gar nicht, dass Dominguez sich meinetwegen in ein brennendes Gebäude stürzte; er sollte mir nur zuhören. Dazu genügte schon ein winziger Liebeszauber, ein kleiner magischer Schubs, damit er mich so unwiderstehlich fand, dass er mich nicht im Gefängnis dahinsiechen sehen wollte. Das war doch nichts Schlimmes, oder?
    Ich hatte schließlich nicht vor, Sebastian zu betrügen. Ich meine, ich musste doch nichts anderes tun, als Dominguez so lange zu bezirzen, bis er mir geholfen hatte, meinen Namen reinzuwaschen. Ich konnte den Zauber jederzeit aufheben, wenn er begann, die Sache zu ernst zu nehmen.
    Außerdem hatte er bereits ein gewisses Interesse an mir gezeigt. Er hatte reagiert, als ich ihn angeflirtet hatte, wenn auch zurückhaltend. Ich würde es ihm also nicht komplett aufzwingen. Und was machte es schon, wenn doch? Immerhin ging es um Leben und Tod!
    Als William und ich den Laden schlossen und ich die Tageseinnahmen zur Bank brachte, hatte ich eine Liste mit allem, was ich für den Zauber brauchte, in der Tasche. Eigentlich wäre es mir lieber gewesen, wenn der zunehmende Mond in einem von der Venus beherrschten Zeichen gestanden hätte, aber ich konnte nicht warten. Ich hatte keine Zeit zu verlieren. Schließlich wollte ich, dass Dominguez völlig hingerissen von mir war, wenn wir uns das nächste Mal begegneten.
    Noch bevor ich den Schlüssel ins Türschloss gesteckt hatte, wusste ich, dass Barney, meine Katze, nichts von meinem Schlachtplan hielt. Schon auf der Treppe hörte ich eine Serie von Niesern, die in einem höchst undamenhaften Schnauben gipfelten.
    Als ich die Tür öffnete, war Barney jedoch nirgends zu sehen. Aus Sorge, dass ich es irgendwie vergessen könnte, ihren Futternapf zu füllen, begrüßte sie mich normalerweise beim Hereinkommen mit einem freundlichen Zirpen (sie ist eine halbe Maine Coon) und einem Stups gegen das Bein, um mich in Richtung Küche zu dirigieren.
    Ich warf meinen Rucksack und den Fahrradhelm auf die Couch und hängte meine Jacke an den Kleiderständer. Dann ging ich direkt ins Badezimmer. Ich wollte ein rituelles Bad mit handgemachter Rosenseife nehmen und dann gleich auf den Dachboden gehen, damit ich den Zauber fertig hatte, wenn Parrish vom „Essen“ zurückkam. Nach dem Baden wollte ich mich nicht wieder anziehen, denn wie ich festgestellt hatte, verbesserte es die Wirkung eines Liebeszaubers erheblich, wenn man dabei nackt war.
    Ich hatte eine altmodische Badewanne mit Klauenfüßen, die so tief war, dass jede Menge Seifenschaum hineinpasste. Ich ließ fast kochend heißes Wasser einlaufen, zündete ein paar Kerzen an und legte eine CD mit spanischen A-capella-Schlafliedern ein, um mich in Liebesstimmung zu bringen.
    Ich war schon ganz entspannt und in einem fast tranceähnlichen Zustand, als Barney plötzlich auf den Rand des Waschbeckens sprang. Sie streckte eine Pfote aus - sie hatte eine zusätzliche Kralle, eine sogenannte Wolfskralle, wodurch ihre großen Pfoten noch riesiger wirkten - und hakte sie in den Duschvorhang.
    „Ja?“, fragte ich, als wüsste ich nicht, was sie sagen wollte.
    Nachdem sie unschuldig mit ihren gelben Augen geblinzelt hatte, schüttelte sie so heftig den Kopf, dass ihre Ohren schnackelten.
    „Ich weiß“, sagte ich und wusch mich mit der leicht parfümierten Seife unter den Armen. „Bindungszauber sind schlecht fürs Karma, aber ich habe alles genau durchdacht. Ich werde den Zauber mit Wachs besiegeln, damit ich ihn jederzeit brechen kann.“
    Barney ließ den Duschvorhang mit einem Ruck los, sprang auf die Klobrille und kehrte mir den Rücken zu. Das Fell auf ihren Schultern zuckte.
    Nun, ich erwartete nicht, dass Barney mich verstand. Sie war allergisch gegen Magie - zumindest tat sie so. Sie hätte sich bei jedem Zauber entrüstet, den ich vorschlug, selbst wenn es ein „Mäuse im Überfluss“-Zauber gewesen wäre.
    Ich stieg aus der Wanne. Nachdem ich mich rasch abgetrocknet hatte, öffnete ich die Tür, um mir ein paar Klettenfrüchte, die ich für den Zauber brauchte, aus dem Turmzimmer zu

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