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Beiss noch einmal mit Gefuehl

Beiss noch einmal mit Gefuehl

Titel: Beiss noch einmal mit Gefuehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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dass er vollkommen im Bann seiner Voodoo-Priesterin stand. Nihilistische Ansichten, Hühner töten und auf Krähen schimpfen - all das passte gar nicht zu ihm. Einem FBI-Agenten Myrrhe ins Gesicht werfen auch nicht. Irgendwie war es Mo gelungen, von seinem Wesen Besitz zu ergreifen.
    „Oh, William!“, murmelte ich bestürzt.
    „Geh in die Garage“, sagte er, als Mo und Ethan hinter mir auftauchten.
    Mo gab mir einen kleinen Schubs. Ich strauchelte zwar, aber ich trat nicht über die Schwelle. Als mein Blick auf die Schaufeln und Spitzhacken fiel, dachte ich daran, sie als Waffen einzusetzen, doch Ethan - der so einen netten Eindruck gemacht hatte - war schneller und bedrohte mich mit einem Spaten und einer Hacke. „Du hast gehört, was er gesagt hat!“
    Obwohl sie mich umzingelten und mir immer näher kamen, versuchte ich abzuhauen. William hielt mich fest. Seine Kraft schockierte mich ebenso wie die Tatsache, dass er zu einem solchen Verrat fähig war.
    „William“, sagte ich, „du bist nicht du selbst!“
    Im Film hätte er nun vielleicht ein wenig nachgegeben, um mir zu zeigen, dass der echte William immer noch irgendwo in seinem Inneren war, doch er versetzte mir einfach einen derben Stoß, sodass ich auf der Kühlerhaube des Beetle landete, und knallte das Tor zu.
    Der Fäulnisgeruch, der mir in der Dunkelheit in die Nase stieg, ließ mich würgen. Ich hielt die Luft an und tröstete mich mit dem Gedanken, dass ich das Schloss des Garagentors kaputt gemacht hatte. Leider hörte ich kurz darauf, wie von außen eine Schaufel oder Hacke unter den Griff geklemmt wurde.
    Großartig.
    Dann vernahm ich Gesprächsfetzen von draußen. Es ging darum, ob ich wohl ein Handy bei mir hatte und wer morgens sauber machen würde.
    Sauber machen?
    Als plötzlich ein Klappstuhl umfiel, schrie ich auf. Ein Stöhnen war zu hören, gefolgt von schlurfenden Schritten, dann wurden mehrere Stühle beiseitegeschoben.
    Wollten mich die Zombies auffressen? Taten sie so etwas wirklich?
    Als ich eine Hand an meinem Ellbogen spürte und übel riechender Atem mein Gesicht streifte, kam ich zu dem Schluss, dass ich es nicht in Erfahrung bringen wollte. Ich fing an zu schreien, erkannte jedoch ziemlich schnell, dass es nicht viel nützte, denn es schreckte die Zombies keineswegs ab. Ich wurde nur heiser davon und war vermutlich ohnehin nicht weit über die unmittelbare Umgebung der Garage hinaus zu hören. Abgesehen davon war es mitten in der Nacht. Wer lief schon - außer mir - noch so spät draußen umher?
    Ich zog die Streuer aus meiner Tasche und schwenkte sie drohend in alle Richtungen. Als mir der Pfeffer in die Nase stieg, fing ich an zu niesen. Die Zombies ebenfalls. Das war zwar nicht die Wirkung, die ich beabsichtigt hatte, aber vielleicht brachte es sie ja aus dem Konzept. Ich hielt die Luft an und fuhr fort, Salz und Pfeffer zu verstreuen. Der Zombie, der mich am Arm gepackt hatte, ließ mich los, obwohl ihn mein Gefuchtel mit den Gewürzen nicht sehr zu beeindrucken schien. Außerdem konnten Zombies im Dunkeln offenbar ziemlich gut sehen, denn einem von ihnen gelang es, mir einen Streuer aus der Hand zu reißen.
    Okay, Plan B.
    Ich warf mit dem anderen Streuer nach dem Zombie, der mir am nächsten war, dann kletterte ich, so schnell ich konnte, auf den VW. Ich hatte zwar mit der runden Kühlerhaube und der schrägen Windschutzscheibe zu kämpfen, aber die Sohlen meiner Stiefel hatten eine gute Haftung. Schon nach kurzer Zeit kauerte ich oben auf dem Wagen und hatte die Dachsparren direkt über dem Kopf. Ich versuchte, mich an den staubigen, ungehobelten Balken festzuklammern und mich daran hochzuziehen. Aber ich war schon früher, im Sportunterricht, eine Niete in Klimmzügen gewesen und hatte heute immer noch Pudding in den Oberarmen, und trotz Parrishs Blutübertragung war meine Schulter noch nicht vollständig ausgeheilt. Ich strampelte wie wild mit den Beinen und war insgeheim froh, dass es so dunkel war und mich niemand sehen konnte. Eine erfreuliche Nebenwirkung meines Gestrampels war allerdings, dass ich dabei den Zombies, die hinter mir herkamen, den einen oder anderen Tritt ins Gesicht verpasste. Irgendwann gelang es mir, mich mit dem Fuß auf einem der Zombieköpfe abzustoßen und ein Bein über den Sparren zu schwingen.
    Als ich endlich auf dem Balken saß, stellte ich fest, dass er eigentlich ziemlich schmal und von zweifelhafter Stabilität war. Mit anderen Worten: Er bog sich unter meinem Gewicht.
    Was

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