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Beißen fuer Anfaenger (komplett)

Beißen fuer Anfaenger (komplett)

Titel: Beißen fuer Anfaenger (komplett) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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bestimmt«, antwortete ich und saugte meine Unterlippe in den Mund, nur um bei dem Gedanken an Tibolt nicht selbst zu sabbern anzufangen.
    Mikaela, ihr Ehemann Ramon und Tibolt bildeten den Zirkus der Verdammten – ein Ensemble, das sich auf atemberaubende Performance und Jonglage spezialisiert hatte. Der Zirkus reiste, wie offenbar jedes Jahr, für mehrere Wochen mit uns.
    Mikaela, deren kurze schwarze Haare abstanden wie die Borsten eines Stachelschweins, schnaubte verärgert, dann nuschelte sie etwas auf Schwedisch, bevor sie sagte: »Er sollte eigentlich die Kettensägen checken!«
    »Die Kettensägen? Ach so, für eure Jongliernummer. Tja, du kennst ja Tibolt. Wo er hingeht, folgen ihm die Mädchen in Scharen.«
    Mikaela, die zufälligerweise Tibolts Cousine war, rollte ihre mit Kajal umrahmten Augen. »Hmpf. Wann findet der Zirkel deiner Mutter statt?«
    »In einer Stunde. Sie hält sie immer um Mitternacht ab. Es hat irgendwas mit der Konstellation der Sterne zu tun. Willst du zusehen?«
    »Nein, sie hat mich eingeladen mitzumachen.«
    Meine Brauen schossen nach oben. Meine Mutter war sehr eigen, wenn es darum ging, Nicht-Hexen zu erlauben, an ihren Zirkeln teilzunehmen. In der Regel hielt sie sich an das riesige europaweite Wicca-Netzwerk und lud zu ihren Zirkeln die ortsansässigen Hexen ein.
    »Bist du eine Wicca?«, erkundigte ich mich.
    Ihr stacheliges Haar erzitterte, als sie den Kopf schüttelte. »Ich bin eine Hohepriesterin von Ashtar.«
    »Wow. Eine Hohepriesterin, die mit laufenden Kettensägen jongliert, Feuer spuckt und Schwerter schluckt. Cool!«
    Sie grinste mich an. »Das liegt bei uns in der Familie. Tibolt ist ein Druide, aber er wird heute Nacht nach unserer Darbietung bei dem
Blót
sein.«
    »Er ist ein Druide?«
    Sie nickte. »Ja, der fünften Stufe.«
    Unwillkürlich fragte ich mich, ob er irgendeine Art von magischem Schnickschnack benutzte, damit ihm die Mädchen scharenweise hinterherliefen. Zugegeben, er sah klasse aus, aber ich hatte einen echt heißen Typen, der mich für den Schlüssel zu seiner Erlösung hielt, und trotzdem konnte nicht mal ich widerstehen, Tibolt anzuhimmeln.
    »Äh … wie viele Stufen des Druidentums gibt es denn?«
    »Sieben. Oh, da ist er ja. Wir sehen uns beim Zirkel, ja?«
    Ich seufzte. »Wahrscheinlich. Meine Mutter möchte immer, dass ich dabei bin. Sie glaubt, dass es gut für meine Spiritualität ist oder so ähnlich.«
    Mikaela murmelte irgendetwas darüber, dass das wahr sei, dann eilte sie auf den großen, blonden Mann zu, den eine Traube Mädchen umringte.
    Zehn Minuten später wurde ich von meinem Budendienst erlöst und trollte mich, um mir das Ende von Peters und Sorens Zaubershow anzuschauen.
    Normalerweise endeten die magischen Vorführungen gegen zweiundzwanzig Uhr, damit die Gothic-Band, die in der jeweiligen Woche bei uns spielte, aufbauen und eine Stunde später ihr Livekonzert beginnen konnte. Doch während der vierzehn Tage, in denen der Zirkus der Verdammten und der Gothic-Markt sich zusammenschlossen, gab es keine Bands. Stattdessen wechselten sich die Zaubershows mit den Darbietungen des Zirkus ab, gekrönt von einem großen Finale, bei dem einer der Artisten ein hundsgemein scharfes, zweischneidiges Schwert schluckte und mir jedes Mal der Atem stockte.
    Ich schlüpfte durch den Hintereingang ins Zelt, dann blieb ich dort stehen, um niemandem ins Gehege zu kommen. Wenn man knapp eins fünfundachtzig misst und gebaut ist wie ein Rugbyspieler, kann es leicht passieren, dass man anderen die Sicht versperrt. Auf der erhöhten Bühne verwandelten Peter und Soren gerade jemanden aus dem Publikum in Bruno. Das war natürlich nur eine Illusion und keine echte Zauberei, wie Peter sie gelegentlich praktizierte und die mir jedes Mal wieder eine Gänsehaut bescherte. Ich rieb mir über die Arme, als ich nur daran dachte, gleichzeitig hoffte ich, dass er sich heute Abend inspiriert genug fühlte, um eine seiner verblüffenden Zaubereien vorzuführen.
    »… und jetzt die magischen Worte – wie lauten sie?« Peter wartete, bis die Zuschauer die magischen Worte riefen, die niemals dieselben waren.
    »Advocatus diaboli!«, rief das Publikum im Chor.
    Ich lächelte. Peter hatte mir zwei Abende zuvor anvertraut, dass ihm die magischen Begriffe ausgingen und gefragt, ob mir irgendwelche Wörter mit einer hübschen Alliteration einfielen. Offenbar war er so verzweifelt, wie er behauptete, denn ich fand nicht, dass mein Vorschlag sonderlich magisch oder

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