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Bekehrung: Ein Eifel-Krimi (Eifelkrimis) (German Edition)

Bekehrung: Ein Eifel-Krimi (Eifelkrimis) (German Edition)

Titel: Bekehrung: Ein Eifel-Krimi (Eifelkrimis) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Kempff
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Schlüssel, verdammt noch mal!«
    Meine Knie sind ganz weich, als ich zur Garderobe gehe. Ich ziehe den Schlüsselbund aus meiner Jackentasche und fummele nervös daran herum.
    »Lass schon, ich mache den selber los.« Ungeduldig greift Marcel nach meiner Hand. Es knistert gewaltig.
    »Statische Aufladung«, sagt der Polizeiinspektor knapp. Er vereinzelt den Autoschlüssel, legt den Bund auf den Tisch und tippt auf ein Schälchen.
    »Birne und Roquefort«, informiert er Hein. »Sehr interessant, aber nicht meine Sache.«
    Ebenso wenig wie das Auto, in dem er schon sitzt, bevor wir uns von unserer Überraschung erholt haben.
    »David«, murmelt Jupp.
    »Was?«, frage ich verstört.
    »David«, wiederholt er. »Ich habe David gesehen. In Wemperhardt. Er ist vor mir davongelaufen.«

Als VIERTES wird ein fleischloses Durcheinander
    angerichtet
    Rote Zwiebeln mit gewürfelten Trockenaprikosen, Apfelstückchen, Süßkartoffeln und roter Currypaste in Öl anschwitzen, rote Linsen hinzugeben, mit Gemüsebrühe aufgießen, zehn Minuten köcheln lassen, kurz angebratenen Rosenkohl und Kokosmilch hineintun; alles noch zehn Minuten ziehen lassen, mit Muskatnuss, Zimt, Kreuzkümmel, Koriander und Aprikosenkonfitüre abschmecken und das fertige Durcheinander mit gerösteten Mandelsplittern überstreuen
    »Diese verdammten Krücken! Sonst hätte ich ihn erwischt!«
    »Ohne Krücken hättest du ihn gar nicht erst gesehen«, wirft Hein ein. »Weil wir dann nämlich zusammen eingekauft hätten.«
    So aber hatte sich Jupp auf einem bequemen Stuhl vor dem weitläufigen Supermarkt in Wemperhardt niedergelassen und gerade seine Kaffeetasse gehoben, als an der Theke hinter ihm eine vertraute Stimme Lütticher Waffeln bestellte.
    Sehr groß kann Davids Appetit nicht gewesen sein, denn als er seinen Namen hörte, ergriff er augenblicklich die Flucht. Jupp versuchte, ihn aufzuhalten, fummelte aber, wie er bedauernd anmerkt, zu spät seine Krücke zurecht, um David mit ihr zu Fall zu bringen. An dieser Stelle von Jupps Erzählung atme ich erleichtert aus. Die Emotionen unseres sanftmütigen Riesen hätten dann möglicherweise nicht nur ihn selbst überwältigt. Jupp kann seine Kräfte manchmal schlecht einschätzen. Insofern ist David wortwörtlich noch mal davongekommen.
    Doch Jupp hielt es nicht mehr auf seinem Stuhl. Zu seinem Leidwesen bewegte er sich aber mit seinen Gehhilfen erheblich langsamer zum Aufgang als der Mann, der dem Einkaufszentrum entfloh. Also schmiedete der Behinderte einen Plan. Wenn er flott bis an den Straßenrand humpelte, würde er vielleicht das Auto erkennen, mit dem David davonfuhr. Marcel könnte dann das Nummernschild identifizieren und herausfinden, wo sich der Texaner derzeit aufhält.
    »Um ihn zu kidnappen? Und ihn dann gefesselt und geknebelt neben Gudrun ins Bett zu legen, oder was?«, frage ich ungehalten. »David ist ein freier Mann, Jupp. Er ist abgehauen, weil Gudrun zu sehr geklammert hat. Weil ihm das hier alles zu viel wurde. Oder zu wenig war. Er wird schon seine Gründe gehabt haben, und die sollten wir auf jeden Fall respektieren.«
    Ich möchte mir keinesfalls anmerken lassen, wie sehr es auch mich überrascht, dass unser alter Freund noch immer oder schon wieder in der Eifel ist. Ich wäre die Letzte, die darüber beleidigt sein dürfte, dass er mit uns nichts mehr zu tun haben möchte. Wie er bin schließlich auch ich ohne großen Abschied aus dem Leben unserer Freunde verschwunden. Jeder hat das Recht, die Gegenwart zu nutzen, um seiner Vergangenheit zu entfliehen und sich woanders eine unbelastete Zukunft zu erschaffen.
    Dass ich in Berlin daran gescheitert bin, gebe ich allerdings nur in den seltensten Momenten vor mir selbst zu. Meistens kann ich mir erfolgreich einreden, ich sei Gudruns wegen zurückgekehrt. Aber David hat sich vermutlich Gudruns wegen vom Acker gemacht.
    »Dass er hier ist!«, ruft Hein. »Wundert dich das denn überhaupt nicht? Dass er hier ist?«
    »Dass er hier ist, ja«, echot Jupp. »Und wir wussten es nicht. Unglaublich. Dass er hier ist.«
    Dass er hier war.
    Ich ignoriere den Schauer, der mich durchläuft.
    »Gut, dann ist er eben nicht da, wo der Pfeffer wächst , sondern hier, wo wir ihn kaufen!«, erkläre ich ungeduldig. »Auch Luxemburg ist ein freies Land. In was für einem Auto ist er denn abgedampft?«
    Jupp sieht Hein an.
    »In keinem«, antwortet sein Freund für ihn. »David ist zu Fuß die Straße runtergerannt. Richtung belgischer Kreisel. Als sei

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